Queen Elizabeths ungewöhnliche Reaktion auf die Anweisungen ihres Porträt-Malers
Die verstorbene britische Monarchin war auch für ihren speziellen Humor bekannt.
18.10.22, 05:00
Sie bewahrte stets Haltung und eine "stiffupperlip", eine steife Oberlippe, wie man in Großbritannien sagt. Doch die verstorbene britische Königin Elizabeth II hatte auch eine unbeschwerte Seite und war für ihren speziellen Humor bekannt.
Der britische Porträtmaler Christian Furr erlebte den Witz der Queen hautnah. "Ich erinnere mich an eine Sitzung mit ihr", verriet er dem OK!-Magazin. "Die Königin hüpfte herum und hörte sich Musik an. Sie genoss es eindeutig." Er habe sich konzentriert, "es richtig zu machen", so Furr. "Ich frage sie: 'Oh, würde es Ihnen etwas ausmachen, den Kopf ruhig zu halten?'", erinnert sich der Künstler. "Sie sah mich an und sagte: 'Ist er etwa nicht ruhig?' Sie war sehr lustig, sie hatte einen brillanten Sinn für Humor."
Den hatte sie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, etwa in einem Video von einer ungewöhnlichen Teestunde aus Anlass ihres 70. Thronjubiläums.
In dem Clip ist die 96 Jahre alte Monarchin in einem prunkvollen Raum ihres Palasts an einem Tisch mit der Kinderbuch-Figur Paddington Bär zu sehen. Zu dem in feinem Porzellan gereichten Tee zieht Paddington ein Marmeladen-Sandwich aus seinem alten roten Hut.
"Ich habe immer eins für Notfälle dabei", sagt die animierte Bärenfigur zur Queen. "Das mache ich auch", entgegnet Elizabeth II und zieht mit einem Lächeln zwei Toastscheiben mit roter Marmelade dazwischen aus ihrer Handtasche. "Für später", fügt sie vor dem erstaunten Paddington hinzu und lässt das Sandwich wieder in ihre Tasche fallen.
Queen bewies Selbstironie
Vor zehn Jahren spielte sie in einem Video für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London mit. Darin bekam sie Besuch von James Bond, gespielt von Daniel Craig, stieg mit dem berühmten Geheimagenten 007 in einen Hubschrauber und sprang dann - scheinbar - mit einem Fallschirm ins Olympiastadion.
2016 spielte Elizabeth II außerdem mit Prinz Harry in einem humorvollen Werbevideo für die Invictus Games für kriegsversehrte Veteranen mit, die ihr Enkel ins Leben gerufen hat.
Mit dem Tod der Queen am 8. September wurde der 73 Jahre alte Charles zum britischen König. Er wisse, dass der Tod seiner Mutter in seinem Land und aller Welt große Trauer auslöse und teile diese, sagte er. "Zuneigung, Bewunderung und Respekt" seien zum "Markenzeichen" ihrer Regentschaft geworden. Jedes Mitglied seiner Familie könne bezeugen, dass die Queen dies mit "Wärme, Humor und einer unbestechlichen Fähigkeit, das Beste im Menschen zu sehen" verbunden habe, so der Monarch.
Das Medieninteresse ist groß an Elizabeths Beziehug zu dem schnittigen Kadetten Philip, in den sich die Tochter von Königs Georg VI., und dessen Ehefrau Elizabeth bereits mit 13 Jahren bereits verliebt haben soll.
Die aufwendige Krönung fand aber erst über ein Jahr später am 2. Juni 1953 statt. Die scheue Elizabeth wollte zuerst keine TV-Übertragung. Der Erzbischof von Canterbury verteufelte das Fernsehen sogar als "eine der großen Gefahren der Welt". Schließlich durften dann doch Millionen Menschen das Event vor den Fernsehgeräten verfolgen.
1970: Auf einer Tour durch Australien und Neuseeland führt Elizabeth II. ihre "königlichen Spaziergänge" ein - eine Art distinguiertes Bad in der Menge, bei dem die Königin in Kontakt mit ihren Untertanen tritt. Damit will die Monarchin dem Königshaus offensichtlich ein moderneres Image verschaffen.
Am 27. August 1979 wird Lord Louis Mountbatten, Onkel von Prinz Philip und Mitglied des innersten Zirkels der Königsfamilie, durch die nordirische Untergrundorganisation IRA getötet. Seine Ermordung macht die in den 70er und 80er Jahren ständig vorhandene Gefahr für die Königsfamilie sichtbar.
1992: Elizabeth II. erlebt ihr "annus horribilis", ihr "schreckliches Jahr": Ihre Söhne Charles und Andrew trennen sich von ihren Frauen und Prinzessin Anne wird geschieden. Zudem wird Schloss Windsor bei einem Brand schwer beschädigt. Vor allem die der Trennung folgende Schlammschlacht zwischen Diana und Charles lässt das Ansehen des Königshauses in den kommenden Jahren weiter sinken.
Thronfolger Charles bei seiner Hochzeit mit Diana, 1981. Der Ehe war bekanntlich kein Glück beschieden. In den 1990er-Jahren erreichte das Verhältnis zwischen dem Königshaus und dem Volk jedoch einen Tiefpunkt: Die Ehe zwischen Prinz Charles und Diana, der "Königin der Herzen", war zerrüttet, der Rosenkrieg wurde auch über britische Medien ausgetragen. In einem TV-Interview sagte Diana, mehr gehaucht als gesprochen, über ihre Nebenbuhlerin Camilla: "Sie war die dritte in der Ehe, und es wurde ein wenig eng."
1997 starb Diana bei einem Autounfall in Paris. Die Queen schwieg lange, was ihr Image schädigte. Im Bild ist sie am Vorabend der Beerdigung mit Ehemann Philip zu sehen.
Die Royals gaben den Medien die Schuld. Bei einem Prozess in Frankreich im Jahr 2017 um heimlich aufgenommene Oben-ohne-Fotos von Williams Frau, Herzogin Kate, teilte William mit, er sei besonders geschockt, weil es ihn an die Belästigung erinnere, die "zum Tod meiner Mutter Diana, Prinzessin von Wales, geführt hat".
2011 heiratete auch sein Sohn William, und zwar die Bürgerliche Catherine Middleton. Die beiden bekamen drei gemeinsame Kinder - George, Charlotte und Louis.
2018 schloss auch Williams Prinz Harry den Bund der Ehe. Dass er und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, sich später von der Familie abwendeten, hat die Queen wohl nie verwunden.
Als Monarchin kommentierte die Queen nie das politische Geschehen, auch wenn sie etwa den Brexit wohl vehement ablehnte. Für Aufsehen sorgte ihre Rede im Parlament 2017: Elizabeth erschien mit einem blauen Hut mit Sternen, der an die EU-Flagge erinnerte.
Mit einer riesigen Parade in London, Straßenfesten und landesweiten Picknicks ließ die Bevölkerung Königin Elizabeth II. im Juni mehrere Tage lang hochleben. Trotz eher trüben Wetters feierten Zehntausende die historische Regentschaft Queen, die aus gesundheitlichen Gründen bei den Feierlichkeiten selten anwesend war, aber sich zum Abschluss am Balkon des Buckingham Palace zeigte.
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