Warum König Charles angeblich Gespräche über Prinzessin Beatrice vermeidet

Prinzessin Beatrice
Seit einigen Jahren Beatrices Vater Andrew in Ungnade gefallen - wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein.

Die unter Charles III. verschlankte Monarchie braucht ihr verbliebenes Personal mehr denn je. Ohne den König und seine Schwiegertochter Prinzessin Kate gab es zwischenzeitlich kaum Royals, die Termine wahrnehmen. Ende April hatte der Palast dann bekannt gegeben, dass seine Krebs-Therapie positive Ergebnisse zeigt und Charles zumindest teilweise wieder öffentliche Termine wahrnehmen kann. 

Voll im Einsatz im Zeichen der Krone waren und sind Königin Camilla, ihre Schwägerin Prinzessin Anne und Prinz William, der nach dreieinhalb Wochen Pause aufgrund der Krebserkrankung seiner Frau Kate inzwischen ebenfalls wieder im Rampenlicht steht. Dann fängt schon fast die zweite Reihe an, mit Charles' jüngstem Bruder Prinz Edward und dessen Ehefrau Herzogin Sophie.

Beatrice und Eugenie könnten als "working royals" zu Diskussionen führen

Charles' Nichten Beatrice und Eugenie nehmen trotz Personalmangels keine öffentlichen Termine wahr. Charles wolle auch keine Gespräche über sie anregen, schreibt GBNews.com. Die Wirtschafts- und PR-Expertin Luana Ribeira glaubt, den Grund dafür zu kennen. "Wenn Beatrice und Eugenie offizielle Aufgaben übernehmen würden, könnte das die Diskussionen weiter anheizen", zitiert sie die britische Newsplattform. Würden die Prinzessinnen als "working royals" eingesetzt werden, "könnte das von einigen so interpretiert werden, dass König Charles auch seinem Bruder Andrew einen Weg zurück in ein Leben als arbeitender Royal anbieten wird", so Ribeira.

Der Skandalfall Prinz Andrew

Andrew ist nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen - das liegt daran, dass über ihn vorwiegend Schlechtes zu lesen ist. Aber dazu später mehr. Zuletzt nämlich gab es positive Gerüchte. Eine erneute Hochzeit mit Ex-Frau Sarah "Fergie" Ferguson waberte unlängst durch den britischen Blätterwald. Das Paar hatte 1986 geheiratet - Beatrice und Eugenie bekommen - und sich 1996 scheiden lassen. Tatsächlich verstehen sich Andrew und "Fergie", die zuletzt Schlagzeilen machte, weil bei ihr Brust- und dann auch Hautkrebs diagnostiziert wurde, sehr gut. Beide wohnen - in unterschiedlichen Flügeln - in der Royal Lodge auf Schloss Windsor. 

Beim Weihnachtsgottesdienst der Royal Family war die 64-Jährige erstmals seit Jahrzehnten wieder dabei. Also warum es nicht noch einmal "offiziell" versuchen? "Vielleicht ist eine königliche Hochzeit genau das, was die Nation braucht, damit die Stimmung steigt", schrieb die Zeitung Telegraph hoffnungsvoll. Der Daily Express glaubte zu wissen, das Paar habe den Segen von König Charles. Doch royale Experten sind skeptisch. Victoria Arbiter sagte GB News, eine neue Eheschließung würde die Sache nur komplizierter machen. "Sie haben einander immer große Loyalität bewiesen, und offensichtlich funktioniert ihre Beziehung genau so, wie sie ist." 

Ähnlich hatte sich Fergie 2021 in einem Interview geäußert. "Eine erneute Heirat würde Sarah wieder zu einem Mitglied der königlichen Familie machen", sagte die auf Royals spezialisierte Historikerin Marlene Koenig. Damit gehe aber enormer Druck einher, der seit der Scheidung nicht mehr bestanden habe.

Beziehungsstatus: Es ist kompliziert. Das gilt für das Ex-Paar, noch mehr aber für Andrews Verbindung zu Charles und dem Rest der Royal Family. Seit Längerem steht im Raum, dass der König seinem Bruder mit dem Rauswurf aus der großzügigen Royal Lodge droht und ihn ins kleinere Frogmore Cottage versetzen will. Sein Büro im Buckingham-Palast musste der Jüngere angeblich schon räumen. 

Seit einigen Jahren schon ist Andrew in Ungnade gefallen - wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein. Andrew, der 1982 aktiv im Falklandkrieg gegen Argentinien kämpfte, verlor seine Ehrentitel und tritt nicht mehr im Namen der Royal Family auf. Den direkten Ausschlag gab damals ein BBC-Interview, das als Befreiungsschlag gedacht war, aber als "car crash" endete. So heißt das in England, wenn etwas wirklich furchtbar läuft. Denn Andrews Erklärungen klangen unglaubwürdig und verschlimmerten die Lage nur noch. Der Streaming-Riese Netflix hat das Skandal-Ereignis verfilmt - "Scoop" erschien im April. Eine Zivilklage in den USA verhinderte Andrew angeblich mit der Zahlung einer Millionensumme an eine Frau, die ihm sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Danach wurde es merklich ruhiger. Doch Anfang des Jahres veröffentlichte ein US-Gericht zahlreiche Dokumente zum Fall Epstein - in denen Andrew Dutzende Male erwähnt wird.

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