Der tiefe Fall von Edward Furlong - und was der "Terminator"-Star heute macht
© Albert L. Ortega/Getty Images
"Terminator 2" und "American History X" machten Edward Furlong weltbekannt. Es folgten jahrzehntelange Suchtprobleme.
Im Alter von dreizehn Jahren wurde der als Sohn einer Jugendzentrum-Mitarbeiterin in Kalifornien geborene Edward Furlong von einer Castingdirektorin in einem Boysclub entdeckt.
"Terminator 2 – Tag der Abrechnung" von James Cameron machte den bis dahin unbekannten Schauspieler an der Seite von Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton 1991 über Nacht zu einem umschwärmten Teenager-Star.
Für seine Leistung als John Connor in "Terminator" gewann er als Teenager einen MTV Movie Award.
Während der 1990er-Jahre spielte er in mehreren Filmen Haupt- und Nebenrollen. Als sein wohl bekanntester Schauspieljob gilt jener für "American History X", ein Drama aus dem Jahr 1998. Der Film beschäftigt sich mit der US-amerikanischen Neonazi-Szene. Tony Kaye führte Regie. Furlong, der neben Edward Norton zu sehen war, wurde für seine Leistung 1999 für einen Saturn Award und einen Oscar in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet.
Auch als Musiker und Model war Edward Furlong in den 90ern erfolgreich. Die Karriere des damaligen Nachwuchsstars begann also vielversprechend.
Drogenprobleme machten Hollywood zunichte
Nach der Jahrtausendwende begann sich eine aufkommende Drogenabhängigkeit zunehmend negativ auf die berufliche Tätigkeit des Schauspielers auszuwirken.
Furlong musste mehrmals Rollen abgeben. In "Terminator 3 – Rebellion der Maschinen" (2003) wurde er durch Nick Stahl ersetzt. An seinen Erfolg als Teenie-Star konnte Furlong nicht anknüpfen.
Vorwürfe häuslicher Gewalt
Seine Hollywoodkarriere war von Anfang an von Drogen- und Alkoholmissbrauch überschattet. Furlong galt unter anderem als heroin- und kokainabhängig. 2013 wurde er zu sechs Monaten Haft verurteilt, da er gegen Bewährungsauflagen gegenüber seiner Ex-Frau verstoßen hatte. Er soll sie wiederholt angegriffen haben.
Der ehemalige Teenie-Star hatte 2006 seine Schauspielkollegin Rachael Bella geheiratet, die er bei den Dreharbeiten zu "Jimmy und Judy" kennengelernt hatte. 2009 wurde bekannt, dass sich das Paar nach drei Jahren Ehe und einem gemeinsamen Kind scheiden lässt. Als Grund gab Bella "unüberbrückbare Differenzen" an.
Auch Furlongs anschließende Beziehung mit dem ehemaligen "Dawson's Creek"-Star Monica Keena sorgte für Schlagzeilen, nachdem der Schauspieler mehrfach wegen mutmaßlicher häuslicher Gewalt verhaftet wurde.
Anhaltender Crystal-Meth-Missbrauch schadete zudem seinen Zähnen. Bilder lösten Besorgnis aus, als der tiefe Fall des Kinderstars für die Öffentlichkeit sichtbar wurde.
Edward Furlong feiert "zweite Chance"
2018 begab sich Edward Furlong eine Klinik, um eine Entziehungskur zu machen. Seit 2022 steht er nach längerer Abstinenz wieder vor der Kamera. Eigenen Angaben zufolge ist er seit 2018 clean.
Vor einigen Monaten sprach Furlong im "Inside Of You with Michael Rosenbaum"-Podcast über den Tiefpunkt in seinem Leben. "Ich hatte eingesehen, dass ich eine toxische Person war", sagte er. Die Frau, dass er damals datete, sei auch in den Drogensumpf abgestürzt. "Wäre sie nicht mit mir zusammen gewesen, wäre sie nicht heroinsüchtig geworden", gibt sich der Schauspieler die Schuld. Zudem bereut er es, aufgrund seiner Sucht wichtige Meilensteine im Leben seines Sohnes verpasst zu haben.
Das alles brachte Furlong in Summe zum Umdenken.
"Fühlt sich großartig an, wieder nüchtern am Set zu sein"
Nach einem jahrzehntelangen Kampf hat der heute 47-jährige Schauspieler sein Leben in den Griff genommen. Gegenüber der Daily Mail erzählte er kürzlich, dass er auch seine Karriere neu gestartet hat.
Vor Kurzem war Furlong neben Leinwandlegende Shelley Duvall und Dee Wallace im Horror-Film "The Forrest Hill" zu sehen.
"Es fühlt sich großartig an, wieder nüchtern am Set zu sein", sagte er gegenüber der Daily Mail. "Ich hatte keinen Kater, als ich zur Arbeit ging. Es gibt noch andere nüchterne Leute bei der Arbeit, was seltsam ist, denn wenn man nicht nüchtern ist, hängt man nicht mit den anderen nüchternen Leuten ab. Es war cool."
Auch zu seinem Gebiss äußerte sich Furlong. 2022 wurden alle seine Zähne entfernt und durch Veneers ersetzt. "Für mich hört es sich seltsam an, über Zähne zu reden, weil ich nicht so lebe und atme, wie ich aussehe, aber jedes Mal, wenn ich in den Spiegel schaute, machte es mich einfach wahnsinnig, weil es mich daran erinnerte, was ich all die Jahre getan hatte", gestand er. "Es ist schön, eine zweite Chance zu bekommen", so Edward Furlong bescheiden.
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