"Kein Tabu": Wie oft wird in Österreich am Arbeitsplatz geflirtet?
Berufstätige verbringen in Summe mehr Zeit mit ihren Arbeitskollegen als mit ihren Partnern, Familie oder mit Freunden. Nicht selten kann es also vorkommen, dass die Grenzen zwischen beruflichen und privaten Beziehungen verschwimmen.
Man scherzt miteinander, teilt Insider-Jokes und Anekdoten und fungiert sowohl auf beruflicher, als auch auf privater Ebene als emotionale Stütze. Kein Wunder also, dass aus "Work Wives" oder "Work Husbands" manchmal auch mehr werden kann.
Flirten die Österreicher gerne am Arbeitsplatz?
Welche Erfahrungen haben die Österreicher mit Büro-Flirts gemacht? Bei wie vielen hat sich daraus vielleicht ein Gspusi oder gar eine Beziehung entwickelt? Und: Wo wird am häufigsten geflirtet?
Die heimische Plattform willhaben ist im Oktober genau diesen Fragen im Rahmen einer Befragung mit rund 1.050 Teilnehmenden nachgegangen.
Wenn aus dem Büro-Gspusi mehr wird
Haben auch Sie eine enge, (noch?) nicht-romantische Freundschaft mit einer Kollegin oder einem Kollegen, die schon einen partnerschaftlichen Charakter aufweist? Damit sind Sie nicht alleine. Mehr als ein Drittel der Befragten erklärte, damit im derzeitigen oder in einem vorherigen Job bereits Erfahrungen gemacht und jemanden als "Büro-Ehefrau" oder "Büro-Ehemann" bezeichnet zu haben. Ein Phänomen, das den Umfrage-Ergebnissen zufolge Berufstätigen in allen Alters- und Gehaltsklassen sowie in sämtlichen Bundesländern geläufig ist.
Auch kleine Flirts sowie die große Liebe dürfen im Berufsleben ihren Platz haben. So finden es 71 Prozent der Befragten in Ordnung, mit Kollegen oder Kolleginnen "anzubandeln" – selbst erlebt haben dies in der ein oder anderen Form immerhin bereits 20 Prozent.
Quer durch alle Berufsgruppen zeigt sich aber: Je älter Berufstätige sind, desto eher werden Büro-Gspusis als "No-Go" bezeichnet. Zudem sind Frauen dazu tendenziell etwas ablehnender eingestellt als Männer, heißt es.
Office-Flirt in diesen Bundesländern am häufigsten
Laut Umfrage kommt es an Arbeitsplätzen in Vorarlberg, Kärnten und Wien besonders häufig zu romantischen Begegnungen. Ein Tabuthema sind zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz jedenfalls zumeist nicht. Rund drei Viertel aller Befragten würden damit ganz offen umgehen, vor allem dann, wenn sich der Flirt zu einer ernsten Beziehung entwickelt.
Weitere Erkenntnisse aus der Erhebung:
- In mehr als einem Drittel der Fälle bleibt ein Flirt ein Flirt, weitere in etwa 40 Prozent haben es bei einem bzw. mehreren Dates oder lockeren Begegnungen belassen.
- Aber immerhin: 14,6 Prozent haben an, ihren Office-Flirt geheiratet
- Weitere 20,9 Prozent sind mit ihm oder ihr eine Beziehung eingegangen.
Mit Vorgesetzten anbandeln?
Wer noch auf der Suche ist, könnte die nächste Liebe also vielleicht in der Kaffeeküche, in der Kantine oder bei der Weihnachtsfeier kennenlernen – den meisten Befragten zufolge spricht wenig dagegen.
Anders sieht es jedoch mit Blick auf Vorgesetzte aus: Mehr als die Hälfte empfindet es als ein "absolutes No-Go", mit Vorgesetzten anzubandeln. Lediglich 4,8 Prozent haben dies bereits selbst erlebt. Und: Der Anteil jener, die schon einmal mit einem Chef oder einer Chefin geflirtet haben, ist unter männlichen Befragten sowie erneut in den Bundesländern Vorarlberg, Kärnten und Wien höher als im Durchschnitt.
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