Tod der Queen: Oprah wegen Aussage über Royal Family unter Beschuss

Oprah Winfrey auf dem Toronto International Film Festival.
Oprahs Interview mit Meghan und Harry im Jahr 2022 warf kein gutes Licht auf die Königsfamilie. Nun hofft die Moderatorin auf eine Versöhnung der Sussexes mit der Royal Family.

90 Minuten lang schütteten Prinz Harry und Herzogin Meghan im März 2021 in einem Fernsehinterview gegenüber US-Talkmasterin Oprah Winfrey ihr Herz aus. Bei seinem brisanten TV-Auftritt erklärte das Herzogspaar seine Gründe für den Rücktritt aus dem Königshaus und machte dabei auch so manch Detail publik, das die Königsfamilie wohl lieber unter Verschluss gehalten hätte. So warfen die ehemalige Schauspielerin und der Prinz den Royals unter anderem rassistische Untertöne vor und behaupteten, man habe Meghan psychologische Hilfe verweigert, als sie während ihrer Zeit als arbeitendes Mitglied der Königsfamilie Selbstmordgedanken plagten. Das Oprah-Interview soll Adels-Experten zufolge ein Mitgrund dafür sein, warum sich die Kluft zwischen Harry und seiner Familie noch weiter vertieft hat. 

Oprah hofft nach Tod der Queen auf "Frieden" 

Umso mehr sorgte nun eine Aussage Winfreys für Aufsehen, die sie in Bezug auf die Beziehung der Sussexes zum Rest der Königsfamilie tätigte. Anlässlich des Todes von Queen Elizabeth II hat sich die US-Moderatorin nun zur Beziehung Harrys zu seinem Bruder Prinz William geäußert. Sie sei zuversichtlich, dass der tragische Verlust ihrer Großmutter die beiden Brüder wieder zusammenbringen könnte.

"Ich denke, in allen Familien – wissen Sie, mein Vater ist kürzlich verstorben, in diesem Sommer – und wenn alle Familien[mitglieder] zu einer gemeinsamen Zeremonie zusammenkommen, dem Ritual, ihre Toten zu begraben, gibt es eine Gelegenheit, Frieden zu schließen", sagte Oprah in einem Extra-Interview.  "Und hoffentlich wird es das geben", fügte sie in Anspielung auf die britische Königsfamilie hinzu. 

Kritik: "Oprah vergisst, dass sie damit angefangen hat"

Die gutgemeinte Aussage über ihre Hoffnung auf eine Versöhnung zwischen den Sussexes und der Königsfamilie ging allerdings nach hinten los. In den sozialen Medien wird Oprah Winfrey dafür kritisiert, aufgrund ihres Interviews mit den Sussexes Mitschuld am Zerwürfnis innerhalb des Königshauses zu tragen. 

"Oprah vergisst, dass sie damit angefangen hat. Vielleicht würde eine Entschuldigung bei der Friedensstiftung helfen", warf etwa ein User der Talkshow-Queen vor. "Oprah, du hattest reichlich Gelegenheit, echte Fragen zu stellen und einige der gesagten Dinge anzufechten. Aber das hast du nicht", schreibt ein Twitter-Nutzer, der offenbar davon ausgeht, dass Meghans und Harrys Interview mit Oprah absichtlich zum Nachteil der Königsfamilie gestaltet war.

"Oprah war frech, als sie Meghan die Plattform bot, unsere Königin und die königliche Familie zu zerstören – und sie dazu ermutigte", lautet ein weiteres, böses Kommentar eines Royal-Fans. Andere werfen Oprah Heuchlerei vor.

Im Internet kursieren bereits zahlreiche Memes, die sich darüber lustig machen, dass die Moderatorin jetzt - wie jemand schreibt - versuche, "nach dem Drama, in dem sie sich letztes Jahr [...] gebadet hatte, eine Kehrtwendung zu machen".  

