Rechtsstreit von Jolie und Pitt spitzt sich zu: Er soll jetzt Privatnachrichten fordern

Angelina Jolie und Brad Pitt (2014)
Das Verfahren um das gemeinsame südfranzösische Weingut Château Miraval geht weiter.

Der Rechtsstreit von den Hollywoodstars und früheren Eheleuten Angelina Jolie und Brad Pitt um das gemeinsame südfranzösische Weingut Château Miraval geht weiter. Das US-People-Magazin berichtet unter Berufung auf vorliegende Gerichtsdokumente, dass Pitt am 30. Juni neue Anträge beim Superior Court of California eingereicht hat. Darin soll er private Nachrichten, die im Zusammenhang mit dem Verkauf des Weinguts stehen, fordern.

Pitt behaupte People zufolge, dass ein Schweizer Geschäftsmann der Stoli Group aus erster Hand von Jolies Verkauf des Weinguts an Tenute del Mondo, die Weinsparte der Stoli Group, im Jahr 2021 erfuhr. Pitt soll versuchen, den Geschäftsmann zu einer Aussage zu bewegen und relevante Dokumente von ihm zu erhalten. Dieser soll sich bislang aber weigern, da er als ausländischer Staatsangehöriger nicht zur Kooperation mit der US-Justiz gezwungen werden könne. 

Das wiederum passe Pitts Anwaltsteam so gar nicht. "Diese Anfragen gehen direkt zu den Kernvorwürfen bezüglich Pitts Einwänden gegen den Verkauf", schreibt das Anwaltsteam in den von People zitierten Gerichtsdokumenten. Sie erfüllten "erfüllen problemlos das Kriterium für die Nachweisbarkeit angesichts der Behauptungen von Pitt, dass Jolie beim Verkauf an Stoli, einer Gegenpartei, von der sie wusste, dass Pitt sie ablehnte, mit Böswilligkeit gehandelt hat".

Stillschweigevereinbarung

Pitt warf Jolie in der Vergangenheit vor, sie habe ihren Anteil an der Immobilie ohne seine Einwilligung an Dritte verkauft. Jolie hatte Pitt vorgehalten, er habe im Zuge der Verhandlungen von ihr verlangt, eine Stillschweigevereinbarung zu unterschreiben, wie die New York Times berichtete. Damit hätte sich die Schauspielerin dazu verpflichten sollen, nicht öffentlich über den Missbrauch seitens Pitt gegenüber ihr oder den Kindern zu sprechen. 

In Gerichtsunterlagen, über die 2022 berichtet wurde, hieß es laut CNN, Jolie und ihre sechs Kinder seien nicht mehr imstande gewesen, auf das Anwesen zurückzukehren, wegen des Schmerzes, den Pitt der Familie während eines Fluges zugefügt habe. Das einstige Glamour-Paar hatte das Weingut laut New York Times 2008 gekauft, 2014 feierten die Hollywood-Größen mit ihren Kindern ihre Hochzeit dort.

Jolies Anwälte haben 2024 vorgebracht, dass Pitt sie "vertraglich zum Schweigen verpflichten" wollte, nachdem er 2021 herausgefunden hatte, dass sie im Rahmen von Sorgerechtsverhandlungen Akten mit "E-Mails, Zusammenfassungen der erwarteten Zeugenaussagen der Familie und anderen Beweisen" eingereicht hatte, berichtete Page Six damals. Pitt habe sich damals bereiterklärt, Jolies Anteile am Weingut zu kaufen, angeblich aber einen Rückzieher gemacht, weil er befürchtete, dass die versiegelten Dokumente "irgendwann öffentlich werden könnten", heißt es demnach in den Dokumenten weiter. 

Endgültiger Bruch nach mutmaßlichen wiederholten Handgreiflichkeiten

Neun Jahre ist der Flug her, mit dem das damalige Hollywood-Paar Jolie und Pitt mitsamt seiner sechs Kinder aus Frankreich nach Kalifornien heimkehrte. Während der Reise führte eine Auseinandersetzung zum endgültigen Bruch, Jolie reichte die Scheidung ein, die 2019 amtlich wurde. Die Rechtsstreitigkeiten über Sorgerecht und Finanzen halten bis heute an. Im vergangenen Jahr berichteten US-Medien unter Berufung auf vorliegende Gerichtsdokumente, dass Jolie im Rahmen des laufenden Verfahrens um Château Miraval angab, dass bereits vor dem Vorfall in Flugzeug körperliche Misshandlungen durch Pitt stattgefunden haben sollen. Es sei schlicht das erste Mal gewesen, dass sich die Handgreiflichkeiten gegen die Kinder richteten. Jolie trennte sich danach umgehend, hieß es laut dem Promiportal Page Six in den Dokumenten.

War Pitt gewalttätig?

In Gerichtsdokumenten hatte die US-Schauspielerin 2022 den angeblichen Gewaltausbruch Pitts im Flugzeug im September 2016 detailliert beschrieben. In den Unterlagen, auf die sich mehrere US-Medien beriefen, warf Jolie ihrem Ex-Ehemann darin schwere Handgreiflichkeiten gegen sie und einige der Kinder vor, die damals im Alter von 8 bis 15 Jahren waren. Die Rede ist von Schütteln, Würgen und einem Schlag ins Gesicht.

Das Umfeld des Hollywood-Schauspielers hatte die Vorwürfe damals in einer ersten Reaktion als "komplett unwahr" zurückgewiesen. Jolie überarbeite und erfinde ihre Beschreibungen der damaligen Ereignisse immer wieder neu, hieß es in einer Stellungnahme von Pitt-Vertretern, die dem US-Sender CNN und der Deutschen Presse-Agentur vorlagen. "Jedes Mal, wenn sie nicht bekommt, was sie will, fügt sie völlig unwahre Informationen hinzu."

Im Herbst 2016 hatten Ermittler den Flugzeug-Vorfall untersucht, ohne aber Details darüber zu veröffentlichen. Die Bundespolizei FBI teilte im November des Jahres mit, dass die Ermittlungen gegen Pitt eingestellt worden seien.

Pitt und Jolie hatten sich bei den Dreharbeiten zu dem Film "Mr. und Mrs. Smith" verliebt und waren Mitte der 2000er-Jahre zusammengekommen. Das "Brangelina" getaufte Hollywood-Traumpaar bekam drei Kinder, Shiloh und die Zwillinge Vivienne und Knox, außerdem haben sie die drei Adoptivkinder Maddox, Pax und Zahara.

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