Mobbing am Arbeitsplatz: Diese Generation ist häufiger betroffen

Mobbing am Arbeitsplatz: Diese Generation ist häufiger betroffen
Zusammenfassung
- Studie zeigt, dass junge Menschen (18-29 Jahre) häufiger von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen sind als ältere Generationen.
- 20 Prozent der Betroffenen weisen Migrationshintergrund auf.
- Mobbing kann zu einem schlechteren Gesundheitszustand und erhöhtem Stresserleben führen.
Eine aktuelle Studie liefert neue Erkenntnisse in puncto Mobbing am Arbeitsplatz. Demnach sollen insbesondere junge Menschen der Schikane ausgesetzt sein.
5.015 Beschäftigte wurden für das Forschungsprojekt der Universität Leipzig im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales befragt. Daraus ergab sich, dass insgesamt 6,5 Prozent der Beschäftigten in Deutschland von Mobbing am Arbeitsplatz durch Kollegen und/oder Vorgesetzte betroffen sind.
20 Prozent der Betroffenen haben einen Migrationshintergrund. Bei Arbeitenden, die nicht von Mobbing betroffen sind, weisen 13,5 Prozent einen Migrationshintergrund auf.
Wie die Arbeiterkammer Österreich beschreibt, ist das Ziel von Mobbing, das wiederholt über einen längeren Zeitraum betrieben wird, "eine Person zu isolieren, zu schwächen oder auszugrenzen bzw. vom Arbeitsplatz zu vertreiben." Mobbing kann durch eine Einzelperson, aber auch durch eine Gruppe erfolgen.
Generation Z häufiger von Mobbing betroffen
Laut den Studienergebnissen sind vor allem junge Leute (11,4 Prozent) im Alter von 18 bis 29 Jahren Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen. Im Gegensatz dazu sind es bei den 50-59-Jährigen lediglich 3,2 Prozent, die sich mit Mobbing konfrontiert sehen.
Die Erkenntnisse deuten zudem darauf hin, dass Menschen mit niedriger Bildung und geringem Einkommen ebenfalls häufiger gemobbt werden.
Auswirkungen von Mobbing
Die Betroffenen geben an, dass sie ihre Arbeit seltener als sinnvoll betrachten und ihren Gesundheitszustand allgemein als negativer beurteilen. Des Weiteren weisen Beschäftigte, die gemobbt werden, höhere Werte hinsichtlich Depressivität, Ängstlichkeit und Stresserleben auf.
Das Forschungsteam verweist auf einen relevanten Handlungsbedarf und empfiehlt, Präventionsmaßnahmen auf mehreren Ebenen anzusetzen.
Mobbing am Arbeitsplatz in Österreich
Wie sieht es in Österreich aus? Laut dem European Working Condition Survey (EWCS) von 2012 lag die Mobbingrate in Österreich 2012 bei 7,2 %. Einem Bericht der Arbeiterkammer von 2023 sind 5,5 % der Beschäftigten innerhalb eines Jahres von Mobbing betroffen.
Ist Mobbing am Arbeitsplatz strafbar?
Grundsätzlich ist Mobbing am Arbeitsplatz hierzulande nicht explizit strafbar, Betroffene können aber zivil- und arbeitsrechtliche Ansprüche geltend machen, sofern ein strafrechtliches Delikt begangen wurde (wie beispielsweise sexuelle Belästigung, Körperverletzung, Nötigung, üble Nachrede, Verleumdung oder wenn der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht verletzt hat).
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