Taylor Swift schrieb vor Jahren über ihre Angst vor einem Terror-Anschlag

Taylor Swift
Der festgenommene 19-jährige Terrorverdächtige hat inzwischen ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Es ist eine schwere Zeit für die Swift-Community, nachdem alle drei Konzerte in Wien abgesagt wurden. Doch die Gemeinschaft hält zusammen, und mehrere der Fans suchen in der Corneliusgasse im 6. Wiener Gemeindebezirk einen kleinen Baum auf, um Armbänder auf die Äste zu hängen und sich gegenseitig zu trösten. Als Treffpunkt wurde die Straße ausgewählt, da Taylor Swift in ihrem 2019 veröffentlichten Album "Lover" einen Song mit dem Titel "Cornelia Street" hat.

Der festgenommene 19-jährige Terrorverdächtige hat indes ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er wollte demnach am heutigen Donnerstag oder morgigen Freitag einen Anschlag auf eines der Konzerte in Wien verüben. Das haben der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Franz Ruf und DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner am Donnerstag mitgeteilt. Mit Sprengstoff und Hieb- und Stichwaffen wollte er sich selbst und eine große Zahl anderer Menschen töten, so Haijawi-Pirchner.

Verdächtiger war bei Facility Unternehmen angestellt

"Sein Plan war Personen außerhalb des Stadions zu töten", so der Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst, Karten für das Konzert hätten die Verdächtigen nicht gehabt. Vor dem Stadion sei auch der zweite Verdächtige am Mittwochnachmittag festgenommen worden. Er habe Material der Terrormiliz IS und der Al-Kaida bei sich gehabt, so Haijawi-Pirchner. Der 17-Jährige sei bei einem Facility Unternehmen angestellt gewesen, das am Donnerstagabend im Stadion Dienstleistungen durchführen hätte sollen. Der gebürtige Wiener verweigert bisher die Aussage.

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Taylor Swift selbst hat sich bislang nicht zu den Absagen geäußert. In einem Artikel für das Magazin Elle hatte sie im Jahr 2019 ihre "größte Angst" beschrieben und geschildert, dass sie nach einem Bombenanschlag auf ein Konzert der Sängerin Ariana Grande in Manchester und einer Schießerei bei einer Veranstaltung in Las Vegas damals große Angst davor hatte, wieder auf Tour zu gehen, "weil ich nicht wusste, wie wir drei Millionen Fans sieben Monate lang schützen sollten. Es war ein enormer Aufwand an Planung, Kosten und Mühe nötig, um meine Fans zu schützen", beschrieb sie ihre Gedanken über die damals aktuelle Tournee. 

"Meine Angst vor Gewalt hat sich auch auf mein Privatleben übertragen", so Swift weiter. "Wenn man genug Stalker hat, die versuchen, in dein Haus einzubrechen, bereitet man sich auf schlimme Dinge vor. Jeden Tag versuche ich, mich an das Gute in der Welt zu erinnern, an die Liebe, die ich erlebt habe, und an den Glauben, den ich an die Menschheit habe. Wir müssen mutig leben, um uns wirklich lebendig zu fühlen, und das bedeutet, sich nicht von unseren größten Ängsten beherrschen zu lassen", schrieb sie in dem Artikel anlässlich ihres 30. Geburtstags.

Am 22. Mai 2017 waren durch einen Selbstmordanschlag auf ein Konzert der Sängerin Grande in der Arena in Manchester 22 Besucherinnen und Besucher ermordet worden. Zu der Tat bannte sich der IS. Am 1. Oktober 2017 feuerte ein 64-Jähriger aus einer Suite im 32. Stock eines Hotels in Las Vegas mit automatischen Waffen 1.000 Schüsse auf Besucher und Besucherinnen eines Freiluftkonzerts. 58 Menschen wurden getötet, mehr als 800 weitere verletzt. Das Motiv des getöteten Täters bleibt rätselhaft.

Die Swift-Community hält indes zusammen. "Es ist ein Albtraum, aber es ist nett zu sehen, dass die Community hier zusammenkommt", sagt die 29-jährige Azura. Sie reiste gestern Abend alleine von Rom nach Wien, erst als sie aus dem Flugzeug stieg, sah sie die Nachricht. Doch die Italienerin ist bei weitem nicht die Einzige, die umsonst aus dem Ausland angereist ist.

Mit Tränen in den Augen erzählt eine 29-jährige Kalifornierin: "Es war ein lebenslanger Traum, sie zu sehen." Nachdem sie gestern mit ihrem Ehemann in Wien ankam, brauchte sie einige Zeit, bis sie die Nachricht wirklich realisieren konnte. "Ich glaubte zuerst, dass es ein gemeiner Scherz ist. Erst nach 30, 40 Minuten realisierte ich, dass es wahr ist und fing zu weinen an." Vorerst ungetragen bleibt nun ihr eigens für das Konzert gebastelte Rock, drei Monate lang brauchte sie, um diesen mit allen Swift-Alben zu verzieren.

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