Ist Salat aus der Plastiktasse gefährlich?
Geschnitten, gewaschen, essfertig: Will man sich unterwegs gesund ernähren, greift man am besten zum Fertigsalat im Plastikbecher- oder sackerl. Auch als schnelle Beilage oder Snack in der Mittagspause sind die Produkte beliebt. Wissenschafter aus England mahnen beim Verzehr ebendieser jedoch zur Vorsicht.
Salatsackerl als Keimparadies
Die britische Mikrobiologin Primrose Freestone von der Universität Leicester fand zusammen mit ihrem Team heraus, dass Pflanzensaft, der an Schnitt- oder Knickstellen der Blätter austritt, die Bildung und Vermehrung von Salmonellen begünstigt. Der Blättersaft fördert der Untersuchung zufolge auch das Anhaften der Bakterien an der Verpackung. So waren die Bakterien in den im Labor hergestellten wässrigen Lösungen mit Salatsaft, wie sie oft in Salatsackerln vorgefunden werden, wesentlich beweglicher und schneller. Das begünstigte wiederum die Bildung von Bakterienkolonien.
"Salatblätter sind ein wichtiger Teil einer gesunden Ernährung, aber in den vergangenen Jahren wurden sie vermehrt mit dem Risiko von Lebensmittelvergiftungen durch infektiöse Bakterien wie beispielsweise Salmonellen, die Erreger von Magen-Darm-Erkrankungen, in der Verbindung gebracht", so die Forscher in ihrem Studienbericht. Und weiter: "Obwohl es sich dabei um ein signifikantes gesellschaftliches Gesundheitsproblem handelt, weiß man wenig über das Verhalten der Salmonellen in der Salatverpackung."
Durch die Studie habe man herausfinden können, dass das Austreten von Pflanzensaft die Vermehrung der Bakterien in Flüssigkeit ermöglicht. Auch wenn der Salat gekühlt wird. Die Salmonellen hafteten den Salatblättern durch den Vermehrungsprozess in der Flüssigkeit sogar derart stark an, dass sie auch durch gründliches Waschen nicht entfernt werden konnten.
Keine Neuigkeit
Bereits 2013 warnte die deutsche Stiftung Warentest vor Keimen in abgepacktem Salat. Von den 19 getesteten Produkten wurde keines mit mikrobiologisch mit "gut" oder "sehr gut" bewertet. Neun Salate enthielten zu viele Keime. Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kleinkindern, Schwangeren und Älteren wurde daher vom Verzehr dieser Salate abgeraten. Um das Risiko an einer Magen-Darm-Erkrankung zu erkranken zu minimieren, sollte der Salat möglichst schnell konsumiert und vor dem Essen gewaschen werden – auch wenn das Produkt bereits als "gewaschen" verkauft wird.
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