Tina Turner spricht über belastende Erinnerungen an brutale Ehe mit Ike
Superstar Tina Turner hat in einem neuen Dokumentarfilm mit dem Titel "Tina", der das Leben der Musik-Ikone über die Jahrzehnte hinweg darstellt, über die Zeit des schrecklichen Missbrauchs, den sie während ihrer Ehe mit Ike Turner erlitten hatte, gesprochen.
Tina Turner: Noch heute leidet sie unter Flashbacks
Tina und Ike Turner lernten einander 1958 kennen und trauten sich vier Jahre später. Parallel zu ihrem zunehmenden musikalischen Erfolg häuften sich Ehe-Probleme. Die Sängerin sah sich mit häuslicher Gewalt konfrontiert, die zum Teil auch Ikes Drogenkonsum zugeschrieben wurden.
"Geplatzte Lippen, blaue Augen, verrenkte Gelenke, gebrochene Knochen und psychische Qualen wurden zu einem Teil des Alltags", schreibt Turner unter anderem in ihrem 2020 erschienenen Buch "Happiness Becomes You: A Guide To Changing Your Life For Good".
1976 verließ Tina Turner ihren Mann und beantragte die Scheidung. In der neuen Doku gibt die 81-Jährige nun aber an, noch heute unter Flashbacks zu leiden und mit lebhaften Erinnerungen an ihre Gewalterfahrungen mit Ike zu kämpfen zu haben.
Die Hitmacherin verrät, dass sie unter einer Form der posttraumatischen Belastungsstörung leide, die durch die Schläge und zahlreichen Gesundheitsprobleme in den letzten Jahren verursacht wurde.
Mit der Veröffentlichung ihrer zweiten Autobiographie ("My Love Story") im Jahr 2018 wurde bekannt, dass Turner 2013 einen Schlaganfall erlitten hatte und 2016 an Darmkrebs erkrankt war.2017 hatte sie einen schweren Nierenschaden durch die Organspende ihres Mannes überlebt, nachdem eine homöopathische Behandlung zu einer massiven Verschlechterung geführt hatte.
In "Tina" erklärt die Sängerin, dass der Grund, warum sie sich in den 1980er Jahren entschied, über ihre Jahre des körperlichen, emotionalen und sexuellen Missbrauchs durch Ike zu sprechen, darin bestand, dass die Interviewer auch nach der Trennung darauf bestanden, sie nach ihrer Ehe zu fragen.
"Nach all dem Erfolg, den ich hatte, sprachen die Leute immer noch über Ike und Tina", so die in Brownsville, Tennessee, geborene Erfolgsmusikerin. "Ich war nicht daran interessiert, diese lächerlich peinliche Geschichte meines Lebens zu erzählen. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich die Journalisten auf diese Weise abwimmeln könnte", verrät sie.
Der Buddhismus habe ihr schließlich geholfen, die quälenden Erfahrungen zu verarbeiten. "Der Missbrauch, den ich in meinen 20ern und 30ern erduldete, war für die Menschen um mich herum offensichtlich geworden, und zu verschiedenen Zeiten schlugen einige von ihnen vor, etwas über den Buddhismus zu lernen."
Obwohl sie inzwischen ein neues Liebesglück gefunden hat und weiterhin berufliche Erfolge erzielen konnte, leide sie aber noch heute unter Flashbacks, in denen sie sich an die brutalen Schläge erinnert.
"Diese Szene kommt zurück, du träumst, das wirkliche Bild ist da - es ist wie ein Fluch", sagt die Musikerin, deren Vermögen auf über 203 Millionen Euro geschätzt wird. Ihr zweiter Ehemann, der 16 Jahre jüngere Deutsche Erwin Bach, den Turner 2013 geheiratet hat, vergleicht seine Frau mit einem "Soldaten, der aus dem Krieg zurückkommt".
Der neue Dokumentarfilm über die Musik-Legende zeigt aber auch, wie Turners Karriere über Missbrauch und Diskriminierung siegte.
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