 

 

Das Leben der Queen in Bildern

Ein Schwarzweißporträt von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip.

Elizabeth II.: Ihr Leben in Bildern

Elizabeth, damals 21, bei der Verlobung mit Philip, ihrer großen, lebenslangen Liebe.

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip an ihrem Hochzeitstag.

Die Hochzeit im November 1947.

Hochzeitsfoto von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip mit der königlichen Familie und Brautjungfern.

Das Medieninteresse ist groß an Elizabeths Beziehug zu dem schnittigen Kadetten Philip, in den sich die Tochter von Königs Georg VI., und dessen Ehefrau Elizabeth bereits mit 13 Jahren bereits verliebt haben soll.

Ein Schwarzweißfoto von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip, beide lächelnd, auf einer Bank sitzend.

Das glückliche Paar während seiner Hochzeitsreise.

Das Treetops Hotel im Aberdare Nationalpark, Kenia, steht auf Stelzen über einem Wasserloch.

In diesem einfachen Hotel erfuhr Elizabeth während einer Reise durch Kenia im Jahr 1952 vom Tod ihres Vaters. Sie wurde über Nacht zur Königin.

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip winken von einem Balkon.

Die aufwendige Krönung fand aber erst über ein Jahr später am 2. Juni 1953 statt. Die scheue Elizabeth wollte zuerst keine TV-Übertragung. Der Erzbischof von Canterbury verteufelte das Fernsehen sogar als "eine der großen Gefahren der Welt". Schließlich durften dann doch Millionen Menschen das Event vor den Fernsehgeräten verfolgen.

Königin Elizabeth II., Prinz Philip und ihre Kinder Charles und Anne bei einem Picknick im Freien.

1952 waren Elizabeth und Philip bereits zweifache Eltern - und zwar von Thronfolger Charles (li.) und Prinzessin Anne.

Die königliche Familie sitzt mit einem Hund auf einer Decke vor Schloss Balmoral.

1960 kam Kind Nummer drei zur Welt, Andrew. Edward folgte 1964.

Königin Elisabeth II. trifft eine Menschenmenge, darunter viele Kinder mit kleinen Flaggen.

1970: Auf einer Tour durch Australien und Neuseeland führt Elizabeth II. ihre "königlichen Spaziergänge" ein - eine Art distinguiertes Bad in der Menge, bei dem die Königin in Kontakt mit ihren Untertanen tritt. Damit will die Monarchin dem Königshaus offensichtlich ein moderneres Image verschaffen.

Ein Schwarzweißporträt des schwedischen Schauspielers Max von Sydow vor einem nebligen Hintergrund.

Am 27. August 1979 wird Lord Louis Mountbatten, Onkel von Prinz Philip und Mitglied des innersten Zirkels der Königsfamilie, durch die nordirische Untergrundorganisation IRA getötet. Seine Ermordung macht die in den 70er und 80er Jahren ständig vorhandene Gefahr für die Königsfamilie sichtbar.

Königin Elisabeth II. lächelt in einem Auto sitzend.

1992: Elizabeth II. erlebt ihr "annus horribilis", ihr "schreckliches Jahr": Ihre Söhne Charles und Andrew trennen sich von ihren Frauen und Prinzessin Anne wird geschieden. Zudem wird Schloss Windsor bei einem Brand schwer beschädigt. Vor allem die der Trennung folgende Schlammschlacht zwischen Diana und Charles lässt das Ansehen des Königshauses in den kommenden Jahren weiter sinken.

Prinz Charles und Prinzessin Diana mit Blumenmädchen und Pagen auf dem Balkon des Buckingham Palace.

