Krebsverdächtige Substanz in Jeans: Damenhosen im Ökotest

Krebsverdächtige Substanz in Jeans: Damenhosen im Ökotest
Das Magazin "Ökotest" hat 21 Damenjeans unter die Lupe genommen und stellt vielen Herstellern ein schlechtes Ergebnis aus.

"Das Ergebnis unseres Jeans-Tests enttäuscht": 21 Jeans hat das deutsche Magazin Ökotest genauer unter die Lupe genommen und zieht eine ernüchternde Bilanz.

Hosen zwischen zehn Euro und 150 Euro

Keine einzige Jeans wird nach diesem Test empfohlen. Billige Hosen von Anbietern wie "kik", "H&M", "Primark" und "Zara" waren ebenso dabei wie hochpreisige Ware von "Diesel", "Lee", "Wrangler" oder "Mustang". Einige Textilfirmen werben mit Bio-Baumwolle und fairen Arbeitsbedingungen.

Das Magazin stellte den Firmen 22 Fragen - über faire Löhne, Sicherheit am Arbeitsplatz oder der Ökologie bei der Produktion. Für jede Angabe wollte Ökotest aussagekräftige Belege sehen. Zusätzlich wurden die Jeans in einem Labor auf Schadstoffe und Haltbarkeit untersucht.

Krebsverdächtige Substanz in Jeans: Damenhosen im Ökotest

Jeans-Fabrik in China

Krebsverdächtiges Anilin

Was die Langlebigkeit der Hosen angeht, gibt es Positives zu berichten. Alle Jeans erwiesen sich als robust. Besorgniserregend ist jedoch die Tatsache, dass in 15 von 21 Testobjekten der Schadstoff Anilin nachgewiesen wurde.

Anilin ist ein Bestandteil in dem Farbstoff Indigo, der Jeans die blaue Färbung gibt. Die Substanz steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Daher gibt es Grenzwerte für diesen Farbbestandteil. Auch in Bio-Linien wie jene von "Hess Natur" war Anilin zu finden – allerdings unter dem gesetzlichen Grenzwert. Die krebsverdächtige Substanz fand sich in dem Test in günstigen als auch teuren Produkten.

Alle 21 Jeans-Anbieter konnten keine existenzsichernden Löhne nachweisen. Zehn Firmen wollten überhaupt keine Antwort auf diese Fragestellung geben. Außerdem hat kein einziges Unternehmen die gesamte Zulieferkette transparent gemacht. Hohe Umweltstandards sind laut Ökotest in der Jeans-Branche selten. Nur drei Jeans-Hersteller können das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) vorweisen.

Höchstnote: Befriedigend

Generell fallen gleich 15 Hosen im Test mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Fünf sind immerhin befriedigend – darunter die Bio-Marken "Armedangels" und "Hess Natur", die hinsichtlich Glaubwürdigkeit und Transparenz am besten abschneiden.

Unbedingt vorher waschen

Das Magazin empfiehlt, die Jeans vor dem ersten Tragen zu waschen, um Chemikalien zu entfernen. Beim Kauf könne man auf die Siegel der Fair Wear Foundation und von GOTS achten - der Global Organic Textile Standard setzt hohe Umweltschutz-Maßstäbe.

Das gesamte Testergebnis können Sie hier nachlesen.

Kommentare