Was Schauspielerin Brooke Shields heute mit fast 60 Jahren bereut

Brooke Shields mit Tochter Rowan
Lange habe sie zurückgesteckt: "Ich war demütig, um akzeptiert und gemocht zu werden, um Jobs zu bekommen. All diese Dinge, die man als 'braves Mädchen' so macht", so Shields.

Als junge Schauspielerin und Teenie-Idol der 1980er-Jahre ist Brooke Shields schon früh auf ihr Äußeres reduziert worden. Das habe ihr nicht gefallen, schilderte die US-amerikanische Schauspielerin 2023 im Interview der Süddeutschen Zeitung. "Dieser Ruhm war mit Sicherheit nicht, was ich wollte", sagte sie. "Ich wollte gehört und respektiert werden, und zwar nicht nur für meine äußere Erscheinung."

Shields hat eigenen Angaben zufolge lange an ihrem Selbstwertgefühl arbeiten müssen. "Ich habe so viel Zeit damit verbracht, mich selbst herabzuwürdigen, mich kleinzumachen, damit ich nicht bedrohlich wirke", sagte sie bei einem Event in New York City. Demnächst ist sie in der Netflix-Serie "Mother of the Bride" zu sehen. 

"Wenn man das lange genug macht, fängt man irgendwann an, es auch zu glauben. Das ist die Gefahr. Ich musste wirklich üben, mich nicht kleiner zu machen als ich bin und mich nicht von Leuten einschüchtern zu lassen, die lauter schreien", so die 58-Jährige. Sich zu behaupten, falle ihr schwer. "Das wird uns als Frauen nicht beigebracht", so Shields im Rahmen einer Fragerunde. Junge Frauen müssten lernen, selbstbestimmt zu handeln. "Man muss ihnen beibringen, für sich selbst einzutreten."

Shields würde sich heute nicht mehr unterordnen

Lange habe sie zurückgesteckt: "Ich war demütig, um akzeptiert und gemocht zu werden, um Jobs zu bekommen. All diese Dinge, die man als 'braves Mädchen' so macht. Nachteilig wird es, wenn es in Selbstverachtung umschlägt."

Shields drehte im Alter von elf Jahren den Film "Pretty Baby", in dem sie eine junge Prostituierte spielt. Sie sei wütend gewesen, dass Amerika den künstlerischen Gehalt des Films nicht verstanden habe, sagte sie der Süddeutschen Zeitung. Im Alter von 14 Jahren verkörperte sie in "Die Blaue Lagune" einen Teenager, der zum ersten Mal Sex hat. Kurze Zeit später verursachte eine freizügige Werbung von ihr für die Modemarke Calvin Klein einen Eklat. "Oh, ich bin selbst überrascht, wie ich da durchgekommen bin", sagte sie im Interview. "Aber es liegt wohl nicht in meiner Natur, das Opfer zu spielen. "Ich armes kleines Ding" - das ist doch so uninteressant. Sich selbst zu bemitleiden, ist oft der bequemste Weg."

Später studierte Shields an der Universität Princeton französische Literatur. Im vergangenen Jahr ist auf dem Streaminganbieter Hulu die Dokumentation "Pretty Baby: Brooke Shields" erschienen. Darin geht es um die öffentliche Sexualisierung, die die Schauspielerin als Kind und Teenager erdulden musste.

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