McGowan: Details über Weinstein-Vergewaltigung

In ihrer Autobiografie erzählt Rose McGowan über die Vergewaltigung durch Filmmogul Harvey Weinstein.

Sie war die Erste, die mit Harvey Weinsteins Schandtaten an die Öffentlichkeit ging. Nun rechnet der "Charmed"-Star Rose McGowan in einer Autobiografie mit dem 65-Jährigen ab.

"Er hat laut gestöhnt"

In ihren neuen Memoiren "Brave" (ab 30. Jänner im Handel) beschreibt die Schauspielerin zum ersten Mal, wie sie von Produzent Harvey Weinstein in einer Hotel-Suite 1997 sexuell genötigt wurde.

In ihrer Autobiografie berichtet McGowan offen über ihre Begegnung mit dem "Monster" – wie sie den Filmmogul nennt: Sie habe Weinstein erstmals im Alter von 23 Jahren getroffen, als ihr Film "Der lange Weg der Leidenschaft" auf dem Sundance Filmfestival in Utah Premiere feierte. Weinstein habe sie damals in ein Restaurant zu einem Meeting eingeladen, das Treffen dann aber in seine Hotelsuite verlegt.

"Ich war mir sicher, dass wir viele Jahre lang zusammenarbeiten würden und wir hier waren, um den glorreichen Plan meiner Karriere zu entwerfen", so McGowan darüber, wieso sie der Einladung folgte.

Doch dann kam alles anders: Anstatt mit ihr über ihre Filmkarriere zu sprechen, soll Weinstein die Schauspielerin ins Badezimmer gelockt haben. Er habe zunächst sich selbst entblößt und dann ihr die Kleider vom Leib gerissen. Er habe sie angewiesen, sich an den Rand des Whirlpools zu setzen und habe Oralsex an ihr durchgeführt, während er selbst masturbierte.

"Ich war vor Schock wie erstarrt. Er hat laut gestöhnt. Durch meine Tränen habe ich seinen Samen gesehen, der oben auf den Wasserblasen schwamm", erzählt McGowan in ihrer Autobiografie. Um die Tortur abzukürzen, habe sie schließlich einen Orgasmus vorgetäuscht und sei aus dem Zimmer gerannt.

"Ich habe mich so schmutzig gefühlt. Ich wurde so verletzt und ich war bis zu meinem innersten Kern traurig", so die 44-Jährige, die sich lange selbst die Schuld an dem Vorfall gegeben hat: "Ich habe ständig daran gedacht, wie er die Nacht zuvor im Theater hinter mir saß. Das gab mir das Gefühl, dass ich [...] ihn ein wenig dazu verlockt habe. Was es sogar noch kranker gemacht hat und mich noch schmutziger hat fühlen lassen."

Nach der Attacke habe sie Unterstützung bei Branchenkennern gesucht, doch die rieten ihr, die Sache auf sich beruhen zu lassen.

"Mein Anwalt hat mir gesagt, dass mir vor Gericht niemand glauben würde. Andere haben mir geraten, dass ich es als etwas Gutes sehen soll, etwas, das meine Karriere nach vorne bringt."

Weinstein hingegen habe in der Branche verbreiten lassen, dass McGowan sich ihm angebiedert hätte, um ihre Karriere zu fördern. "Es schien, als hätte jeder Depp in Hollywood von der verletzlichsten und entwürdigsten Erfahrung meines Lebens gewusst", erinnert sie sich. "Und ich war diejenige, die dafür bestraft wurde."

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