Shawn Mendes überrascht mit offenem Statement über seine Sexualiät

Shawn Mendes besuchte das Volk der Sarayaku
Schon öfter äußerte sich der Sänger zu den Gerüchten, er sei schwul. Bisher bezeichnete er sich als heterosexuell. Doch seine neue Aussagen lassen aufhorchen.

Schon seit vielen Jahren gibt es Gerüchte, ob Erfolgssänger Shawn Mendes ("In my blood") homosexuell ist. Er selbst sagte in Interview immer wieder, heterosexuell zu sein, und befand sich zudem in Beziehung mit Sängerin Camilla Cabello. Trotzdem rissen die Spekulationen nicht ab.

Nun lieferte der 26-Jährige bei einem Konzert ein sehr ausführliches und durchaus überraschendes Statement zum Thema ab, das vom Publikum frenetisch bejubelt wurde.

Hinweis in neuem Song?

Schon vor wenigen Wochen sorgte Mendes mit seinem neuen Song "The Mountain" für Schlagzeilen, in dem er ebenso seine Sexualität zum Thema macht. 

"An manchen Tagen habe ich einen Sinneswandel / Du kannst sagen, was du zu sagen hast. Du kannst sagen, ich bin zu jung / Du kannst sagen, ich bin zu alt / Du kannst sagen, ich mag Mädchen oder Jungen / Was auch immer du willst (...) Nenne es, wie du es willst", heißt es im Song. 

Erneut brandeten Spekulation auf, ob der Song ein verstecktes Coming-Out von Mendes sein könnte.

Mendes sucht immer noch nach der Wahrheit

Am 28. Oktober gab Mendes in Colorado ein Konzert und performte auch den Song "The Mountain" – und als er diesen ankündigte, nutzte er die Gelegenheit, all die Gerüchte rund um seine angebliche Homosexualität anzusprechen.

"Ich war noch sehr jung, als ich anfing. Ich war 15 Jahre alt", blickt Mendes auf seine Karriere zurück. "Die Wahrheit ist, dass ich als 15-Jähriger nicht viele Dinge tun und Teile von mir selbst entdecken konnte, die man mit 15 macht.“ 

Danach kam er gefühlvoll auf seine Sexualität zu sprechen: "Seit ich sehr jung war, gibt es diese Sache mit meiner Sexualität, und die Leute reden schon so lange darüber. Ich finde es irgendwie albern, weil ich denke, dass Sexualität eine so wunderschöne, komplexe Sache ist und es so schwer ist, sie einfach in Schubladen zu packen." Begeistertes Klatschen aus dem Publikum.

Mendes weiter: "Es fühlte sich für mich immer wie ein Eingriff in etwas sehr Persönliches an. Etwas, das ich selbst herausfinden musste, etwas, das ich noch nicht entdeckt hatte und immer noch nicht entdeckt habe. (...) Und ich schätze, ich spreche jetzt einfach freier, weil ich einfach allen näher sein und einfach in meiner Wahrheit sein möchte."

Man merkt, wie wichtig Mendes diese Worte sind. Er fährt fort: "Die wahre Wahrheit über mein Leben und meine Sexualität ist, dass ich diese beiden Dinge einfach versuche, hinzubekommen und sie zu verstehen, wie jeder andere auch. Und manchmal weiß ich es nicht wirklich, manchmal weiß ich es. Und es fühlt sich wirklich beängstigend an, weil wir in einer Gesellschaft leben, die viel dazu zu sagen hat. Und ich versuche, wirklich mutig zu sein und mir einfach zu erlauben, ein Mensch zu sein und Dinge zu fühlen. Und das ist alles, was ich im Moment wirklich dazu sagen möchte."

Mendes litt lange Zeit unter den Gerüchten

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Mendes zu seiner Sexualität äußert, doch mit solch offenen Worten tat er es bisher nicht. 2018 beispielsweise beklagte er den Druck, mit Mädchen ausgehen zu müssen, um zu beweisen, dass er an Frauen interessiert sei. Ein Jahr später gab er zu, die Gerüchte, er sei homosexuell, empfand er als "verletzend". 

Was jedoch nicht bedeutet, dass der Sänger Probleme mit Homosexualität hätte, im Gegenteil. Viele Freunde von ihm seien schwul, aber nicht geoutet, sagte er 2020 im Podcast "Armchair Expert with Dax Shepard". Er habe das Gefühl, so Mendes im Interview, dass alles, was er zu diesem Thema sage, falsch interpretiert werde, was für ihn sehr frustrierend sei. Er sei heterosexuell, passe aber nicht in das gesellschaftliche geprägte Bild eines heterosexuellen Mannes.

"Seit ich 15 Jahre alt bin, nennen mich alle schwul. Ich bin nicht schwul und frage mich: 'Was bedeutet das?' Ich hatte diese Probleme, wie sich meine Stimme anhört. Ich frage mich: 'Wie sitze ich?' Ich bin immer der Erste, der meine Beine übereinander schlägt und sehr feminin sitzt, und ich habe wirklich darunter gelitten."

Er würde sich wünschen, so Mendes weiter, die Öffentlichkeit würde damit aufhören, Sexualität anderer Menschen zu bewerten. "Ich denke, dass viele Männer das durchmachen, und noch schlimmer ist, dass es einfach so viele Männer gibt, die im Geheimen schwul sind und sich nicht outen und solche Sachen hören müssen und einfach sagen: 'Ich habe schreckliche Angst, mich zu outen'." Er selbst sei in einem Umfeld aufgewachsen, in dem er sich an Silvester die Haare flechten ließ. Das sei für ihn ganz normal.  

"Es hängt einfach ganz davon ab, wie du in deinem Leben und deiner Umgebung aufgewachsen bist."

Shawn Mendes' neues, nach ihm selbst benannten Album soll am 15. November erscheinen. Der Erfolg der Vorab-Singles "Why Why Why" und "Nobody Knows" blieben bisher sehr weit hinter den Erwartungen zurück.

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