Leckerlis gegeben: Tierheim-Mitarbeiterin behandelt Partner wie Hund

Frau behandelt Mann wie einen Hund und erntet Kritik im Netz
Eine 23-Jährige teilte in einem Online-Forum ihre Erfahrungen zu einer äußerst unkonventionellen Beziehungsmethode. Sie erklärte, dass sie ihren derzeitigen Partner (26) wie einen Hund behandelt und ihm im Zuge dessen auch Leckerlis zusteckt.
Die Ergebnisse seien verblüffend, berichtet sie. Im Netz erhielt die 23-Jährige jedoch ordentlich Kritik.
Tierheim-Mitarbeiterin
Die 23-Jährige erklärte, dass sie misshandelte und vernachlässigte Hunde in einem Tierheim betreut und sich daher immer wieder in ihrer Freizeit damit beschäftigt. Als sie ihren Partner das erste Mal traf, bemerkte sie bei ihm ähnliche Verhaltensweisen wie bei den Tieren. "Er ist toll, aber emotional ziemlich verschlossen und hat beim ersten Date auch angedeutet, dass er eine instabile/ungesunde Kindheit hatte." Seitdem begann sie, Notizen von seinem Verhalten zu machen.
Verhalten analysiert: futtermotiviert
"Zum Beispiel habe ich bemerkt, dass er beim Abendessen sehr schnell fertig war und überhaupt nicht teilen wollte (Ressourcenverteidigung), aber als ich angeboten habe, zu zahlen und ein Dessert vorschlug, machte ihn das wirklich glücklich und ein wenig ruhiger (futtermotiviert)“, schrieb sie. "Er ist auch sehr eigen, was sein Auto betrifft (territorial/Kistenaggression); außerdem mag er es, wenn ich entscheide, wohin wir gehen und was wir machen (möchte folgen)", fügte sie hinzu.
M&Ms als Leckerlis immer mit dabei
Daraufhin begann sie allmählich, dieselben "Taktiken", die sie bei Hunden mit ähnlichen Problemen anwendete, auch bei ihrem Freund zu nutzen. Die 23-Jährige hatte beispielsweise immer M&Ms bei sich, um ihren Freund in stressigen, "verletzlichen" Situationen zu beruhigen, oder ihn zu belohnen, wenn er eine Situation gut gemeistert hatte. Auch ihre Entscheidungsfreude baute sie weiter aus und bestimmt seither im Alleingang, welcher Urlaub gebucht wird, oder welche Freizeitaktivitäten ausgeübt werden.
Ergebnisse "verblüffend"
Die 23-Jährige beschrieb die Ergebnisse als "verblüffend" und sprach davon, dass sie die Methode bereits seit einigen Monaten anwendete und sie wirklich "sehr gut" funktioniere. Weil eine Freundin sie jedoch zur Rede stellte und daraufhin wies, dass sie ihren Freund manipuliere, fragte sie bei der Online-Community nach Rat und, ob sie mit ihrer "Hundeerziehung" aufhören solle.
Überwiegend Kritik: "Entmenschlichung"
Ihre Schilderungen und die abschließende Frage löste eine Welle an Empörung in den Kommentaren aus. "Wir benutzen Leckerlis, um Hunde zu trainieren, weil wir nicht dieselbe Kommunikationsebene haben wie sie. Du und dein Freund habt aber dieselbe Ebene – dann nutz sie auch", so ein User. "Das ist die Definition von Entmenschlichung. Du behandelst ihn buchstäblich wie einen Hund. Wenn du nur ein paar Sekunden nachdenken oder wirklich mitfühlen würdest, wäre dir das sofort klar. Dass du es nicht selbst erkennst, zeigt, dass du nicht wirklich nachdenkst oder mitfühlst", so eine andere Nutzerin.
Einige wenige verteidigten sie jedoch. Eine Person schrieb: "Ein Partner, der meine Verhaltensweisen und Auslöser erkennt und mir Belohnungen gibt, wenn ich einen emotionalen Schub brauche – das klingt doch ziemlich gut."
Frau verteidigt ihr Verhalten
Unter den Kommentaren verteidigt die 23-Jährige ihr Verhalten. Sie betonte, dass sie ihren Partner nicht "kontrollieren" wolle. "Ich möchte nur, dass er sich bei mir wohlfühlt, genauso wie ich es bei den Tieren will, mit denen ich arbeite", erklärte sie. Sie betont, dass sich Menschen und Hunde beide einfach nur "sicher und umsorgt fühlen wollen" – und, dass ihr Freund es bisher noch gar nicht bemerkt habe.
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