Der Geheimtipp bangt um Torgarant Luis Suárez

Der angeschlagene Luis Suárez soll rechtzeitig zum WM-Beginn fit werden.
Uruguay hat schon einmal in Brasilien den Titel geholt. Die Südamerikaner setzen auf Offensive.

Das kleine Land ist in der Fußball-Geschichte ein große Nummer: Weltmeister 1930 (zu Hause) und 1950 (in Brasilien), zuletzt 2010 in Südafrika WM-Vierter. Uruguays Fans träumen davon, dass sich die Sensation von 1950, als man im Maracanã von Rio Brasilien im Endspiel schlug, 2014 wiederholt. Für viele gelten die Urus als Geheimtipp, sofern Luis Suárez nach seiner Knie-OP rechtzeitig in Schuss kommt.

Oscar Tabárez, 67-jähriger Teamchef der Albiceleste, der Mannschaft mit den himmelblauen Trikots, mahnt jedenfalls seine Landsleute zum Realismus. "Es wird sehr schwer zu überraschen. Wir sind realistisch genug und werden 2010 mit 2014 nicht vergleichen. Nein, wir zählen sicher nicht zu den Favoriten."

Bei den Urus sind generell junge Spieler nachgerückt, eine neue Generation, die den Nachwuchsteams entwachsen ist. "Wir haben eine gute Entwicklung genommen." Tabárez weiß, dass der Grat zwischen einer positiven und negativen Überraschung bei der WM ein schmaler ist. "16 Nationen sind nach der Vorrunde weg, da kann es einen schnell erwischen. Man kann noch so gut vorbereitet sein, niemand weiß, was in so einem Turnier passiert."

Das Prunkstück

Die Offensive mit Forlán, Suárez und Cavani kann sich sehen lassen, ein Turnier bestreitet man aber nur mit einer starken Defensive gut. Tabárez versteht die hohe Erwartungshaltung. "Fans dürfen träumen. Ab und zu gehen die Träume aber in Richtung Utopie." Dennoch ist es beachtlich, dass das Land mit knapp mehr als drei Millionen Einwohnern ein Dauergast in der Weltspitze ist. "Es gibt keinen Schlüssel zum Erfolg. Und Uruguay war nicht immer eine große Nummer im Weltfußball. Unser Land hatte auch eine lange Durststrecke", weiß Tabárez zu erzählen. Eine geringere Einwohnerzahl ergibt auch eine geringere Anzahl an Fußballern. Automatisch. Aber: "In Uruguay lebt man den Fußball. Vom kleinen Kind bis zur Oma. Ein Fußball ist bei uns ein Geschenk für das Volk. Es hat mit Kultur, mit Identität zu tun."

Diese verkörpert auch Stürmerstar Luis Suárez. " Ich will mit Uruguay viele Spiele gewinnen. Wer dabei die Tore schießt, ist sekundär." Nachsatz: "Auch wenn ich sie natürlich gerne mache."

Typisch Stürmer eben.

Der Geheimtipp bangt um Torgarant Luis Suárez

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