Ein veganer Markt soll Kunden ins Siebensternviertel locken

Margit Johannik (Mitte) und ihre Kolleginnen von der IG Siebensternviertel wollen in Zukunft auch andere „Impulsmärkte“ organisieren.
Innovative Unternehmer setzen sich für gesunden Lebensstil ein.

"Kleine Ateliers und alteingesessene Betriebe, international bekannte Künstler sowie Newcomer haben sich im Herzen des siebenten Bezirks angesiedelt und tragen zum einzigartigen Flair des Viertels bei", sagt Margit Johannik, Obfrau der IG Siebensternviertel. Bloß eines habe im Grätzel gefehlt: ein regelmäßiger Markt.

Bis jetzt. Denn die Initiative, an der 41 Unternehmer beteiligt sind, organisiert heute, Donnerstag, den ersten "Impulsmarkt" auf dem Siebensternplatz. Das Motto lautet "vegan". "Wir haben uns dafür entschieden, weil die Themen Bio und Fairtrade vielen Geschäftsleuten hier wichtig sind", erklärt Johannik – die in ihrem Geschäft Smartphones, Handy-Cover aus pflanzlichen Rohstoffen und selbst gemachte Marmeladen verkauft. "Aber bloß einen weiteren Bio-Markt zu machen, wäre nicht originell gewesen. Da können wir den Kunden nichts mehr beibringen. Ein veganer Markt ist dagegen auch für uns selber neu und spannend."

Das Sortiment des ersten Impulsmarktes reicht von Kosmetik über Fachliteratur bis hin zu Textilien und Nahrungsmitteln. Von Juni bis September soll er an jedem letzten Donnerstag im Monat von 10 bis 18 Uhr stattfinden – und zwar bei jedem Wetter.

Motto kann variieren

Allerdings muss sich in Zukunft nicht immer alles um vegane Produkte drehen. "Diese Tür wollen wir uns offen halten", erläutert Johannik. "Falls uns ein neuer Impuls besser gefällt, können wir das thematisch ebenso abfangen. Dann lautet das Motto eben nicht ,vegan‘, sondern zum Beispiel ,koscher‘ oder ,antialkoholisch‘."

Mit der Initiative will die IG Siebensternviertel (die aus der IG Kaufleute Kirchengasse hervorgegangen ist) einerseits "der Bevölkerung einen gesunden Lebensstil nahe bringen". Andererseits sollen die Unternehmer davon profitieren. "Die Erfahrungen, die wir hier sammeln, helfen uns, weitere Projekte zu realisieren und einen positiven Beitrag zum bewussten Leben in diesem Viertel beizusteuern", sagt Johannik. Unter Umständen ergeben sich daraus auch neue Kooperationen.

Die IG Siebensternviertel versteht sich als Verkaufs- und Vernetzungsplattform für Unternehmer aus der Umgebung. Wobei der Fokus nicht bloß auf Handelsbetrieben liegt. Es sind auch Grafiker, Notare, Anwälte oder Atelier-Betreiber dabei. Mehrmals im Jahr finden gemeinsame Veranstaltungen statt. Außerdem sponsert die Interessengemeinschaft diverse Kunst- und Kulturprojekte.

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Das Bild, das immer wieder Schlagzeilen von Wien zeichnen, ist oft kein schönes. Walzerseligkeit, Sisi-Kult und Kutschfahrten im Fiaker haben umgekehrt aber auch wenig mit der Lebensrealität der Wienerinnen und Wiener (und der "Zuagrastn") zu tun. Sie finden ihre heile Welt oft im Kleinen. In der Familie, den eigenen vier Wänden, in ihrer Nachbarschaft, im Grätzel.

Genau mit diesen Gemeinschaften wird sich der KURIER in den kommenden Wochen beschäftigen. Bei der großen diesjährigen Sommeraktion können Handarbeitsvereine, Nachbarschaftsgärten oder Jungschargruppen zum "Wiener Grätzel-Kaiser" gewählt werden.

Jetzt bewerben

Sie sind in einem solchen Verein tätig oder kennen Menschen, die sich für die Verbesserung Ihres Grätzels einsetzen – sei es über kulturelle Veranstaltungen, soziales Engagement oder als Hobbygärtner? Dann melden Sie diese bei der Aktion "Wiener Grätzel-Kaiser" an. Ab heute, Donnerstag können interessierte Gruppen und Vereine ihre Bewerbung auf www.kurier.at/graetzel oder per eMail unter graetzel@kurier.at abgeben.

Am 29. Juni beginnt das Voting. Bis einschließlich 6. August können KURIER-Leser ihre Stimme abgeben. Der "Wiener Grätzel-Kaiser" wird am 18. August präsentiert. Der Preis: Ein großes Grätzel-Fest im eigenen Bezirk.kurier.at/graetzel

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