Überleben im Süßwasser: Bullenhaie können auch in Flüssen vorkommen

Auch wenn es für manche Badegäste in mitteleuropäischen Seen und Flüssen beunruhigend sein mag, im trüben Wasser zu schwimmen und nicht zu wissen, was sich unter einem befindet – eine echte Gefahr durch Tiere besteht hier in der Regel nicht. Lediglich der Wels kann in Ausnahmefällen zubeißen, etwa wenn er sich bedrängt fühlt oder während der Fortpflanzungszeit sein Territorium verteidigt.
Doch es gibt tatsächlich eine Haiart, die auch im Süßwasser überleben kann, und für den Menschen gefährlich ist: der Bullenhai. Wie ist das möglich und in welchen Flüssen und Seen ist dieser bis zu 2,5 Meter lange Raubfisch anzutreffen?
Bullenhaie können auch im Süßwasser leben
Einige wenige Haiarten können tatsächlich sowohl im Salz- als auch im Süßwasser leben. Imposante Bullenhaie zählen zu den prominentesten Süßwasserbesuchern. Sie wurden unter anderem bereits in folgenden Flüssen gesichtet:
- Mississippi (USA)
- Amazonas (Südamerika)
- Bisbane River (Australien)
- Sambesi (Afrika)
- Ganges (Indien)
Hai bereits in See gesichtet
Als etwa der Nordosten Australiens im Zuge des Zyklons "Debbie" 2017 überflutet wurde, entdeckte eine Rettungssanitäterin einen "gestrandeten" Bullenhai am Burdekin-Flussufer in Queensland.
In den Flüssen wagen sich die Meerestiere ins Landesinnere und können auch in Seen landen, so etwa im Nicaraguasee (Mittelamerika). Dort sind Bullenhaie vorwiegend in der Nähe der Mündung des San-Juan-Flusses zu finden, der den See mit dem Karibischen Meer verbindet.
Wieso können Bullenhaie im Süßwasser überleben?
Die Fähigkeit verdanken sie der Tatsache, dass Bullenhaie den Salzhaushalt ihres Körpers an verschiedene Umweltbedingungen aktiv anpassen können. Damit zählen sie zu den sogenannten euryhalinen Fischen, die auch im Süßwasser überleben können.
Können Bullenhaie dann auch in der Donau landen?
Das Risiko, einem Bullenhaie in Mitteleuropa – etwa in der Donau oder im Rhein – zu begegnen, ist praktisch ausgeschlossen. Zum einen benötigen die Spitzenprädatoren warme Wassertemperaturen zum Überleben, zum anderen sind sie vor allem in tropischen und subtropischen Küstenregionen verbreitet.
Obwohl die Donau ins Meer mündet, würde es ein Hai nicht schaffen, den langen, teilweise durch Schleusen und andere Hindernisse blockierten Weg flussaufwärts zu überwinden.
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