Alle Achtung vor dem achten Platz von Dürr

Couragiert: Johannes Dürr führte lange Zeit das Rennen an, in der Schlussphase verließ ihn dann die Kraft.
Der Niederösterreicher hinterließ bei seinem Olympia-Debüt einen starken Eindruck.

So weit ist es jetzt also schon gekommen, dass ein achter Platz in einem olympischen Langlaufrennen hierzulande bereits mit einem Hauch von Enttäuschung registriert wird. „Es ist bitter, wenn du nicht weit vor dir die Medaillen siehst“, sagte Johannes Dürr nach seinem couragierten Auftritt im Skiathlon, und das sagt einiges aus über den ehrgeizigen Göstlinger.

Noch vor vier Jahren hätte ein achter Platz bei Olympia jegliche Vorstellungskraft der Verantwortlichen im österreichischen Langlauf gesprengt. In Vancouver war der ÖSV mit ganzen null Herren in der Loipe vertreten, und dass nun vier Jahre später ein Österreicher plötzlich in die Top Ten stürmt, obendrein auch noch in seinem allerersten Olympia-Rennen, damit konnte bis vor Kurzem wirklich niemand rechnen.

Großes Potenzial

Johannes Dürr ist selbst dafür verantwortlich, dass in Österreich von der ersten Olympia-Langlaufmedaille seit 2006 (Michail Botwinow) geträumt wird. Mit zwei Tagessiegen bei der Tour de Ski hat der 26-Jährige die Erwartungen selbst so weit nach oben geschraubt.

Der Niederösterreicher hat im Skiathlon jedenfalls erneut bewiesen, dass er zur absoluten Weltspitze zählt. Dürr stach nicht nur mit seiner grünen Haube aus dem Spitzenpulk heraus, der Göstlinger war auch einer der aktivsten Läufer im Feld. Bis wenige Kilometer vor dem Ziel hatte er sogar die Gruppe angeführt. „Im Finish war dann die Spritzigkeit, die man braucht, nicht da“, erzählt Dürr. „Ich habe gewusst, dass es so für eine Medaille nicht reichen wird.“

Am Ende kam Dürr mit 16 Sekunden Rückstand auf den Schweizer Dario Cologna als Achter ins Ziel und ließ dabei auch den norwegischen Superstar Petter Northug hinter sich. „Für ein Olympiadebüt nicht schlecht“, sagte Dürr, „und der 50er liegt mir sowieso mehr.“

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