Ramponiertes Image: Johnny Depp wehrt sich gegen Hollywood-Boykott

Ramponiertes Image: Johnny Depp wehrt sich gegen Hollywood-Boykott
Schauspieler Johnny Depp versucht, sein angeschlagenes Image wiederherzustellen.

Hollywoodstar Johnny Depp versucht, nach seiner schmutzigen Trennung von seiner Ex-Frau Amber Heard und seinem nicht weniger skandalträchtigen Prozess gegen eine britische Zeitung, der er vorwarf, ihn nach Heards Vorwürfen der häuslichen Gewalt zu unrecht als "Frauenschläger" bezeichnet zu haben, seinen ramponierten Ruf wiederherzustellen.

Johnny Depp wehrt sich gegen Hollywood-Boykott

In einem Interview beschwerte sich der Schauspieler darüber, dass er von Hollywood boykottiert werde. Gegenüber der Sunday Times sagte er: "Hollywood boykottiert mich? Einen Mann, einen Schauspieler, der in den letzten Jahren in einer unangenehmen und chaotischen Situation war?"

Der 58-Jährige führte seine beruflichen Schwierigkeiten, mit denen er sich zuletzt konfrontiert sah, auf die "Absurdität der Medienmathematik" nach "surrealen fünf Jahren" nach seiner Trennung von Heard im Jahr 2016 inmitten von Vorwürfen häuslicher Gewalt zurück.

Depp, der letztes Jahr seine Filmrolle in "Fantastic Beasts" verlor und von Warner Bros. von Mads Mikkelsen als Bösewichts Grindelwald ersetzt wurde, behauptete zudem, er sei "auf dem Weg, Dinge ans Licht" zu bringen.

Kritik an Depps Ehrung bei Filmfestival

Trotz seiner Karrierekrise wird Johnny Depp im kommenden Monat beim spanischen San-Sebastian-Filmfestival und dieses Monat beim tschechischen Karlovy Vary International Film Festival geehrt. Letzteres erklärte, es werde "die umfangreiche Karriere des gefeierten Schauspielers und sein bleibendes Vermächtnis in der Filmindustrie weltweit anerkennen und würdigen".

Beim San Sebastian Filmfestival wird Depp der Donostia Award für seine "herausragenden Beiträge zur Filmwelt" verliehen.

Diese Entscheidung wurde von weiblichen Filmemacherorganisationen in Spanien scharf kritisiert. Cristina Andreu, Präsidentin des Landesverbands der Filmschaffenden und audiovisuellen Medien des Landes, beschwerte sich gegenüber AP, dass die Entscheidung ein schlechtes Licht auf das Filmfestival und dessen Leitung werfe und der Öffentlichkeit eine "schreckliche Botschaft" übermittle: "Es spielt keine Rolle, ob man ein Täter ist, solange man ein guter Schauspieler ist."

Ermittlungen gegen Amber Heard

Vor Gericht hatte Depp zuletzt einen Teilsieg erwirkt. Amber Heard hatte zuvor behauptet, die von Depp erhaltene Scheidungsabfertigung in voller Summe zu spenden. Ob sie ihr Versprechen gehalten hat, soll nun geprüft werden. Wie USA Today berichtete, soll dem "Fluch der Karibik"-Star von einem Richter die Bitte gewährt worden sein, zu untersuchen, ob Heard die Auszahlung aus ihrer Scheidung im Jahr 2017 tatsächlich an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet hat. Dementsprechende Dokumente sollen nun offengelegt werden. Sollte Depps Ex-Frau die versprochenen Zahlungen jedoch noch nicht oder nur teilweise geleistet haben, würde sie weniger glaubwürdig wirken.

Das könnte Depp dazu bewegen, seinen Prozess gegen die britische Zeitung wieder aufzunehmen. Diese hatte ihn unter Berufung auf Heards Aussagen über ihren Ex-Mann als "Frauenschläger" bezeichnet. In Depps Verfahren gegen die Zeitung hatte ihn Heard einmal mehr als gewalttätig bezeichnet. Der Schauspieler teilte ebenfalls heftig gegen seine Ex aus. Am Ende wies das Gericht Depps Klage ab. Die Schauspielerin Heard sei "das Opfer anhaltender und mehrfacher Angriffe" von Depp gewesen, lautete das Urteil.

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