Grausam? George, Charlotte und Louis dürfen Geschenke nicht behalten
Die britische Königsfamilie lebt nach einem strikten Protokoll, das nicht nur ihren öffentlichen Auftritten, sondern auch ihrem Umgang mit Geschenken klare Regeln vorgibt.
Auf den ersten Blick mag es glamourös und privilegiert anmuten, wenn die Mitglieder der königlichen Familie beinahe täglich von Anhängern der Monarchie oder von Staatsgästen beschenkt werden – und bis zu einem gewissen Grad mag das auch stimmen. Doch hinter der Fassade der scheinbar unendlichen Geschenkflut stehen detaillierte Vorschriften, die penibel eingehalten werden müssen. Vor allem die Kinder von William und Kate – George (12), Charlotte (10) und Louis (7) – dürften so manches Mal an diesen Regeln verzweifeln.
Alles geht an König Charles
Die Royals entscheiden nicht selbst, welche Präsente sie behalten dürfen und welche nicht – beziehungsweise, was mit den offiziellen Geschenken generell passiert. Es gibt nämlich ein offizielles – und öffentlich einsehbares – Regel-Handbuch, das sieben Seiten umfasst und genau festlegt, welche Geschenke behalten, gespendet oder auch abgewiesen werden dürfen. Diese Regeln gelten für alle Royals – zumindest fast.
Denn generell gilt: Alle Geschenke, die den royalen Familienmitgliedern überreicht werden, gehen erstmal an das Familienoberhaupt – aktuell König Charles III., zuvor Queen Elizabeth II. Wenn ein Royal also beschenkt wird, beschenkt er oder sie somit eigentlich den König oder die Königin.
Nicht einmal für den royalen Nachwuchs wie eben George und seine Geschwister werden hier Ausnahmen gemacht. Großvater König Charles hat das letzte Wort darüber, was mit den Präsenten an sie geschieht, automatisch behalten dürfen die Kinder die (meist ohnehin kleinen) Aufmerksamkeiten nicht.
Der König entscheidet also darüber, was mit den Geschenken geschieht. Theoretisch kann er diese weggeben, er kann aber auch die Entscheidung fällen, dass die Kinder die Präsente behalten dürfen – in diesem Fall aber erhält der royale Nachwuchs das Geschenk erst, wenn er oder sie selbst König oder Königin wird. Wie sehr diese Regel allerdings in der Praxis tatsächlich eingehalten wird, darf hinterfragt werden.
Auch eine Möglichkeit: König Charles darf das Geschenk an ein anderes Kind der Familie weitergeben. Wie auch immer: Die Eltern (William und Kate) haben hier nicht das letzte Wort.
Sicherheitscheck und bestimmter Wert
Entscheidet man sich, königliche Familienmitglieder zu beschenken, sollte man sich zuvor einige Gedanken darüber machen. Denn die Richtlinien sehen auch vor, dass Royals Geschenke von Privatpersonen ablehnen können, wenn es "Bedenken hinsichtlich der Besitzverhältnisse oder der Motive des Schenkenden oder des Geschenks an sich gibt", wie es im Handbuch steht.
Akzeptiert wird ein Geschenk in der Regel nur, wenn es einem Sicherheitscheck standhält und einen Wert von weniger als 150 Pfund nicht übersteigt. Aber: Besonders bei Blumen, Lebensmitteln oder anderen "konsumierbaren Artikeln in angemessenen Mengen" darf man davon ausgehen, dass diese Geschenke angenommen werden.
Sollte für ein Geschenk jedoch keine Verwendung bestehen, wird es häufig an gemeinnützige Organisationen gespendet. Manchmal landen Präsente auch einfach auf dem Abstellgleis, sprich: Sie werden weggeworfen.
Zwecks Überblick werden alle offiziellen Geschenke genauestens katalogisiert. Jedes Jahr veröffentlicht das Königshaus eine Liste der erhaltenen Präsente.
Was gilt als Geschenk?
Natürlich legt das Handbuch auch fest, welche Aufmerksamkeiten überhaupt als Geschenk definiert werden. Generell gilt: Egal, wie klein die Aufmerksamkeit ist, es ist ein Geschenk, wenn es dem Royal überreicht wird. Dabei kann es sich beispielsweise auch um eine Blume von einem Spaziergänger handeln.
Für private Geschenke innerhalb der Familie greifen all diese Regeln freilich nicht.
Beispiele von skurrilen Geschenken an die Royals
Wer glaubt, Könige, Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen werden mit Gold, Silber und anderen Kostbarkeiten überschüttet, der irrt. Meist handelt es sich bei offiziellen Geschenken nämlich um zuweilen durchaus skurrile Ideen – hier einige Beispiele:
- Spielzeug-Brezel
- Supermarkt-Gutschein
- Kaktus
- Holzeier aus Neuseeland
- Krawatten
- Badehosen
- Seifenspender
- Strickblumen
- Baseball-Trikot an Archie (an Meghan)
- Badetuch mit royalem Titel-Aufschrift
- Selbstgemachter Kinder-Sessel
- (Stoff-)Puppen
- großes bemaltes Osterei
- Hunde-Porzellanfiguren
- Geburtstagsballons
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