Fashion Week: Marina Hoermanseder lässt die Neunziger aufleben

Klotzen statt kleckern - auch heuer Marina Hoermanseders Motto
Peggy Bundy und ihre "schrecklich nette Familie" ließen bei der gebürtigen Wienerin grüßen.

Marina Hoermanseder entführt mit ihrer auf der Fashion Week Berlin vorgestellten neuen Kollektion zurück in die 1990-Jahre. Die Wienerin inszenierte die Zeitreise in eine Epoche, die sie selbst gerade noch als Teenie miterlebt hat, als augenzwinkernden Rückblick auf die TV-Sitcom "Eine schrecklich nette Familie" mit der schlampigen "Stilikone" Peggy Bundy in Leo-Prints und hautengem Mini.

Die Lederkorsetts blieben

"Hallo Neunziger-Jahre!" riefen auch die grellen Farben von Neongelb bis Fuchsia aus der Techno-Ära. Passend zur Saison Herbst und Winter 2019/20 gab es viele kuschelweiche Materialien wie Plüsch und natürlich die für die Designerin typischen aufwendigen Lackdesigns und Lederarbeiten. Die Models trugen Retro-Halbzopf mit bunten Stoffhaarbänden und knallroten Lippenstift. Als Kontrastprogramm zum schrill-bunten 90er-Thema hat sich die aus Wien stammende Wahl-Berlinerin das Western-Genre ausgesucht, mit von Cowboys und Pionierinnen "geborgten" stilistischen Details.

Fashion Week: Marina Hoermanseder lässt die Neunziger aufleben

Cowboy-Hut trifft bei Marina Hoermanseder Neonfarbe

Fashion Week: Marina Hoermanseder lässt die Neunziger aufleben

Ein für Hoermanseder typischer Look

Die Donnerstagnachmittag auf einem früheren Brauereigelände, der Alten Kindl Brauerei, gezeigte Show brachte viele breite Schultern, tiefe Ausschnitte und betont weibliche Silhouetten auf den Laufsteg. Lederkorsetts gehören bei Hoermanseder seit Beginn dazu. Auch die handgefertigten, pompösen "Vasen"-Kleider kamen wieder zum Tragen - beides Anleihen aus ihrer ursprünglichen Inspirationsquelle, der professionellen Orthopädie mit dem historischen Stützkorsett.

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Aufwendige Vasenkleider gehörten zu den Hinguckern

Dass die vielseitige Designerin, die Kooperationen auch mit branchenfremden Unternehmen nicht im geringsten scheut, weiterhin fleißig an der Corporate Identity ihrer Marke arbeitet, bezeugten in Berlin neue grafische Logo-Komponenten. Auf das, was kommt, wurden die Besucher der Laufstegpräsentation schon im Anmarsch eingestimmt: Der lange Stiegenaufgang außen war komplett mit Logo-Tapete verziert, auf der das Erkennungszeichen des Labels, die Gürtelschnalle, vor Animalprint prangte.

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Marina Hoermanseder (rechts) am Ende ihrer Show

In diesem Sinne prägt Marina Hoermanseders Handschrift künftig ja auch das Erscheinungsbild der österreichischen Post. Nach der Ankündigung dieser Zusammenarbeit Ende 2016 und einem ersten Ausblick 2017 wird die Modemacherin nun Ende Jänner in ihre Heimatstadt jetten, zum landesweiten Launch der neuen Arbeitsbekleidungen. Gemeinsam mit der Generaldirektion soll Hoermanseder "das neue Corporate Design und die finale Corporate Fashion" der Post offiziell vorstellen, wurde am Donnerstag in Wien angekündigt.

 

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