Adelsexperte: Zwei wichtige Royals werden Prinz Harry wohl nicht vergeben

Prinz Harry
Könnten sich König Charles III. und Prinz Harry bald wieder wohlgesinnt sein? Über ein solches Szenario spekulierten Mitte Juli zumindest britische Medien, die über ein Treffen zwischen hochrangigen Mitarbeitern der Royals in London berichten.
Die Zeitung Daily Mail zitierte eine Insider-Quelle, wonach es sich um ein informelles Meeting gehandelt habe, das erstmals seit Jahren einen Annäherungsprozess anstoßen könne. Der Buckingham Palast wollte sich dazu aber nicht äußern.
Verhältnis gilt als schwer belastet
Zuletzt hatten sich Vater und Sohn wenig zu sagen. Harry und Ehefrau Meghan hatten sich vor gut fünf Jahren aus dem engeren Kreis der Royals verabschiedet und leben mit ihren beiden Kindern Prinz Archie (6) und Prinzessin Lilibet (4) im US-Bundesstaat Kalifornien. Als schwer belastet gilt das Verhältnis spätestens seit Harry und Meghan im Jahr 2021 mit US-Talkshow-Legende Oprah Winfrey vor laufenden Kameras über ihren Ausstieg sprachen. Es folgten eine Netflix-Dokuserie und Harrys Autobiografie "Spare" (zu Deutsch: "Reserve"), in der er vor allem gegen seinen Bruder Prinz William und Königin Camilla austeilte.
Adelsexperte: Aussöhnung mit William und Camilla fraglich
Der britische Adelsexperte und Autor Robert Jobson kritisiert, dass Harry mit dem Bruch seiner Familie Geld gemacht habe. Er glaubt auch, dass der Weg zur Aussöhnung mit seinem Bruder und seiner Stiefmutter ein holpriger werden könnte. Im Gespräch mit der Zeitung The Sun sagt er: "Er bittet um Vergebung. Ich denke, dass sein Vater ihm auf lange Sicht wahrscheinlich auch vergeben wird. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass William und Camilla das tun werden."
Harry wünscht sich seinen Vater zurück
Prinz Harry hatte zuletzt ganz offen seinen Wunsch nach einer Aussöhnung geäußert. In einem BBC-Interview nach einer Niederlage vor Gericht um staatlichen Personenschutz bei Besuchen in Großbritannien, der ihm inzwischen nicht mehr automatisch in vollem Umfang zusteht, sagte er: "Ich hätte sehr gerne eine Aussöhnung mit meiner Familie."
Er fügte hinzu: "Das Leben ist kostbar. Ich weiß nicht, wie lange mein Vater noch zu leben hat." Sein Vater spreche aber wegen des Streits um Personenschutz nicht einmal mit ihm. Mit den wohl gut gemeinten Äußerungen trat Harry jedoch erneut ins Fettnäpfchen. Spekulationen über den Gesundheitszustand des an Krebs erkrankten Monarchen überschlugen sich nach dem Interview.
Streit um Personenschutz
Ohne den Personenschutz durch die britischen Sicherheitsbehörden will Harry seine Familie nicht in seine Heimat mitbringen. Er besuchte das Vereinigte Königreich zuletzt nur noch alleine.
Sein über 500 Seiten starkes Buch "Spare" hatte Harry mit einer Widmung versehen: "Für Meg und Archie und Lili ... und natürlich für meine Mutter." Zu Beginn beschrieb Harry eine Begegnung mit seinem Vater und seinem Bruder William nach der Beerdigung von Prinz Philip im April 2021. Er habe damals um dieses "geheime Treffen" gebeten, um einen Ausweg aus dem schweren Familienzerwürfnis zu finden.
Doch der Streit bei dem gemeinsamen Spaziergang sei "so hitzig" geworden, dass König Charles - damals noch Thronfolger - seine Söhne gebeten habe: "Bitte, Jungs - macht mir meine letzten Jahre nicht zur Hölle", schrieb Harry in dem Buch. Und er stellte sich die Frage: "Mein geliebter Bruder, mein Erzfeind, wie hatte das geschehen können?"
Schwere Vorwürfe
Harry schilderte in dem Werk auch, welche Gefühle Camilla bei ihm hervorrief. Zwar habe sie sich nicht wie befürchtet als böse Stiefmutter herausgestellt, aber sie habe Informationen über andere Royals an die Presse gegeben, um selbst in einem besseren Licht dazustehen. Sein Fazit: Sie sei "gefährlich" und habe die Heirat mit seinem Vater sowie die eigene Krönung von langer Hand geplant, so der Royal.
Auch in mehreren Interviews mit britischen und US-TV-Sendern hatte Harry seinen Familienmitgliedern und dem Hofpersonal schwere Vorwürfe gemacht. Im US-Sender ABC forderte Harry einst, vor einer möglichen Versöhnung müsse die Royal Family Verantwortung übernehmen. Eine Rückkehr in die erste Reihe der königlichen Familie schloss er grundsätzlich aus. Ein solcher Schritt sei "unüberlebbar", sagte Harry. "Das ist wirklich traurig, denn das zerstört im Wesentlichen die Beziehung zwischen uns."
Aber: Es sei in Charles' Interesse, dass seine Söhne zu seinen Lebzeiten wieder zueinanderfinden, meinte der Royals-Experte und Verfassungsrechtler von der Londoner Universität Royal Holloway Craig Prescott schon Anfang 2025 im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
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