Schimmel im Gemeindebau: Volksanwältin kritisiert Wiener Wohnen

Eine junge Familie aus Wien-Währing hat sich an die Volksanwaltschaft gewendet, die aufgrund alter, desolater Fenster mit Schimmel, Zugluft und hohen Heizkosten in ihrer Gemeindewohnung zu kämpfen hat. Doch Wiener Wohnen weigert sich nach Angaben der Familie, die Fenster zu tauschen - mit der Begründung, dass die Bewohner falsch lüften.

In der ORF Sendung „Bürgeranwalt“ bezieht Volksanwältin Gaby Schwarz klare Position: „Erstens wurde die Wohnung nicht in einem brauchbaren Zustand übergeben. Zweitens sind die nicht schließenden Fenster ursächlich für das Raumklima. Drittens ist der Schimmel gesundheitsgefährdend für Eltern und Kind. In diesen Fällen trifft den Vermieter die Erhaltungspflicht."
Die Familie ist im Sommer 2024 in die Gemeindewohnung in Wien-Währing gezogen. Der Gemeindebau stammt aus den 1950er Jahren. Entsprechend alt und renovierungsbedürftig sind die sogenannten Kasten-Fenster aus Holz.
Bei der Wohnungsbesichtigung fiel auf, dass das Fenster im Schlafzimmer beschädigt war. Dieses Fenster wurde getauscht. Doch es stellte sich heraus, dass auch die Fenster im Kinderzimmer, Wohnzimmer und in der Küche desolat sind. Wiener Wohnen erklärte den neuen Mietern, dass sie warten müssen, wenn die Wohnung nicht in diesem Zustand übernommen wird. Also zog die Familie mit Baby ein.
Schimmel kam, neue Fenster nicht
Neue Fenster sind nicht gekommen, dafür Schimmel. Doch laut Wiener Wohnen ist das Raumklima dafür verantwortlich. Ein Tausch der übrigen Fenster sei erst im Rahmen einer Generalsanierung möglich. Wann genau, könne man nicht sagen.
„Dass unsere Tochter aufgrund der kaputten Fenster dem Schimmel ausgesetzt ist, belastet uns sehr", klagt die Mieterin und Mutter einer sieben Monate alten Tochter. "Wir lüften mehrmals am Tag. Aber die Fenster sind nicht dicht, der Kitt bricht stellenweise heraus, das Holz ist morsch, die Griffe funktionieren nicht. Der Lack splittert ab. Das Holz der Außenfenster ist ungeschützt der Witterung ausgesetzt. Durch die Feuchtigkeit bildet sich immer wieder Schimmel."
Betroffen schließt sie: "Dass Wiener Wohnen sich weigert, die Fenster zu tauschen, ist mir unbegreiflich."
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