Wegen Verjährung: Kevin Spacey muss nicht vor Gericht
Scheint, als wäre Oscarpreisträger Kevin (59) noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Der einst so begehrte Schauspieler ist seit den Vorwürfen der sexuellen Belästigung im Oktober 2017 tief gefallen.
Aufstieg und Fall
Denn man bedenke: dieser Mann hat nicht nur bereits zwei Oscars in der Tasche, er war auch künstlerischer Leiter am Londoner Old Vic Theater, speiste schon vor seinem Erfolg mit "House of Cards" mit Staatsoberhäuptern und erhielt von Prince Charles den Ritterorden. Bis zu seinem gar nicht so ritterlichen Fall.
Auslöser "MeToo"
Im vergangenen Herbst wurden gegen Spacey - beinahe zeitgleich mit dem Harvey Weinstein-Skandal - zahlreiche Vorwürfe der sexuellen Belästigung laut. Auslöser war eine Aussage des Schauspielers Anthony Rapp (46) der angegeben hatte, als 14-Jähriger von Spacey sexuell belästigt worden zu sein. Rapp sagte aus, 1986 (mit 14 Jahren) mit Kevin Spacey am Broadway Theater gespielt zu haben und während einer Feier unsittlich von ihm berührt worden zu sein. Im Zuge der "MeToo-Debatte" seien ihm die Erinnerungen wieder hochgekommen.
Weitere Anschuldigungen
Spacey entschuldigte sich wenige Stunden darauf öffentlich via Twitter. Danach folgten weitere Anschuldigungen, unter anderem von Ex-Barkeeper Daniel Beal, der Spacey sogar bezichtigte, ihm 2010 ungefragt seinen Penis gezeigt und ihn mit einer teuren Uhr zum Schweigen gebracht zu haben. Mit dieser Story schaffte es der Barmann immerhin auf das Cover der britischen Zeitung The Sun. Doch nicht alle Vorwürfe schienen vertrauensvoll.
Der 59-Jährige begab sich nach laut werden der Anschuldigungen in therapeutische Behandlung.
Hollywoods ehemaliger Liebling wurde regelrecht ausradiert. Sein letzter Film Billionaire Boys Club, dem ersten seit seiner Hetzjagd, spielte in den Kinos (Amerikaweit nur 8) am ersten Tag gerade einmal lächerliche 126 Dollar ein. Seit November 2017 weiß niemand genau, wo Spacey ist oder was er tut.
Trotz dieser zahlreichen Missbrauchsvorwürfe wird der Schauspieler in Kalifornien nun doch nicht, wie erwartet, vor Gericht gestellt. Ermittler hatten die Vorwürfe der sexuellen Belästigung aus dem Jahr 1992 eingehend geprüft, nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelte es sich dabei jedoch nicht, wie berichtet, um einen Minderjährigen.
Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles begründete ihre Entscheidung am Dienstag damit, dass der Fall verjährt sei. Gegen Spacey laufen derzeit aber noch Ermittlungen in anderen Fällen, in denen es durchaus zur Anklage kommen könnte.
Übrigens: Auch Schauspieler Steven Seagal und Anthony Anderson müssen sich nicht vor Gericht verantworten.
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