Ricky Martin spricht erstmals über "schmerzhafte" Anschuldigungen

FILE PHOTO: The 75th Cannes Film Festival - Screening of the film "Elvis" Out of Competition - Red Carpet Arrivals
Laut Medienberichten gibt es keine Weiterverfolgung des Verfahrens wegen häuslicher Gewalt mehr gegen Sänger Ricky Martin.

Das Gerichtsverfahren gegen den Popstar Ricky Martin in seiner Heimat Puerto Rico ist nach Medienberichten eingestellt worden. Der Antragsteller, ein 21 Jahre alter Neffe Martins, habe davon Abstand genommen, das Verfahren weiterzuverfolgen, berichtete die Zeitung "El Nuevo Día" nach einer Gerichtsanhörung per Videokonferenz am Donnerstag in San Juan unter Berufung auf einen Anwalt Martins.

Ricky Martin nimmt Stellung zu Vorwürfen

Nur wenige Stunden nachdem sein Fall von einem Richter verworfen wurde, hat sich Ricky Martin erstmals persönlich zu den Anschuldigungen geäußert. In einem von TMZ veröffentlichten Video wandte sich der Musiker an seine Fans und nahm zu den Vorwürfen Stellung, die er als "schmerzhaft" und "verheerend" bezeichnete. Martin erklärte zudem, dass er sich bis jetzt nicht zu den Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs geäußert habe, weil er gesetzlich verpflichtet sei, bis zu seinem Tag vor Gericht zu schweigen.

"Ich stehe heute vor den Kameras, weil ich wirklich reden muss, damit ich mit meinem Heilungsprozess beginnen kann", sagt Martin in dem Video. "Zwei Wochen lang durfte ich mich nicht verteidigen, weil ich einem Verfahren folgte, bei dem mich das Gesetz verpflichtete, nicht zu sprechen, bis ich vor einem Richter stand."

"Gott sei Dank haben sich [diese] Behauptungen als falsch erwiesen", fuhr der 50-Jährige fort. "Aber ich werde euch die Wahrheit sagen. Es war so schmerzhaft. Es war verheerend für mich, für meine Familie und für meine Freunde. Ich wünsche das niemandem."

"Ich wünsche der Person, die diesen Unsinn behauptet, alles Gute. Und ich wünsche mir, dass sie Hilfe findet, damit sie ein neues Leben voller Liebe, Wahrheit und Freude beginnen kann und niemandem anderen weh tut", so Martin weiter.

Neffe behauptete, von Martin missbraucht worden zu sein

Eine Richterin hatte Anfang Juli eine Schutzanordnung mit Bezug auf das Gesetz gegen häusliche Gewalt gegen den 50-Jährigen ("Livin' La Vida Loca") erlassen. Hintergrund waren laut Medienberichten Vorwürfe des Neffen. Dieser hatte demnach angegeben, eine siebenmonatige Beziehung mit seinem berühmten Verwandten gehabt zu haben. Er habe diese beendet, was Martin aber nicht akzeptiert habe. Der Sänger und Schauspieler habe häufig angerufen und sei mindestens dreimal in der Nähe der Wohnung seines Neffen gesehen worden, zitierten örtliche Medien aus einem Gerichtsdokument. Der Neffe habe Angst um seine Sicherheit gehabt.

Martin hatte auf Twitter geschrieben, die Schutzanordnung beruhe auf "völlig falschen Behauptungen". Sein Anwalt Marty Singer sagte dem Magazin "Billboard", Martin habe nie eine sexuelle oder romantische Beziehung mit seinem Neffen gehabt und würde eine solch auch niemals eingehen - die Vorstellung sei ekelhaft. "Wir alle hoffen, dass dieser Mann die Hilfe bekommt, die er so dringend braucht", sagte Singer in Bezug auf den Neffen. Über diesen hatte Martins Bruder, Eric Martin, in einem Facebook-Video gesagt, dass er sich von der Familie distanziert und "mentale Probleme" habe.

Kommentare