Niederlande dreht Spiel gegen Mexiko

Joker Huntelaar lässt Holland spät jubeln.
Sneijder und Huntelaar treffen erst knapp vor Ende der Partie.

Was für eine Laus ist denn nur Miguel Herrera über die Leber gelaufen? Von ihm, der schnellsten Laus von Mexiko, hätte man nach dem bisherigen Turnierverlauf eigentlich schon erwartet, dass er im Rausch der Glücksgefühle einen Sprint übers halbe Feld ansetzt, um einmal schnell seinen Torschützen Giovanni dos Santos über den Haufen zu rennen. Aber "El Piojo", die Laus, wie der verhaltensauffällige Teamchef der Mexikaner genannt wird, hielt sich nach dem Führungstreffer im Achtelfinale durch Dos Santos (48.) diskret zurück.

Vielleicht, weil ihm, dem heißblütigsten Coach dieser Weltmeisterschaft, die Hitze von Fortaleza zugesetzt hatte, wo Temperaturen jenseits der 30-Grad-Grenze und knapp 60 Prozent Luftfeuchtigkeit das Estadio Castelão gestern in eine Freiluftsauna verwandelt hatten.

Möglicherweise auch, weil Herrera da schon ahnte, dass für seine Mexikaner der Weg ins Viertelfinale trotz der Führung noch ein sehr steiniger werden würde.

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BRAZIL SOCCER FIFA WORLD CUP 2014
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Robben of the Netherlands is challenged by Mexico'
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Mexico's Giovani Dos Santos scores a goal during t
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Goalkeeper Cillessen of the Netherlands concedes a
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Mexico's goalkeeper Ochoa watches as the ball miss
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Mexico's Ochoa watches as Sneijder of the Netherla
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Klaas-Jan Huntelaar of the Netherlands scores past
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Huntelaar of the Netherlands scores a penalty goal
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Mexico's coach Herrera reacts during the last few

Denn da gab es nicht nur diesen unsäglichen Achtelfinalfluch, der seit dem Turnier von 1994 auf den Mexikanern lastet (fünf Achtelfinalniederlagen in Serie), da war auch noch dieser Gegner mit diesem ausgebufften Teamchef Louis van Gaal, der bei dieser Weltmeisterschaft schon mehrmals ein Händchen für Glücksgriffe hatte.

Auch diesmal stach einer von Van Gaals Jokern. Auch diesmal drehten die überfliegenden Holländer in den zweiten 45 Minuten erst richtig auf, in denen sie mittlerweile zehn ihrer zwölf WM-Tore erzielt haben. Diesmal wurde Klaas Jan Huntelaar zum Matchwinner: Erst legte der eingewechselte Stürmer einen Cornerball seinem Kollegen Wesley Sneijder auf, der von der Strafraumgrenze zum späten Ausgleich traf (88.) Dann schoss er in der Nachspielzeit die Holländer mit einem Elfmeter ins Viertelfinale, nachdem der mexikanische Abwehrchef Rafael Márquez Arjen Robben im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Binnen weniger Minuten war der Favorit mit einem spektakulären Schlussspurt ins Viertelfinale gestürmt.

Titelreif

Es waren wohl nicht mehr viele, die an ein Comeback der Oranjes geglaubt hatten, die vor allem in den ersten 45 Minuten nicht wie ein Viertelfinalist aufgetreten waren. Später hatte dann der mexikanische Goalie Guillermo Ochoa die Holländer mit seinen Paraden zur Verzweiflung gebracht. Sein spektakulärer Reflex bei einem Volley von De Vrij (57.) hat das Zeug zur Rettungstat dieser WM.

Der WM-Titel wird aber wohl auch über diese Holländer führen. Die Einschätzung von Arjen Robben klingt jedenfalls wie eine Kampfansage: "Wenn wir gegen Mexiko gewinnen, dann ist wieder ein Finale möglich."

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Fortaleza, Castelao-Stadion, 58.000, SR Proenca (POR)

Tore:
0:1 (48.) Dos Santos
1:1 (88.) Sneijder
2:1 (94.) Huntelaar (Foul-Elfmeter)

Niederlande: Cillessen - Verhaegh (56. Depay), Vlaar, De Vrij, Blind, Kuyt - De Jong (9. Martins Indi), Wijnaldum - Sneijder - Robben, Van Persie (76. Huntelaar)

Mexiko: Ochoa - Aguilar, Rodriguez, Marquez, Moreno (46. Reyes), Layun - H. Herrera, Salcido, Guardado - Peralta (75. Hernandez), Dos Santos (61. Aquino)

Gelbe Karten: Keine bzw. Aguilar, Marquez, Guardado

Robin van Persie (Kapitän Niederlande): "Das ist wieder unglaublich. Das war aber verdammt schwer. Wir müssen nun weitermachen wie bisher. Wir sind gut, ich glaube an uns."

Arjen Robben (Stürmer Niederlande): "Es war heiß und schwierig, Mexiko hat eine richtig gute Mannschaft. Wenn man 0:1 zurückliegt, ist es immer schwierig. Aber wir haben gekämpft, alles versucht, guten Fußball gespielt und die Partie noch gedreht. Das war natürlich Wahnsinn. Das 4-3-3-System, das wir nach der Pause gespielt haben, sind wir gewohnt, darauf können wir immer zurückgreifen. Und auf einmal hat unser Spiel gut funktioniert."

Klaas-Jan Huntelaar (Stürmer Niederlande, 1 Tor): "Es ist wunderschön, für sein Land so ein wichtiges Tor zu schießen. Ich wusste, dass es ein wichtiger Moment ist, aber ich war beim Elfmeter nicht nervös. Vor meiner Einwechslung musste ich noch schnell in die Kabine aufs Klo laufen, weil ich davor so viel getrunken hatte."

Louis van Gaal (Teamchef Niederlande): "Die Spieler haben bis zur letzten Minute daran geglaubt. Wir waren auch körperlich bereit, das haben wir in den letzten Minuten bewiesen. Viele haben uns vor der WM ein frühes Ausscheiden prognostiziert, wieso sollten wir jetzt Favorit sein? Wir sind alle sehr bescheiden. Egal ob der Gegner im Viertelfinale Griechenland oder Costa Rica heißen wird, es wird ein schwieriges Spiel. Wenn sie schlechte Mannschaften wären, hätten sie es nicht so weit geschafft."

Miguel Herrera (Teamchef Mexiko): "Ich denke, dass das ein ungerechtes Ergebnis war. Wir haben super gearbeitet und sind verdient in Führung gegangen. Unser Gegner hat hingegen lange Zeit gar nichts gemacht."

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