Opernball-Debüt: Inklusion im Dreivierteltakt

Swatina Wutha und Felix Röper.
Für Swatina und Felix geht ein großer Traum in Erfüllung.

Weiße Roben und kristallfunkelnde Tiaras bei den Damen, schwarze Fräcke bei den Herren und eine gehörige Portion Nervosität – dieses Bild werden die 288 Debütanten beim diesjährigen Opernball Donnerstagabend in der Staatsoper abgeben. Darunter sind heuer auch Swatina Wutha (25) & Felix Röper (23), ein besonderes Tanzpärchen.

Beide haben das Downsyndrom, was sie aber nicht davon abhält, ihrer großen Leidenschaft, dem Tanzen, nachzugehen. Der KURIER traf sie zum Gespräch. Als wahrer Gentleman begrüßt Felix gleich mit einem Handkuss und auch Swatinas Begrüßung fällt herzlich aus. Genauso gestaltet sich auch das Gespräch – entspannt, freundlich und liebenswürdig.

Swatina ist Schauspielerin und Felix ließ sich im Theater des Schlosses Schönbrunn als Marionettenspieler ausbilden. Im Kulturverein "Ich bin ok" (Ziel ist es, Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt ins kulturelle Leben einzubinden) absolvieren Swatina und Felix eine Ausbildung zum Tanzassistenten. Dort haben sie einander auch kennengelernt.

"Irgendwann habe ich mit dem Felix getanzt und das hat sehr gut funktioniert", erzählt Swatina. Auch Felix streut seiner Tanzpartnerin Rosen: "Swatina hat ein ursuper Talent. Sie ist perfekt." Trotzdem müssen die zwei Tänzer natürlich üben. Sie kamen direkt von der Eröffnungsprobe zum Interview.

Opernball-Debüt: Inklusion im Dreivierteltakt
Interviewtermin mit einem beeinträchtigten Pärchen (Down Syndrom), welches am Opernball debütiert

"Der Opernball rückt ja immer näher. Ich merke auch, es geht immer mehr. Wir kommen in den Fluss rein. Richtig nervös bin ich auch nicht. Worauf ich mich sehr freue, ist, wenn wir dann da stehen und es wirklich live losgeht. Da kann es dann auch sein, dass die Nervosität kommt", gesteht Swatina.

Und für Felix ist die Oper sowieso das Größte, das es gibt. "Ich habe schon von klein auf mit meiner Familie Opern angeschaut. Da habe ich dann das Singen und die Musik gehört – Don Giovanni oder Don Carlos von Verdi. Und der Walzer ist mein Traum."

Swatina sieht das ein wenig anders: "Ich kann schon Standardtänze, aber Hip-Hop ist doch eher mein’s."

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