Darum sind Tagträumer klüger und kreativer
Tagträumer genießen nicht den besten Ruf. Das gedankliche Abschweifen im Alltag wird oft mit einer geringen Konzentrationsfähigkeit in Verbindung gebracht. Dass man Tagträumern damit Unrecht tut, legt eine aktuelle Studie aus den USA nahe. Verliert man sich tagsüber häufig in Fantasien, könnte das darauf hindeuten, dass man schlauer und kreativer ist als seine Mitmenschen.
Forscher des Georgia Institute of Technology in Atlanta fanden heraus, dass Tagträumer eine erhöhte Hirnkapazität aufweisen. "Menschen neigen dazu, Tagträumen als etwas Schlechtes anzusehen", betont Eric Schumacher, Psychologe und Ko-Autor der Studie. Die Ergebnisse der Studie würden allerdings untermauern, dass dies nicht immer zutreffend sei. Im Gegenteil: Tagträumer hätten sogar leistungsfähigere Gehirne.
Klüger und kreativer
Für die Erhebung untersuchten die Forscher mittels Magnetresonanztomographie die Hirnaktivität von 112 Studienteilnehmern. Während der Untersuchung wurde den Probanden keine konkrete Beschäftigung vorgegeben. Sie mussten lediglich fünf Minuten lang einen Punkt im Raum fixieren. Die Teilnehmer mussten auch einen Fragebogen über ihre Erfahrungen mit Tagträumereien ausfüllen. Außerdem wurden ihnen Intelligenz- und Kreativitätstests vorgelegt.
Es zeigte sich: Probanden, die angaben, sich häufig in Gedanken zu verlieren, schnitten bei den Tests besser ab. Zudem wiesen die Tagträumer leistungsfähigere Gehirne auf. Die Forscher folgerten daraus, dass Tagträumer eine erhöhte Hirnkapazität haben und ihre Gedanken deshalb schneller abschweifen, wenn sie mit simplen Aufgaben beschäftigt sind.
Für Eric Schumacher sind die Erkenntnisse wegweisend. In weiteren Studien müsse nun geklärt werden, welche Formen das Tagträumens im Alltag hilfreich sind – und wann das Abschweifen zum Hindernis wird.
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