"Wie konnte er?" Carrells Tochter über seine Frauen

Carrell in der "Rudi-Carrell-Show" 1988.
Die Tochter des Showmasters konnte nicht alle Aktionen von Rudi Carrell nachvollziehen.

Annemieke Kesselaar-Klar (57) ist die Tochter des legendären Showmasters Rudi Carrell († 71), der vor zehn Jahren verstorben ist.

Der Holländer wurde in Deutschland und Österreich für seinen trockenen Humor bekannt und geliebt. Viele Jahre stand er auf der Showbühne, sein Privatleben hat er aber nie in der Öffentlichkeit ausgebreitet.

Jetzt hat Annemieke erneut über ihren Vater mit der Bild gesprochen. Seinen Hang zum Perfektionismus habe sie immer bewundert, aber sein Umgang mit Frauen wird ihr immer ein Rätsel bleiben, so die TV-Produzentin.

"Ganz sicher ist Rudi für mich ein Vorbild in Sachen Toleranz und Perfektionismus", so Annemieke. Sie war übrigens nicht nur Carrells Tochter, sondern auch seine Mitarbeiterin. Für "Rudis Tageshow" schrieb sie Sketche.

Affäre trotz zweiter Ehe

Was die zweifache Mutter aber immer zum Nachdenken bringt, ist, dass ihr Vater kein einziges Mal im Stande war, über die Gründe der Trennung von ihrer Mutter zu reden.

"Rudi wird mir besonders im Umgang mit Frauen immer ein Rätsel sein", erzählt die Produzentin.

"Wie konnte er mit seiner zweiten Frau verheiratet sein und gleichzeitig 15 Jahre ein Verhältnis führen?" fragt sich Carrells einzige Tochter weiter.

Anke hat er jahrelang mit seiner Geliebten Susanne betrogen. Bereits seine erste Frau Truusje hatte mit den vielen Affären des Moderators zu kämpfen. Schon vor Jahren bekennt er selbst:

"Ich war ein Womanizer. Wenn man Erfolg hat, im ganzen Land unterwegs ist und dann auch noch halbwegs gut aussieht, dann ist man sozusagen ein pausenloses Opfer der Frauen – und ich war bestimmt nicht der Mann, der sich diesen Avancen entzogen hätte. Als ich Mitte der sechziger Jahre Holland verlassen habe, stand ich mit einem Kollegen vor einer Holland-Karte und ich habe zu ihm gesagt: 'Wenn ich bei jedem Ort, in dem ich was mit einer Frau hatte, ein kleines Fähnchen reinstecken würde, dann könnte ich auch gleich eine holländische Fahne über die ganze Karte hängen.'"

Seine Tochter sieht ihren Vater als klischeeerfüllenden Mann seiner Zeit, wie sie schon vor einiger Zeit meinte:

"An meinem Vater ist die Emanzipation schlicht und einfach vorbeigegangen. Für ihn war es klar, daß der Mann der Jäger und Sammler ist, der die Beute nach Hause bringt, und die Frau dafür zuständig ist, ein gemütliches Heim zu schaffen. Das ist natürlich einerseits eine rührende Vorstellung, aber andererseits auch wahnsinnig altmodisch. Aber Rudi hat immer wieder Frauen gefunden, die das mitmachen."

"Wie konnte er?" Carrells Tochter über seine Frauen
Auch im Jahr 2003 wurden Stars "am laufenden Band" mit KURIER ROMYs ausgezeichnet. Die KURIER ROMY in Platin für sein Lebenswerk erhielt Showlegende Rudi Carrell - der Mann, der den niederländischen Akzent im deutschen Fernsehen gesellschaftsfähig machte. Linda de Mol schuldet ihm dafür ewigen Dank.

Eine wirklich schöne Erinnerung ist aber die "Goldene Kamera"-Ehrung, die Rudi Carrell kurz vor seinem Tod im Jahr 2006 erhalten hat. Damals war er schon von seiner Krankheit gezeichnet - Lungenkrebs. Er bekam die Kamera für sein Lebenswerk überreicht.

"Alle haben geweint, aber mir stand der Mund vor Erstaunen offen. Jetzt hat Rudi es allen noch einmal so richtig gezeigt. Typisch!", freut sich seine Tochter, die seine letzte Ehrung daheim vor dem Fernseher mitverfolgte.

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