Rudi Dolezal: Meilenstein statt Station
Rudi Dolezal wurde nicht nur wegen seiner „Unbescheidenheit“ geehrt.
Man soll Rudi Dolezal niemals fragen, mit wem er in den vergangenen 27 Jahren gearbeitet hat. Zeitsparender wäre es, den Musikfilm-Produzenten zu fragen, mit wem er noch nicht gedreht hat.
Gestern bekam Dolezal im Beisein einiger Freunde – darunterMarianne Mendt,Christian Kolonovitsund SängerWilfried–, sowie seiner zwei SöhneRudi-Ruben(9) undBenjamin (6), das „Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien“ im Wiener Rathaus verliehen. Zu Recht, wie KulturstadtratAndreas Mailath-Pokorny sagte, der ihm die Auszeichnung überreichte: „Er hat eine ungeheure Dynamik. Wenn er eine Idee hat, lässt er nicht locker.“ Er schwärmte über die gemeinsame Schulzeit am BG19: „Unvergessen sind meine Erlebnisse mit Rudi, als wir eine Schülerzeitung herausbrachten und diese vom Direktor beschlagnahmt wurde.“ Im Sinne des Geehrten, der kein Feind des „Namedroppings“ ist, erwähnte LaudatorJoesi Prokopetz auch ein paar Namen, für die Dolezal einen Spagat „von Österreich, Deutschland, England nach Amerika und wieder zurück machte“:Jagger, Mercury,Joel,Bowie,Richie,Lindenberg,Grönemeyer,Hagen,Ambros,Fendrich, Danzer, EAV und Falco gehörten zu den Musikern, mit denen Dolezal gemeinsam mitHannes Rossachererfolgreich Filme produziert hat. Die Produktionen wurden mit zwei Grammys, 7 Echos, 2 MTV-Awards und 3 ROMYs ausgezeichnet. Vor zehn Jahren trennte sich das Erfolgs-Duo, nachdem die Firma DoRo finanzielle Probleme hatte. Seitdem produziert Dolezal nicht nur alleine – er ist auch seit drei Jahren Alleinerzieher der beiden Buben, die aus der Ehe mitTina Pauserstammen.
„Als Meister der genialen Unbescheidenheit“ bezeichnete Prokopetz seinen Freund, der in seinem Lebenslauf lieber „Meilensteine“ als „Stationen“ auflistet: „Bescheidenheit ist seine Sache nicht.“
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