Achtung vor lebensgefährlicher Paracetamol-Challenge

Tabletten auf blauem Hintergrund
Ein gefährlicher Trend verbreitet sich auf TikTok und hat nun auch Europa erreicht. Was steckt hinter der Paracetamol-Challenge?

Jugendliche fordern sich auf TikTok gegenseitig heraus, hohe Dosen Paracetamol einzunehmen. Die Schweizer Gesundheitsbehörden und auch österreichische Apotheken haben bereits Alarm geschlagen und warnen eindringlich vor den gravierenden Folgen dieser Mutprobe.

Auf TikTok kursieren derzeit zahlreiche Videos, in denen junge Menschen über 10 Tabletten des Schmerzmittels Paracetamol in kurzer Zeit einnehmen. Viele Clips tragen den Untertitel: "Things I ate and survived". Andere Aufnahmen zeigen Jugendliche, wie sie bereits ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Paracetamol-Überdosis: Gefahr für die Leber

Paracetamol ist ein weit verbreitetes Schmerzmittel, das in der richtigen Dosierung als sicher gilt. Doch eine Überdosierung kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen führen. Besonders gefährlich ist, dass die ersten Symptome einer Vergiftung oft erst nach 24 bis 48 Stunden auftreten, wenn die Leberschäden bereits erheblich sind. In extremen Fällen kann eine Lebertransplantation notwendig werden.

Warnzeichen einer Paracetamol-Vergiftung

Zu den ersten Symptomen einer Überdosierung zählen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Koordinationsverlust
  • Gelbfärbung der Haut (Hinweis auf Leberschäden)

Wer den Verdacht auf eine Vergiftung hat, sollte sofort den Notruf kontaktieren. 

Diese Dosis ist bereits bedenklich

Eine Dosis von mehr als 10 bis 12 Tabletten (5.000 bis 6.000 mg) kann bereits kritisch sein und zu Leberschäden führen. Akut toxisch sind Mengen ab 15 Tabletten, und ab etwa 15.000 mg (30 Tabletten) besteht Lebensgefahr. Für Erwachsene sollte laut Packungsbeilage die Tagesdosis von 8 Tabletten nicht überschritten werden.

Behandlung und Heilung

Wird eine Paracetamol-Überdosierung schnell behandelt, sind die Überlebenschancen gut. In den ersten Stunden kann die Gabe von Aktivkohle helfen, die Aufnahme des Wirkstoffs zu reduzieren. Zusätzlich wird häufig Acetylcystein als Gegenmittel verabreicht, um die Leber vor Schäden zu schützen. Je früher eine Vergiftung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. In schweren Fällen kann jedoch eine Lebertransplantation erforderlich werden.

Keine berauschende Wirkung

Warum Jugendliche auf diesen brandgefährlichen Trend aufspringen, ist bislang nicht bekannt. Paracetamol wirkt nicht berauschend oder euphorisierend, es gibt also keinen "spaßigen" Nutzen, es in hohen Dosen einzunehmen. Der Grat zwischen Heilmittel und Gift ist schmal, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Wer sich unsicher ist, sollte sich an einen Arzt oder Apotheker wenden, um die richtige Dosierung zu erfahren.

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