Eine Altherren-Partie geht auf die letzte Runde

Letzte Chance: Bieler geht mit dem Team auf Medaillenjagd.
Für Österreichs Kombinierer ist der Teambewerb die letzte Chance auf eine Medaille.

Mario Stecher hat keine großen Ambitionen, der Noriaki Kasai der Nordischen Kombination zu werden. Das japanische Springginkerl hat ja nach seinen beiden Olympiamedaillen in Sotschi schon angekündigt, 2018 bei den nächsten Spielen in Südkorea wieder abheben zu wollen. Dann wäre der nimmermüde Noriaki Kasai 45.

„Koreanisch lerne ich sicher nicht mehr“, sagt Mario Stecher, der zwar verglichen mit Kasai ein junger Hupfer ist (36), aber mittlerweile auch schon zwei Jahrzehnte im Weltcup in den Knochen hat. „Ewig mache ich nicht mehr weiter.“

Der rüstige Steirer führt am Donnerstag die routinierte österreichische Staffel (Durchschnittsalter 33,3 Jahre) an, die im Teambewerb für einen versöhnlichen Olympia-Abschluss sorgen möchte. Und so nebenbei auch für eine Fortsetzung der Erfolgsserie: seit 2002 haben die Kombinierer bei Olympia immer zumindest eine Medaille geholt, den Teambewerb hatten die Österreicher zuletzt sogar zwei Mal dominiert (2006, 2010).

Doch ein Gold-Hattrick scheint unrealistisch. Das zeigte sich bereits in den beiden Einzel-Konkurrenzen, in denen sich die Norweger und die Deutschen um die Spitzenplätze rauften und bislang fünf von sechs möglichen Medaillen holten. „Die sind die Topfavoriten“, weiß Christoph Bieler, mit 36 einer von vielen Oldies im heimischen Kombinierer-Sport. „Aber wir haben das Zeug, die Medaille zu holen.“

Nach den Olympischen Spielen zeichnet sich im österreichischen Kombinierer-Team ein Umbruch an. Stecher und Bieler werden demnächst die Karriere beenden, auch Willi Denifl (34) hat das Pensionsalter für Kombinierer erreicht. „Wir brauchen Leute, die nachdrängen“, sagt Coach Christoph Eugen.

Hoffnung macht ein Talent aus Kärnten. Philipp Orter (20) wurde im Jänner in Val di Fiemme dreifacher Junioren-Weltmeister.

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