Prinz William ist der Kragen geplatzt
Rassismusvorwürfe gegen den Palast und scharfe Kritik: Seit vielen Monaten herrscht schlechte Stimmung innerhalb der britischen Königsfamilie. Robert Lacey, Autor des neu aufgelegten Buches "Battle of Brothers: William, Harry and the Inside Story of a Family in Tumult" behauptet darin, dass sich die Kluft zwischen Prinz William und Prinz Harry erst richtig vertieft habe, nachdem Mobbingvorwürfe gegen Harrys Frau Meghan laut wurden.
In einem vorab veröffentlichten Ausschnitt ist zu lesen, dass William gar die Trennung seines Haushaltes von jenem von Bruder Harry beantragt habe. "William wünschte sich, von Meghan getrennt zu werden – und das bedeutete auch, von seinem Bruder getrennt zu werden“, schrieb Lacey. "William, so sagt ein Freund, warf Harry raus." Harry und Meghan zogen daraufhin kurzzeitig vom Kensington Palast nach Frogmore Cottage.
Die Londoner Times hatte berichtet, dass im Jahr 2018, nicht lange nach der Hochzeit des Paares, innerhalb des Palasts eine Beschwerde gegen Meghan wegen Mobbings die Runde machte. Demnach sollen unter anderen zwei persönliche Assistentinnen der ehemaligen US-Schauspielerin wegen des hohen Drucks hingeworfen haben, den Meghan aufgebaut habe. Von Demütigungen und Tränen sei die Rede gewesen. Das gehe aus internen Palast-Emails hervor, die dem Blatt zugespielt worden seien. Was genau Meghan vorgeworfen wird, blieb aber unklar.
Aussage gegen Aussage
Meghans Anwälte bezeichneten die Vorwürfe in einem Schreiben an die Times als "kalkulierte Schmutzkampagne, die auf irreführender und schädlicher Falschinformation beruht". "Meghan ist traurig über die jüngste Attacke gegen ihre Person, besonders als jemand, der selbst Ziel von Mobbing gewesen ist und sich ganz der Aufgabe verschrieben hat, diejenigen zu unterstützen, die Schmerz und Trauma erlitten haben", fügte ein Sprecher Meghans und Harrys hinzu.
Harry und Meghan hatten dem Königshaus Anfang vergangenen Jahres den Rücken gekehrt und angekündigt, finanziell unabhängig zu werden. Gemeinsam mit ihrem inzwischen zweijährigen Sohn Archie verlegten sie ihren Lebensmittelpunkt zunächst nach Kanada, dann in die USA. Eine Entscheidung, die sie auch nicht rückgängig machen wollen, wie im Frühjahr bestätigt wurde. Inzwischen sind sie ein zweites Mal Eltern geworden - Tochter Lilibet kam Anfang Juni zur Welt.
William habe damals laut Lacey geglaubt, dass Meghan eine "Agenda" hatte und "einige wertvolle Prinzipien der Monarchie unterminierte", heißt es in dem neuen Buch. Zudem war William angeblich besorgt, dass Meghan "seinen geliebten Bruder zu stehlen schien". Prinz Harry war jedoch "ebenso wütend", dass sein Bruder eher dazu neigte, Mitarbeitern zu glauben als seiner eigenen Familie. Er verteidigte seine Frau, während William sich verraten fühlte. Bis William der Kragen geplatzt sein soll: Die darauf folgenden Streitigkeiten wurden als "wild und bitter" bezeichnet. "Er hatte es als seine Aufgabe angesehen, auf Harry aufzupassen, aber dies war der Moment, in dem der Schutz aufhören musste", schrieb Lacey.
Ob Harrys Tochter Lili die Familie - wie im Vorfeld spekuliert wurde - wieder zusammenführen kann, bleibt abzuwarten. Zumindest nach außen hin wirkt es, als hätte Harry mit den restlichen Royals noch einiges zu klären.
Battle of Brothers: William, Harry and the Inside Story of a Family in Tumult von Robert Lacey erscheint am 24. Juni.
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