Thronfolger Charles bei seiner Hochzeit mit Diana, 1981. Der Ehe war bekanntlich kein Glück beschieden. In den 1990er-Jahren erreichte das Verhältnis zwischen dem Königshaus und dem Volk jedoch einen Tiefpunkt: Die Ehe zwischen Prinz Charles und Diana, der "Königin der Herzen", war zerrüttet, der Rosenkrieg wurde auch über britische Medien ausgetragen. In einem TV-Interview sagte Diana, mehr gehaucht als gesprochen, über ihre Nebenbuhlerin Camilla: "Sie war die dritte in der Ehe, und es wurde ein wenig eng."

Königin Elisabeth II. und Prinz Philip bei einer Veranstaltung im Freien.

1997 starb Diana bei einem Autounfall in Paris. Die Queen schwieg lange, was ihr Image schädigte. Im Bild ist sie am Vorabend der Beerdigung mit Ehemann Philip zu sehen.

Die Royals gaben den Medien die Schuld. Bei einem Prozess in Frankreich im Jahr 2017 um heimlich aufgenommene Oben-ohne-Fotos von Williams Frau, Herzogin Kate, teilte William mit, er sei besonders geschockt, weil es ihn an die Belästigung erinnere, die "zum Tod meiner Mutter Diana, Prinzessin von Wales, geführt hat".

Charles und Camilla an ihrem Hochzeitstag auf den Stufen der St. George's Chapel.

2005 war wohl das glücklichste Jahr für Prinz Charles: Er heiratete seine Jugendliebe Camilla Parker-Bowles.

Prinz William und Kate Middleton küssen sich auf dem Balkon, umgeben von Blumenkindern.

2011 heiratete auch sein Sohn William, und zwar die Bürgerliche Catherine Middleton. Die beiden bekamen drei gemeinsame Kinder - George, Charlotte und Louis.

Prinz Harry und Meghan Markle winken bei ihrer Hochzeit den Zuschauern zu.

2018 schloss auch Williams Prinz Harry den Bund der Ehe. Dass er und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, sich später von der Familie abwendeten, hat die Queen wohl nie verwunden.

Königin Elisabeth II. und Prinz Philip mit ihren Urenkeln auf einem Sofa.

Die Queen und Prinzgemahl Philip umringt von Urenkeln.

Eine Frau mit Hut und Maske sitzt in einer Kirchenbank aus dunklem Holz.

In Trauer: Die Queen bei der Beerdigung ihres geliebten Ehemannes Philip im April 2021. Die beiden waren 74 Jahre lang verheiratet gewesen.

Königin Elisabeth II. verlässt mit Maske ein Auto.

Die Queen gebeugt auf der Beisetzung von Prinz Philip

Soldaten in roten Uniformen tragen einen mit Flaggen geschmückten Sarg.

Boris Johnson begrüßt Königin Elizabeth II. mit einem Händedruck.

15 britische Premierminister hat Elizabeth II. erlebt, die letzte war Liz Truss.

Königin Elisabeth II. liest eine Rede in einem blauen Kostüm und Hut.

Als Monarchin kommentierte die Queen nie das politische Geschehen, auch wenn sie etwa den Brexit wohl vehement ablehnte. Für Aufsehen sorgte ihre Rede im Parlament 2017: Elizabeth erschien mit einem blauen Hut mit Sternen, der an die EU-Flagge erinnerte.

Königin Elizabeth II. lächelt in einem türkisfarbenen Hut und passendem Blazer.

2022 fand das große 70-jährige Thronjubiläum der Queen statt.

König Charles, Königin Elizabeth, Prinz William, Prinzessin Kate und ihre Kinder auf einem Balkon.

Mit einer riesigen Parade in London, Straßenfesten und landesweiten Picknicks ließ die Bevölkerung Königin Elizabeth II. im Juni mehrere Tage lang hochleben. Trotz eher trüben Wetters feierten Zehntausende die historische Regentschaft Queen, die aus gesundheitlichen Gründen bei den Feierlichkeiten selten anwesend war, aber sich zum Abschluss am Balkon des Buckingham Palace zeigte.

Kommentare