Adelsexperte: Prinzessin Diana wäre tieftraurig über Streit von William und Harry
Bei einer Preisverleihung Mitte März hatte Prinz William an seine verstorbene Mutter Prinzessin Diana erinnert - allerdings ohne einen gemeinsamen Auftritt mit Bruder Prinz Harry. "Sie hat mir beigebracht, dass jeder das Potenzial hat, etwas zurückzugeben - dass jeder in Not eine helfende Hand im Leben verdient", sagte William der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge in London.
Später sollte auch Harry in einer Videoschaltung mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Legacy Awards sprechen. Dass kein gemeinsamer Auftritt geplant war, wertete die Zeitung Times als Zeichen für die anhaltende Kluft zwischen den Brüdern. Ein Reporter des Senders ITV sagte, es sei offenbar nicht möglich gewesen, die beiden zum Jubiläum der Auszeichnung in einen Raum zu bekommen.
Die Auszeichnung wurde im Andenken an Prinzessin Diana (1961-1997) verliehen, die mit dem heutigen König Charles III. verheiratet und bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Der Preis soll junge Menschen für ihr gesellschaftliches Engagement ehren.
Tom Quinn: Diana wäre traurig - und wütend
Dianas Söhne William und Harry gelten als zerstritten. Harry hatte sich mit seiner Frau Herzogin Meghan von seinen royalen Pflichten zurückgezogen. Mittlerweile leben die beiden mit ihren zwei Kindern in den USA. Das Verhältnis zur königlichen Familie in Großbritannien gilt nach diversen Anschuldigungen als zerrüttet.
Der Royalexperte und Autor Tom Quinn glaubt, Diana wäre heute mehr als unglücklich über die aktuelle Situation. Gegenüber der britischen Zeitung Mirror sagte er: "Diana, die ich selbst ein paar Mal getroffen habe, wäre völlig verstört, wenn sie sehen würde, wie sich ihre Söhne streiten. Als sie jung waren, haben sie sich manchmal wie Hund und Katz gestritten, aber das war ein ganz normales Gerangel unter Burschen." Die aktuelle Fehde sei hingegen "wirklich giftig" und etwas, das Diana sehr beunruhigt hätte. "Diana wäre tieftraurig. Aber sie wäre auch wütend gewesen."
Harry erhob in seiner Anfang 2023 erschienen Biografie schwere Vorwürfe gegen William, der ihn im Streit zu Boden geworfen und verletzt haben soll. Auslöser waren demnach Vorwürfe gegen Meghan. Die Rivalität mit dem großen Bruder klang bereits im Titel des Buchs an: "Spare" (zu Deutsch: "Reserve"). So soll sein Vater über ihn nach seiner Geburt gesprochen haben, behauptet Harry den Berichten zufolge. Die einst als unzertrennlich geltenden Brüder, die sich gegenseitig liebevoll "Willy" und "Harold" nannten, stehen sich demnach schon lange in einem bitteren Wettbewerb gegenüber. Harry bezeichnete William in dem Buch als "geliebten Bruder" und "größten Gegenspieler".
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