Chilenische Fans enterten das Pressezentrum

Die Sicherheitskräfte waren mit der ungewohnten Situation überfordert.
Die Anhänger traten vor der Partie Spanien - Chile vor Hunderten Journalisten in den Sitzstreik.

Vor dem Fußball-WM-Match zwischen Spanien und Chile ist es am Mittwoch im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall gekommen. Rund 100 chilenische Fans durchbrachen eine Stunde vor Anpfiff die Sicherheitskontrollen der Final-Arena und stürmten ins Pressezentrum, das mit mehreren hundert - zunächst beunruhigten - Journalisten gefüllt war.

Die Chilenen rannten durch das weiträumige Pressezentrum, zerlegten eine Trennwand, stürmten einige Meter weiter und brachten schließlich noch eine provisorische Wand zu Fall, ehe sie quasi in den Sitzstreik traten. Ganz offensichtlich waren sie erbost darüber, keine Karten für das Spiel erhalten zu haben.

Die Sicherheitskräfte waren mit der Situation überfordert, erst nach etwa einer halben Stunde wurden die Chilenen aus dem Stadion gebracht - und zwar unter genauer Beobachtung zahlreicher Medienvertreter. Das Online-Portal globoesporte.com berichtete unter Berufung auf die Feuerwehr, dass fünf Menschen bei den Tumulten verletzt worden seien. Eine Frau habe sich den Arm gebrochen.

Keine halbe Stunde vor Anpfiff hatten noch unzählige Zuschauer an den Toren des Stadions angestanden. Viele hofften darauf, noch ein Ticket auf dem Schwarzmarkt zu ergattern. "Wir waren bereit, 1000 Reais (330 Euro) für ein Ticket zu zahlen, aber wir haben keins bekommen. Dann haben wir entschieden, dort einzudringen", sagte ein chilenischer Fan der Zeitung Estado de Sao Paulo.

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