Salmonellen durch Eier ausblasen: Ist das gefährlich?

Bevor man Ostereier bemalen kann, müssen sie
Das Ausblasen von Eiern gehört für viele zum Osterfest einfach dazu. Muss man dabei auf die Hygiene achten?

Besonders Kinder lieben es zu Ostern rohe Eier auszupusten und bunt zu bemalen (mehr dazu hier). Immer wieder liest man, dass dies gefährlich sein könnte. Gewarnt wird vor Salmonellen, die unter anderem Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen können. Diese können sich auf der Schale, seltener auch im Inneren des Eis, befinden.

Doch besteht tatsächlich Infektionsgefahr, wenn man das rohe Ei mit dem Mund berührt? Nein, heißt es dazu von der Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (AGES). Ein Risiko sich über das Ausblasen von rohen Eiern eine Salmonelleninfektion zuzuziehen sei nicht belegbar. "Die AGES hat in den vergangenen Jahren tausende Salmonellen-Infektionen beim Menschen abgeklärt. In keinem einzigen Fall war eine Infektion beim Menschen über das Ausblasen von rohen Eiern der Grund einer Erkrankung", wird in einem Statement gegenüber kurier.at betont.

Hauptgrund dafür: Für eine Infektion müsste eine Person eine sehr hohe Menge an Bakterien (zumindest 10.000 Keime) über ein Lebensmittel aufnehmen. Auch wenn ein Hühnerei Salmonellen auf der Schale oder im Ei enthalten würde, könnte diese Bakterienmenge von einer Person über das Ausblasen von Eiern nicht aufgenommen werden. Gegen ein Risiko spricht auch, dass die Geflügel-Zuchtherden in der EU heutzutage praktisch frei von Salmonellen-Erregern sind. Dadurch sei laut AGES seit 2002 die Anzahl der Salmonellen-Erkrankungen beim Menschen in Österreich um über 80 Prozent zurückgegangen. Eier stellen nur mehr in Ausnahmefällen ein Salmonellen-Risiko dar.

Wie werden Salmonellen übertragen?

1.478 Salmonellen-Erkrankungen wurden 2016 in Österreich diagnostiziert. Übertragen werden die Erreger hauptsächlich durch den Verzehr roher oder ungenügend erhitzter Lebensmittel tierischer Herkunft (Geflügel, Fleisch von anderen Tierarten, Rohmilch und Eier).

Nicht oder ungenügend erhitztes Fleisch (etwa Schlachtgeflügel, Kebab, Faschiertes, Rohwurst) können beim Verarbeitungsprozess ein Risiko darstellen, wenn sie mit Produkten, die nicht mehr erhitzt werden (z. B. Kartoffelsalat) in Berührung kommen. Diese Übertragung auf andere Lebensmittel kann auch durch nicht ausreichend gereinigte Gebrauchsgegenstände wie etwa Schneidbretter, Messer und Handtücher oder unterlassenes Händewaschen erfolgen. Großes Augenmerk muss bei der Speisenzubereitung neben der Küchenhygiene auf eine durchgehende Kühlung der Rohprodukte gelegt werden.

Tipps, wie Eier länger frisch bleiben, finden Sie hier.

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