Wie Charles Kate inspiriert haben könnte, mit ihrer Krebsdiagnose an die Öffentlichkeit zu gehen

König Charles und Prinzessin Kate
Dass der Palast mit der Diagnose des Königs an die Öffentlichkeit ging, war ungewöhnlich.

Wer berühmt ist, kann nicht im Privaten schwer krank sein. Es fällt auf, dass man abtaucht. Oder es fällt auf, dass man krank aussieht. Aber so manche Prominente geht damit nicht nur notgedrungen, sondern bewusst an die Öffentlichkeit - um die Wahrnehmung von Erkrankungen zu fördern und um anderen Betroffenen Mut zu machen.

Nun ist nicht bekannt, ob Prinzessin Kate diesen Schritt in die Öffentlichkeit am 22. März freiwillig tat. Fest steht aber: Sie bekommt viel Lob und Beachtung dafür, derart über ihre Krebserkrankung zu sprechen. Und wird damit ein Vorbild für Betroffene.

Kates Offenheit sorgt für Enttabusierung des Themas

Ihre Videobotschaft helfe dabei, mehr über die Krankheit zu sprechen, sagt Susanne Weg-Remers, Leiterin des deutschen Krebsinformationsdienstes. "Krebs ist vielfach ein Tabuthema. Viele sprechen nicht darüber. Und viele Angehörige und Freunde eines an Krebs erkrankten Menschen sind verunsichert, ob und wie sie den Menschen ansprechen sollen." Dass Prominente wie die Prinzessin solche Informationen teilten, könne diese Unsicherheiten abbauen.

Kate hat vor in einer weltweit beachteten Videobotschaft offengelegt, dass bei ihr nach einer Operation Mitte Jänner im Bauchraum Krebs gefunden worden war. Auf Rat ihres Ärzteteams bekomme sie vorsorglich eine Chemotherapie. "Das war natürlich ein riesiger Schock, und William und ich haben alles getan, was wir konnten, um das im Interesse unserer jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen", sagte Kate dazu.

Die Botschaft: Krebs kann jeden treffen

Die Prinzessin ist nicht alleine in ihrer neuen Vorbildrolle. Auch ihr Schwiegervater, König Charles III., ist an Krebs erkrankt, wie der Palast Anfang Februar mitteilte. Er unterzieht sich ebenfalls einer Behandlung und hat alle öffentlichen Auftritte bis auf Weiteres abgesagt. Er hatte nach der Videobotschaft der Prinzessin erklärt, er sei "stolz" auf Kate, die mit der Bekanntgabe ihrer Krebsdiagnose "Mut" bewiesen habe.

Unterstützung der Öffentlichkeit

Charles verbinde viel mit Kate. Er könnte sie dazu inspiriert haben, an die Öffentlichkeit zu gehen, schreibt die britische Zeitung Mirror. "Um ehrlich zu sein, sprechen er und William sehr regelmäßig miteinander, aber jetzt ruft der König täglich an, um sich zu vergewissern, dass es Catherine gut geht", zitiert das Magazin Vanity Fair einen Freund der Familie. 

Charles stehe "zu 100 Prozent" hinter Kates Videobotschaft an die Welt. "Sie hatte schon immer ein enges Verhältnis zu Charles, aber das hat sie noch näher zusammengebracht", so der namentlich nicht genannte Insider. "Charles verehrt Kate und hat so viel Respekt vor ihr und dem Mut, den sie in dieser Situation bewiesen hat. Die vielen Botschaften der Unterstützung, die er erhalten hat, haben ihn ermutigt, und er wusste, dass Kate die gleiche Unterstützung von der Öffentlichkeit erhalten würde."

Dass der Palast mit der Diagnose des Königs an die Öffentlichkeit ging, war ungewöhnlich. Medizinische Informationen des britischen Königshauses galten lange als Privatsache. Hinzu kam die berühmte "stiff upper lip" - das Gebot der "steifen Oberlippe", wonach die Royals in jeder Lebenslage die Zähne zusammenbeißen und weitermachen sollten.

Verständnis für Krebserkrankte wecken

Charles ging damit nun anders um - bereits bei seinem Eingriff an der Prostata im Jänner, um andere Männer zur Vorsorge zu ermutigen. Das klappte, viele informierten sich über Prostataerkrankungen. Die Zugriffszahlen auf der Webseite des britischen Gesundheitsdiensts NHS schossen in die Höhe.

Das soll das britische Staatsoberhaupt auch dazu ermutigt haben, seine Krebsdiagnose öffentlich zu machen. In der Mitteilung dazu hieß es, Charles möchte Spekulationen vermeiden und er hofft, damit auch mehr Verständnis für all diejenigen zu wecken, die weltweit selbst an Krebs erkrankt sind.

Sie selbst bekam auch viel positiven Zuspruch auf ihre Bekanntmachung. Die Kommentarfelder unter den auf sozialen Netzwerken gepostetem Video listen Tausende Genesungswünsche, Anteilnahme und Lob für den Schritt an die Öffentlichkeit. Auch einige Krebspatienten melden sich, schreiben über ihre eigene Situation, nennen Kate mutig und ein Vorbild.

Diese Mitbetroffenen sprach die Prinzessin zum Abschluss ihrer Videobotschaft auch direkt an: "Verlieren Sie bitte nicht den Glauben oder die Hoffnung. Sie sind nicht alleine."

Kommentare