Nach Skandal um Andrew: Prinzessin Beatrice' "kluger Zug" während Schwangerschaft
Nach mehreren Hiobsbotschaften durfte der britische Palast zuletzt wieder Positives verkünden: Prinzessin Beatrice ist schwanger. Die 36-jährige Nichte von König Charles und ihr Mann Edoardo Mapelli Mozzi seien sehr erfreut, bekannt zu geben, dass sie im Frühjahr ihr zweites gemeinsames Kind erwarteten, hieß es in einem offiziellen Statement Anfang Oktober. "Seine Majestät der König wurde informiert und beide Familien sind erfreut über die Nachrichten."
Beatrice ist die ältere Tochter von Charles' Bruder Prinz Andrew und dessen Ex-Frau Sarah "Fergie" Ferguson. Beatrice und der 40-Jährige haben bereits eine gemeinsame Tochter - die dreijährige Sienna Elizabeth wurde auch nach der mittlerweile verstorbenen Königin Elizabeth II. benannt - und einen Sohn. Der achtjährige Wolfie stammt jedoch aus einer früheren Beziehung Mapelli Mozzis.
Die berüchtigte britische "yellow press" berichtete kürzlich, Beatrice meide das Anwesen ihres Vaters. Andrews Verbindung zu Charles und dem Rest der Royal Family ist ohnehin kompliziert. Seit Längerem steht im Raum, dass der König seinem Bruder mit dem Rauswurf aus der großzügigen Royal Lodge droht und ihn ins kleinere Frogmore Cottage versetzen will. Sein Büro im Buckingham-Palast musste der Jüngere angeblich schon räumen.
Beatrice: Fokus auf der eigenen kleinen Familie
Adelsexpertin Jennie Bond zufolge soll sich Beatrice nun um sich selbst kümmern. "Beatrice scheint mir eine sehr mitfühlende junge Frau zu sein und ich bin mir sicher, dass sie sich in diesem ganzen Drama sehr um ihren Vater und ihre Mutter sorgt (...), so Bond im Gespräch mit dem OK!-Magazin. "Es kommt jedoch ein Zeitpunkt, an dem die eigene kleine Familie Vorrang hat, und ich vermute, dass Beatrice diesen Zeitpunkt jetzt erreicht hat." Ein "kluger Zug" von Beatrice, wie OK! titelt. Bond bezweifelt ferner, "dass Beatrice die Royal Loge meidet, aber wie jede junge Mutter hat sie im Moment in ihrem eigenen Leben und in ihrem eigenen Haus viel zu tun".
Seit einigen Jahren schon ist Andrew in Ungnade gefallen - wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein. Andrew, der 1982 aktiv im Falklandkrieg gegen Argentinien kämpfte, verlor seine Ehrentitel und tritt nicht mehr im Namen der Royal Family auf. Den direkten Ausschlag gab damals ein BBC-Interview, das als Befreiungsschlag gedacht war, aber als "car crash" endete. So heißt das in England, wenn etwas wirklich furchtbar läuft. Denn Andrews Erklärungen klangen unglaubwürdig und verschlimmerten die Lage nur noch. Der Streaming-Riese Netflix hat das Skandal-Ereignis unter dem Titel "Scoop" verfilmt.
Enkelkinder sollen Andrew "neue Perspektive" geben
Seine Enkelkinder könnten Andrew in seiner Zurückgezogenheit nun Freude bereiten, glaubt Bond. "Was auch immer man von Andrew halten mag, die Tatsache, dass er Großvater ist, wird ihm sicherlich eine neue Perspektive auf ein Leben geben, das so sehr aus den Fugen geraten ist. Die Kleinen werden nichts von all den Skandalen wissen. Und sie lieben ihren Großvater. Für sie wird er wichtig und unbefleckt sein. Das wird ihm zweifelsohne viel bedeuten."
Eine Zivilklage in den USA verhinderte Andrew angeblich mit der Zahlung einer Millionensumme an eine Frau, die ihm sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Danach wurde es merklich ruhiger. Doch Anfang des Jahres veröffentlichte ein US-Gericht zahlreiche Dokumente zum Fall Epstein - in denen Andrew Dutzende Male erwähnt wurde.
Bisher will der König die Bande offensichtlich nicht vollständig kappen. Seinen Titel Herzog von York trägt Andrew noch immer, in der Thronfolge taucht er weiterhin auf - Platz 8 - und er ist auch noch immer ein Staatsrat, ein "Counsellor of State", der Charles bei Abwesenheit vertreten könnte. Jedenfalls in der Theorie. Tatsächlich dürfte es darum gehen, Andrew nicht vollständig bloßzustellen. Damit weder er noch Charles' jüngerer Sohn Prinz Harry - der aus anderen Gründen aus dem innersten Zirkel verschwunden ist - irgendwann als Vertretung infrage kommen, hatte Charles die Zahl der Staatsräte erhöhen lassen, um seinen jüngsten Bruder Prinz Edward sowie Schwester Prinzessin Anne. Beide gelten als sichere Wahl - im Gegensatz zu Andrew.
Die britische Königsfamilie hat ein schwieriges Jahr hinter sich, in dem sowohl Charles als auch dessen Schwiegertochter Prinzessin Kate Krebsdiagnosen öffentlich gemacht hatten. Auch Sarah Ferguson wurde bereits wegen Krebs behandelt.
Zur Bekanntmachung von Beatrice' Schwangerschaft wurden auch zwei Fotos der Familie veröffentlicht. Beatrices jüngere Schwester, Prinzessin Eugenie, ist ebenfalls Mutter. Sie hatte vergangenes Jahr ihren zweiten Sohn zur Welt gebracht.
Kommentare