Warum Gen Z schon jetzt immer öfter in "Pension" geht

Junge Menschen wollen schon jetzt in Pension. So geht's!
Laut Forbes-Magazin erobert 2025 vor allem ein Trend den Arbeitsmarkt: Die Generation Z hat den sogenannten "Mikro-Ruhestand" für sich entdeckt. Konkret geht es darum, dass Junge, die noch weit vom klassischen Pensionsalter entfernt sind, nicht erst Jahrzehnte warten möchten, um das Berufsleben bei Seite zu legen.
Stattdessen setzen sie auf bewusste Pausen zwischen verschiedenen Jobs.
Laut Guy Thornton, dem Gründer der Job-Test-Plattform Practice Aptitude Tests, gewinnt dieses Konzept in der Unternehmenswelt zunehmend an Bedeutung. Vor allem in den USA integrieren zahlreiche junge Menschen die neue "Pension" in ihren Alltag. "Ob zum Reisen, zur Erholung oder um sich persönlichen Leidenschaften zu widmen – Mikro-Ruhestand ist der neueste Trend auf dem Arbeitsmarkt", so Thorton.
Warum "Mikro"-Pension so attraktiv ist
Wer genauer hinsieht, merkt, dass vor allem Ängste diesen Trend vorantreiben. Eine Umfrage aus Großbritannien, zeigt, dass 45 Prozent der Befragten damit rechnen, über das übliche Pensionsalter hinaus arbeiten zu müssen und danach trotzdem nicht finanziell abgesichert zu sein. Auch in Österreich ist Altersarmut ein Thema. Die Durchschnitts-Pension lag für Frauen im Jahr 2020 hierzulande bei 1.157 Euro netto, die für Männer im Vergleich bei 1.732 Euro netto. Diese Unsicherheit treibt die junge Generation dazu, statt auf einen späten, finalen Ruhestand zu warten, lieber regelmäßig kleinere Pausen in ihr Arbeitsleben einzulegen.
Persönliche Erfahrungsberichte
In den sozialen Medien teilen junge Menschen ihre Erfahrungen mit dem Konzept des Mikro-Ruhestands.
- Auszeit für persönliche Entwicklung: "Ich habe beschlossen, mir eine Pause von meiner Karriere zu gönnen, um die Welt zu bereisen und neue Kulturen kennenzulernen. Diese Auszeit hat mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen und meine Prioritäten neu zu setzen", berichtet eine Userin auf TikTok.
- Vermeidung von Burnout: "Nach nur drei Jahren im Job fühlte ich mich ausgebrannt. Ich entschied mich für einen Mikro-Ruhestand, um meine mentale Gesundheit zu pflegen und neue Energie zu tanken. Jetzt bin ich motivierter und produktiver", erklärt ein anderer TikTok-Nutzer.
- Schattenseite von Mikro-Pension: "Ich habe mir ein Jahr Auszeit genommen und es hat etwa 3 Monate gedauert, einen neuen Job zu finden, das war definitiv zu lange", so ein Reddit-User.
Risiken für die Wirtschaft
Auch wenn eine frühere Kurz-Pension verlockend klingt, können persönliche und gesamtgesellschaftliche Herausforderungen entstehen. Finanzberater Troy Nelson warnte etwa in seinem Blog Brighton Securities davor, denn natürlich werden während dieser "Mikro-Rente" keine Beiträge zur Altersvorsorge geleistet. Dies könnte langfristig zu finanziellen Engpässen führen.
Der Trend zum Mikro-Ruhestand könnte verschiedene wirtschaftliche Folgen haben:
- Fachkräftemangel und höhere Fluktuation
Wenn immer mehr junge Menschen bewusst Pausen in ihrer Karriere einlegen, könnte dies den Fachkräftemangel in bestimmten Branchen verstärken und Unternehmen zu häufigeren Neueinstellungen zwingen. - Anpassung der Arbeitsmodelle
Unternehmen könnten gezwungen sein, flexiblere Arbeitszeitmodelle und Sabbatical-Optionen anzubieten, um Talente langfristig zu binden. - Produktivitätssteigerung oder -verlust
Während Mikro-Ruhestand Burnout vorbeugen und die langfristige Produktivität steigern könnte, könnten Unternehmen kurzfristig durch häufige Personalwechsel an Effizienz verlieren. - Veränderte Pensionssysteme
Da Arbeitnehmer seltener durchgehend einzahlen, könnten sich langfristig die Finanzierungsstrukturen der Pensionssysteme verändern.
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