"Haare rochen modrig": Monika Gruber klagt wegen Schimmel-Haus

Monika Gruber klagt nachdem ihr Traumhaus zum Schimmel-Albtraum wurde
Was als idyllischer Rückzugsort gedacht war, wurde für die deutsche Kabarettistin Monika Gruber zum finanziellen und emotionalen Desaster: Ihr 2023 erworbenes Haus am Tegernsee entpuppte sich nach dem Einzug als Schimmel-Albtraum. Nun zieht sie vor Gericht und möchte ihr Geld zurück.

Schimmel im Traumhaus: Kabarettistin Monika Gruber zieht vor Gericht.
Wanrzeichen: Muffiger Geruch
Gruber hatte das rund 80 Jahre alte Haus in Rottach-Egern für 2,57 Millionen Euro erworben. Es verfügt über drei Zimmer, etwa 100 Quadratmeter Wohnfläche und ist nur wenige Schritte vom See entfernt. Doch bereits bei der ersten Besichtigung fiel ihr der muffige Geruch im Keller auf. Man versicherte ihr, dass unzureichendes Lüften durch den Vorbesitzer die Ursache dafür sei.
Schimmel, Feuchtigkeit, bröckelnder Putz
Nach dem geplanten Einzug offenbarte sich das ganze Ausmaß des Schadens: Trotz umfangreicher Renovierungsarbeiten blieb der unangenehme Geruch weiter bestehen. Bald stellte sich heraus, dass der Keller, der nebenbei als vollwertiger Wohnraum ausgewiesen war, stark von Schimmel und Feuchtigkeit betroffen war. Der Putz löste sich immer mehr ab, auch die Farbe blätterte allmälich komplett ab.
Nur eine Nacht im Haus verbracht
Die 54-Jährige berichtete, dass sogar ihre Kleidung den modrigen Geruch angenommen habe: "Selbst meine Haare rochen modrig", schildert sie gegenüber der Bild-Zeitung. Die Schauspielerin konnte wegen des unzumutbaren Zustands nur eine Nacht in dem Haus verbringen. Die ursprünglich geplante Nutzung des Kellers für ihre Bühnenkostüme war damit ausgeschlossen.
Verkäuferin war bekannte Designerin
Gruber kannte die Verkäuferin schon vor dem Kauf des Hauses. Sie war eine populäre Unternehmerin und Designerin, deren Mode die Kabarettistin schätzte. "Ihr hätte ich das nie zugetraut", sagte sie vor Gericht am Dienstag. Die Tatsache, dass die Verkäuferin kurz nach dem Verkauf verstarb, machte die Situation für Gruber noch belastender. Sie sei arglistig hintergangen worden. Nun klagt sie die Erbin der Verstorbenen. Am 15. Juli startete der Prozess vor dem Zivilgericht München.
Schadensersatzforderung in Millionenhöhe
Ein Gutachten beziffert die notwendigen Sanierungskosten auf etwa 250.000 Euro. Aufgrund des schlechten Zustands sei der aktuelle Marktwert des Hauses auf rund 1,7 Millionen Euro gesunken – weit unter dem ursprünglichen Kaufpreis. Gruber fordert deshalb eine Rückabwicklung des Kaufvertrags und darüber hinaus Schadensersatz in Höhe von insgesamt 3,2 Millionen Euro.
Anwalt weist Vorwurf zurück
Der Anwalt der Beklagten weist den Vorwurf zurück: Der Schimmel sei "nutzungsbedingt durch den Vormieter" entstanden. Doch Grubers Anwalt weist darauf hin, dass der Schimmelbefall bereits 2019 dokumentiert wurde und das Haus offenbar "für den Verkauf aufgehübscht" wurde. Die Wände wurden an auffälligen Stellen, wie hinter dem Heizkörper, frisch gestrichen und Teppiche penibel gereinigt. Die Richterin schlug bereits eine Mediation vor, um eine gütliche Einigung oder eine Sanierungslösung zu finden.
Rechtsstreit noch nicht beigelegt
Für Monika Gruber steht fest: Das Kapitel Tegernsee-Haus ist für sie abgeschlossen. "Ich bin jetzt geheilt", sagt sie nach dem ersten Prozesstag gegenüber Bild. Der Plan eines Altersruhesitzes in idyllischer Lage ist endgültig vom Tisch. Der Rechtsstreit hingegen wird wohl noch einige Zeit weitergehen.
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