Wie starb der Kapitän der Titanic? Neues Buch enthüllt Details

Neue Details zum Tod von Kapitän Smith in Buch enthüllt
Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 gehört zu den bekanntesten Katastrophen der Schifffahrtsgeschichte. Über 1.500 Menschen kamen ums Leben – eine Tragödie, die in unzähligen Büchern, Theaterstücken und Filmen aufgearbeitet wurde.
113 Jahre später erschien nun ein neues Buch, welches eine der mysteriösesten Figuren des Unglücks in den Mittelpunkt stellt.
Neue Details über Kapitän Smith
In dem historisch-biografischen Sachbuch "Titanic Legacy: The Captain, The Daughter and The Spy", erschienen am 8. April 2025 bei Amberley Publishing, beleuchtet Autor Dan E. Parkes nicht nur das Leben und Vermächtnis von Kapitän Edward Smith, sondern wirft auch ein neues Licht auf die letzten, bis heute umstrittenen Momente seines Lebens. Im legendären Film Titanic (1997) von James Cameron bleibt Smith allein auf einer Brücke stehen, als die Wasserfluten durch die Fenster hereinbrechen. Ohne Worte, aber mit einer Geste der Akzeptanz seines Schicksals, lässt er sich in den Tod fallen – ein filmisch heroisiertes Ende.

Neue Erkenntnisse zum Tod des Kapitäns der Titanic.
Augenzeugen-Berichte
Weil Smiths Leiche jedoch nie geborgen wurde, entstanden wilde Gerüchte rund um seinen Tod. Im neuen Buch wurden zahlreiche Augenzeugenberichte zusammengetragen, die ein widersprüchliches Bild von Smiths letzten Minuten zeichnen. Ähnlich wie im Film dargestellt, berichtete der überlebende Koch Isaac Maynard, er habe Smith gesehen, wie "Wasser über das Oberdeck strömte" und der Kapitän auf der Brücke stand. Etwas später hätten ihn laut Maynard die Fluten ins Meer gerissen.
Wahrscheinlichstes Szenario: Kind ins Rettungsboot gesetzt
Ein anderer Überlebender, der Heizer James McGann, schilderte, Smith habe ein Kind in den Armen gehabt, sei mit ihm ins Wasser gesprungen und habe versucht, ein umgestürztes Rettungsboot zu erreichen. McGann: "Das war das Letzte, was ich von Kapitän Smith sah." Übereinstimmend damit beschrieb auch Thomas Whiteley, Steward in der Ersten Klasse, Smith als Helfer. Er habe versucht, ein Baby in ein Rettungsboot zu bringen, sich dann jedoch geweigert, selbst an Bord zu klettern.
Autor entkräftet frühere Presseberichte
Doch nicht alle Aussagen halten der genaueren Prüfung von Parkes stand. Der Autor weist darauf hin, dass einige Zeugen, die in frühen Presseberichten genannt wurden, gar nicht auf den Mannschaftslisten standen. Es ist also unklar, ob sie tatsächlich an Bord waren. Darüber hinaus kursierten 1912 auch Gerüchte, Smith habe sich selbst das Leben genommen. Die New York Times und The Daily Mirror berichteten über angebliche Schüsse auf der Brücke.
Laut einem Passagier der Carpathia, dem Rettungsschiff, soll Smith sich erschossen haben, kurz bevor die Titanic unterging. Von diesen Erzählungen hält Parkes jedoch wenig: "In Ermangelung verlässlicher Details ist keiner der Berichte überzeugend. Es gibt keine stichhaltigen Beweise, dass Smith eine Dienstwaffe benutzte." Sein Tod bleibt somit weiterhin ungeklärt.
Unveröffentlichte Fotografien
Das Buch ist als gebundene Ausgabe mit 416 Seiten erhältlich und enthält über 100 teils bisher unveröffentlichte Fotografien sowie zahlreiche Archivdokumente. Obwohl es derzeit nicht in großen österreichischen Buchhandlungen wie Thalia oder Morawa gelistet ist, kann man es problemlos über internationale Online-Händler bestellen.
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