Modelabel Stefanel macht immer größere Verluste

Modelabel Stefanel macht immer größere Verluste
Im Zuge eines Rationalisierungsplans werden in mehreren Ländern Filialen geschlossen.

Der krisengeschüttelte italienische Modekonzern Stefanel, der von dem Private-Equity-Fonds Oxy und der britischen Finanzgruppe Attestor übernommen wird, hat das Jahr 2016 mit hohen Verlusten abgeschlossen. Der Nettoverlust betrug 25,3 Mio. Euro. 2015 lag der Verlust noch bei 7,68 Mio. Euro.

Der Umsatz fiel 2016 um 14,4 Prozent auf 134 Mio. Euro. Die Verschuldung stieg auf 85,2 Mio. Euro, teilte der an der Mailänder Börse notierte Konzern mit. Das Unternehmen hofft auf den Neustart nach einer Kapitalaufstockung im September. Abgesegnet wurde zuletzt ein Rettungsplan, demnach Oxy und Attestor eine 75-Prozent-Mehrheit an Stefanel übernehmen. Der Anteil der Gründerfamilie Stefanel schrumpft auf zehn Prozent.

Zukunft soll gesichert werden

Zehn Millionen Euro stellt Attestor sofort zur Verfügung, um die Liquiditätsengpässe beim Modehaus abzuwenden. Um dem Unternehmen eine Zukunft zu sichern, wird Oxy Stefanel 12,5 Mio. Euro Finanzierungen sichern, auch die Gläubigerbanken werden dem Konzern denselben Betrag zufließen lassen. Der an der Mailänder Börse notierte Konzern ist bei mehreren Banken, darunter der Bank Austria-Mutter UniCredit, verschuldet.

Stefanel wird im Zuge eines Rationalisierungsplans Filialen in Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland sowie 40 Monomarken-Shops in Italien schließen. Derzeit kontrolliert Stefanel 400 Shops und zählt 1.000 Mitarbeiter.

Der Konzern will in Multimarken-Shops mehr Umsatz generieren. Personalkürzungen sind nicht vorgesehen. Die Produktqualität soll gesteigert werden. Stefanel will sich aus dem billigeren Marktsegment herausziehen, das von großen Ketten wie Zara und H&M dominiert wird. Seit 2013 ist Stefanel auf Talfahrt. Mehrere Shops mussten geschlossen werden.

Kommentare