Überraschung beim letzten Termin von Harry und Meghan
Der Auftritt wurde am Montag nicht nur mit Argusaugen verfolgt, sondern auch von Lippenlesern beobachtet.
10.03.20, 09:38
Beim wohl letzten offiziellen Termin von Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) hat es am Montag eine Überraschung gegeben. Die beiden nahmen zwar wie Prinz William (37) und Herzogin Kate (38) an einem Gottesdienst anlässlich des Commonwealth-Tages in der Westminster Abbey teil. Aber beide Paare begleiteten nicht wie im Vorjahr die 93 Jahre alte Queen beim Gang in die Londoner Kirche.
Folge des "Megxits"
Sie wurden stattdessen gesondert zu ihren Plätzen geführt. Aus dem Kreis der Familie gingen nur Prinz Charles (71) und Herzogin Camilla (72) gemeinsam mit der Monarchin in die Kirche. Britische Kommentatoren werteten die Änderung, die recht kurzfristig vom Königshaus getroffen worden sein soll, als eine Folge des "Megxits". Der Buckingham-Palast äußerte sich zunächst nicht dazu.
Harry und Meghan hatten im Jänner angekündigt, sich von ihren royalen Aufgaben teilweise zurückzuziehen und finanziell unabhängig zu werden. Später einigten sich die beiden mit dem Königshaus jedoch auf einen klaren Bruch. Demnach verzichten sie von April an auf die Anrede "Königliche Hoheit" und nehmen keine offiziellen Aufgaben mehr für die Royals wahr. Auch die Marke "Sussex Royal", die Harry und Meghan seit ihrer Hochzeit verwendet haben, soll verschwinden.
Man einigt sich auf die Queen
Die Änderung im Ablauf werteten Royal-Experten auch als Zeichen für die künftige geringere Bedeutung von Harry und Meghan in der "Firma" - so nennt sich die Königsfamilie selbst. Die beiden behalten aber viele Schirmherrschaften in Bereichen, die ihnen am Herzen liegen. So wird sich Meghan zum Beispiel weiter für Frauenförderung einsetzen und Harry für kriegsversehrte Soldaten. Aber warum begleiteten William und Kate auch nicht die Queen beim Gang in die Kirche? Möglicherweise sollte damit Einigkeit demonstriert werden.
Kühle Stimmung zwischen William und Harry
Harry und William hatten sich seit einiger Zeit nicht mehr so gut verstanden und sich zuletzt aber - so Medienberichte - wieder angenähert. Kein Wunder also, dass sogar per Lippenlesen die Begrüßung der Royals untereinander verfolgt wurde: Als William und Kate sich auf ihre Plätze setzten, begrüßte Meghan das Paar mit "Hi" und Harry sagte "Hallo" und lächelte seinem Bruder zu. Nur Prinz Edward, ein Onkel der Brüder, erhob sich bei der Begrüßung leicht von seinem Sitz, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. Gab es Anzeichen von Spannungen? "Unmöglich zu sagen", kommentierte ein BBC-Journalist.
Annual Commonwealth Service at Westminster Abbey in London
Ruhe in Kanada
In Zukunft werden Harry und Meghan, die sich gut gelaunt gaben, nicht mehr so stark unter Beobachtung stehen. Sie werden ihr Leben mit dem zehn Monate alten Archie wahrscheinlich hauptsächlich in Kanada verbringen. Dort hatte Meghan mehrere Jahre als Schauspielerin ("Suits") gearbeitet; sie gilt dort als gut vernetzt. Wie das Paar seinen aufwendigen Lebensstil finanzieren will, ist aber noch nicht bekannt. In etwa einem Jahr will die Königin alle mit Harry und Meghan getroffenen Vereinbarungen nochmals auf den Prüfstand stellen.
Der eigentliche Anlass, der Commonwealth-Tag, geriet beim Abschied von Harry und Meghan fast in Vergessenheit. Die Königin ist Chefin des Commonwealth of Nations. Dem losen Staatenverbund gehören vor allem Großbritannien und dessen frühere englische Kolonien an. In der Westminster Abbey waren zahlreiche Vertreter der 54 Commonwealth-Länder, zu denen etwa Australien, Kanada und Indien gehören. Vielfalt und Stärke - diese Wörter fielen immer wieder an dem Tag.
Bereits einen Monat nach der Entbindung wagte sich Meghan wieder aufs royale Parkett: Mit Prinz Harry nahm sie am 8. Juni an der Geburtstagsparade der Queen teil.
Im Juli zeigte sich die Herzogin samt Neugeborenem bei einem Polo-Spiel. Auch Herzogin Kate kam mit George, Charlotte und Louis um die Prinzen William und Harry anzufeuern. Es war bis dato das letzte Mal, das die Cambridges und die Sussexes etwas gemeinsam unternahmen.
Dort gaben sie auch das berühmte Interview, in dem einerseits Meghan zugab, unter ihrem neuen Leben sehr zu leiden und andererseits Harry offenbarte, mit seinem Bruder Prinz William Probleme zu haben. Ein Schachzug, der in der Öffentlichkeit nicht gut aufgefasst wurde. Vor allem, weil im Palast ansonsten gilt: "Nie beschweren, nie erklären". Der emotionale Ausbruch sollte der Anfang vom Ende sein.
Im November absolvierten Meghan und Harry dann noch ein paar letzte Termine, bevor sie sich eine sechswöchige Auszeit von ihren royalen Plfichten verabschiedeten. Auch das Weihnachtsfest verbrachten sie nicht mit der Königsfamilie, sondern blieben in dieser Zeit in Kanada, auf Vancouver Island.
Von dort kehrten sie strahlend zurück, nur um wenige Stunden später die Bombe platzen zu lassen: Ohne sich erneut mit der Queen abzusprechen, kehrten die Sussexes dem Palast den Rücken um "Teilzeit-Royals" ohne finanzielle Unterstützung zu werden.
Diese Rechnung haben sie Sussexes allerdings ohne die Queen gemacht. Diese gab wenige Tage später bekannt, dass das Paar die Titel der "Königlichen Hoheit" abgeben und die Renovierungskosten für ihr Haus zurückzahlen müsse. Sie werden jedweder royaler Aufgaben enthoben und erhalten - wie gewünscht - keine öffentlichen Gelder mehr.
Mittlerweile leben Harry und Meghan in Kalifornien. Sie haben lukrative Deals mit den Streamingplattformen Spotify und Netflix abgeschlossen und erwarten aktuell ihr zweites Kind.
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