Ups & Downs: Brad Pitts jahrelanger Kampf gegen die Sucht

Zerbrechlich und ehrlich wie nie gab sich Brad Pitt in seinem jüngsten Interview mit dem GQ-Magazin, in dem er unter anderem über seine früheren Alkoholprobleme und über ein möglicherweise baldiges Karriere-Ende sprach. 

Brad Pitts jahrelanger Kampf gegen die Sucht

"Ich glaube, ich habe Jahre mit einer leichten Depression verbracht, und erst als ich mich damit abgefunden habe und versucht habe, alle Seiten meines Selbst anzunehmen – das Schöne und das Hässliche – konnte ich diese Momente der Freude einfangen", erzählte Brad Pitt, der seit 2016 als Single durchs Leben wandert, nachdem seine Ex-Frau Angelina Jolie die Scheidung eingereicht hatte, unter anderem. "Ich glaube, unser aller Herzen sind gebrochen", sinnierte der nachdenkliche Hollywoodstar.

Als Jolie die Scheidung eingereicht hat, wurden Pitts Alkoholprobleme erstmals öffentlich bekannt. Er hätte sogar einen "Russen mit dessen Wodka" unter den Tisch saufen können, so der Weltstar, der inzwischen einen Entzug gemacht hat und als trocken gilt, damals. Gegenüber GQ erzählte Pitt, dass er anderthalb Jahre bei den Anonymen Alkoholikern war: "Ich hatte hier eine wirklich coole Männergruppe, die wirklich privat und selektiv war, also war es sicher."

Der Weg zu einem Leben ohne Alkohol war allerdings kein leichter. Seit der Trennung von Jolie kämpft der Hollywoodstar nun schon mit aller Kraft gegen seine Suchtprobleme an. "Er geht jede Woche zur Therapie und ist hauptsächlich daran interessiert, als Mann und Vater zu lernen und sich zu verbessern", erzählte 2018 ein Insider gegenüber Us Weekly über Pitts Einsatz, endlich trocken zu werden.

Pitt selbst enthüllte 2020 bei der Preisgala des National Board of Review, dass ihm sein Kumpel Bradley Cooper bei seinem Kampf gegen die Sucht eine wichtige Stütze gewesen sei. Sein Schauspielkollege habe maßgeblich dazu beigetragen, dass er inzwischen abstinent ist. "Seinetwegen bin ich clean, und seitdem ist jeder Tag glücklicher als der andere. Ich liebe dich und danke nochmal", sagte der heute 58-Jährige auf der Gala, auf der ihm Cooper den Award für seine Rolle im Film "Once Upon A Time in Hollywood" überreichte. Wie genau Cooper ihm geholfen hat, verriet Pitt nicht. Von Jolie hingegen dürfte sich der Schauspieler nicht allzu viel Unterstützung erwarten: Seit Jahren kämpft das Ex-Paar vor Gericht um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. 

Entmutigen lässt sich Pitt aber nicht. Mittlerweile ist es dem Hollywood-A-Lister auch gelungen, mit dem Rauchen aufzuhören. Im Zuge der Corona-Pandemie habe er seine letzte Zigarette geraucht, erzählte er dem GQ-Magazin stolz. Sich lediglich einzuschränken, sei ihm nicht möglich gewesen. "Ich habe nicht die Fähigkeit, nur eine oder zwei am Tag zu rauchen. Diese Veranlagung habe ich nicht", sagte er über den radikalen Schritt, endlich mit dem Rauchen aufzuhören.

Gesundheitliche Probleme

Seiner Entscheidung, dem Alkohol abzuschwören, bleibt Brad Pitt treu - obwohl er in den vergangenen Jahren auch immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Im vergangenen Jahr hatten Fotos für Aufsehen gesorgt, auf denen der sechsfache Vater nach einem Zahnarztbesuch die Klinik in einem Rollstuhl verließ. 

Zu schaffen macht ihm auch, dass er eigenen Angaben zufolge an Gesichtsblindheit leidet. Bereits 2013 hatte Brad Pitt im Interview mit Esquire erzählt, unter Prosopagnosie zu leiden - sprich der Unfähigkeit, Menschen anhand ihres Gesichts zu erkennen bzw. zu unterscheiden. Obwohl die Krankheit bisher nicht offiziell diagnostiziert wurde, beklagte sich der Mime darüber, wie es ist, mit der seltenen Einschränkung zu leben. "So viele Leute hassen mich, weil sie denken, ich würde sie nicht respektieren", hatte er über seine Schwierigkeiten, Menschen zu erkennen, gegenüber Esquire erzählt. 

Auch in seinem GQ-Interview gab der Hollywoodstar zu, zu befürchten, dass die Leute aufgrund seines Leidens annehmen könnten, er sei distanziert. "Niemand glaubt mir", sagte Brad Pitt. Hilfe hat er diesbezüglich offenbar noch keine bekommen. "Ich würde gerne eine andere Person mit der Prosopagnosie treffen", so Pitt über sein Leiden.