Robert De Niro: 75 Jahre und kein bisschen leise
Schauspieler, Oscarpreisträger, Filmregisseur, Produzent und von seinen Fans liebevoll "The King of Acting" genannt: Robert De Niro (75) gehört seit Jahren zu den lebenden Legenden Hollywoods. Für seine Kult-Rollen in "Der Pate II" und "Wie ein wilder Stier" wurde De Niro jeweils mit einem Oscar ausgezeichnet. 115 Filme hat dieser Mann im Laufe seiner Karriere gedreht. Auch heute noch ist er einer der beliebtesten Charakterköpfe der Filmindustrie, auch wenn er 1999 ein neues Genre für sich entdeckte - die Komödie - die ja quasi als Königsklasse der Schauspielerei gilt.
Drang zur Perfektion
Robert De Niro, der am 17. August 1943 in New York das Licht der Welt erblickte, bereitet sich seit Anbeginn seiner Karriere akribisch auf jede Rolle vor, hat einen beinahe manischen Drang zur Perfektion. Für den Musikfilm "New York, New York" (1977) lernte er eigens Saxofon spielen.
Und um das Scheitern des Boxers Jake LaMotta in Martin Scorseses Filmklassiker "Wie ein wilder Stier" (1980) überzeugend zu vermitteln, absolvierte er extra ein Box-Training und nahm für die Dreharbeiten über 30 Kilogramm zu. Seinen Durchbruch feierte er 1970 mit dem Gangsterfilm "Bloody Mama", wo er den drogensüchtigen Sohn der Bandenchefin Ma Barker. Mit seiner Firma ist De Niro auch erfolgreich als Produzent tätig. 1993 führte er beim Film "In den Straßen der Bronx" Regie.
Grumpy gegen Trumpy
Schauspielen kann dieser Mann. Schimpfen auch. Insbesondere wenn es sich um den aktuellen US-Präsidenten Donald handelt. Bereits in dessen Wahlkampf titulierte er Trump in einem Hass-Video als "Dreckskerl". Bei den Tony Awards Anfang Juni fluchte Robert in bekannter Wutbürger-Manier mit geballten Fäusten öffentlich über den amerikanischen Präsidenten. Das Publikum konnte De Niro zwar amüsieren, den Präsidenten umso weniger (wie berichtet).
Auch wenn der Charakterdarsteller heute kaum noch ernste Außenseiter-Rollen spielt, berauscht man sich doch am liebsten mit der künstlerischen Verführungskraft seiner alten Filme.
Fußabdruck der Filmgeschichte
Zu seinen größten Erfolgen zählen unter anderem "Der Pate II", "Es war einmal in Amerika", " Taxi Driver", "Wie ein wilder Stier", "Good Fellas", "Kap der Angst", "Die durch die Hölle gehen", "Casino" und "Departed". Seit "Reine Nervensache" und "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" kennt man den sympathischen Osrcarpreisträger auch als hinreißenden Komödianten. Mit diesen Filmen, die heute allesamt Kult sind, lässt sich ungefähr ermessen, welchen Fußabdruck dieser Mann bereits in der Filmgeschichte hinterlassen hat.
Stern für den Hollywood-Star
De Niro besitzt weiters Restaurants und Hotels – mittlerweile nicht nur in seiner Heimatstadt New York. Neben der Ehrendoktorwürde der Brown University in Providence, Rhode Island fehlt De Niro eigentlich nur noch eines: ein Stern auf dem legendären Hollywood Walk of Fame. Im kommenden Jahr soll ihm endlich auch diese Ehre zuteil werden.
"Du laberst MICH an?"
Eine Rolle, die dem Schauspieler allerdings überhaupt nicht liegt, ist die öffentliche. Der sechsfache Vater, der seit 1997 in zweiter Ehe mit Grace Hightower skandalfrei verheiratet ist, scheut Interviews wie der Teufel das Weihwasser. De Niros einsilbige Antworten sind allgemein gefürchtet. Seine Wutausbrüche ebenso. Typisch Schauspieler.
Schauspielkollege Joe Pesci gratulierte seinem langjährigen besten Freund humorvoll via Twitter.
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