"Onkel Jesse" John Stamos wehrt sich nach heftiger Kritik an künstlicher Glatze

John Stamos
Stamos' "Full House"-Kollege Dave Coulier hat kürzlich erfahren, dass er an einem Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt ist. Der 61-Jährige wollte sich daraufhin solidarisch zeigen.

Schauspieler Dave Coulier hat eigenen Angaben zufolge im Oktober erfahren, dass er an einem Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt ist, als eine Infektion der oberen Atemwege zu einer Schwellung seiner Lymphknoten führte. Der 65-Jährige spielte in der 80er-Sitcom "Full House" den Komiker Joey Gladstone. 

Sein Kollege John Stamos, der in der beliebten Serie "Onkel Jesse" verkörperte, wollte sich daraufhin solidarisch zeigen und posierte mit Coulier mit abgeklebten Haaren für ein gemeinsames Foto. 

"Es gibt nichts Besseres, als eine Glatzenkappe aufzusetzen und ein paar Photoshop-Fähigkeiten anzuwenden, um meinem Bruder etwas Liebe und Solidarität zu zeigen", schrieb Stamos am 18. November zu dem Bild. Heftige Kritik für die künstliche Glatze war die Folge.

Im Gespräch mit dem Magazin TMZ wehrte sich Stamos: "Er wollte, dass ich ihm den Kopf rasiere, ich wusste das schon vorher, also habe ich die Glatzenkappe mitgebracht", erzählte Stamos. Er habe sich mit Coulier über die Aktion amüsiert. "Ich bin so schockiert. Zunächst einmal bin ich einfach nur peinlich berührt und sie sind peinlich", so der Schauspieler über seine Kritiker. Vorgeworfen wurde ihm etwa, dass er sich selbst die Haare nur abklebte, während der erkrankte Coulier sie wirklich rasieren musste. "Als ich diese Reaktionen sah, dachte ich nur: 'Was?' Ich konnte es nicht begreifen. Was sie tun sollten, statt dumme kleine Videos zu drehen oder Kommentare zu schreiben - sie sollten ihren Arzt anrufen und einen (Kontroll-)Termin vereinbaren. Ich denke, das ist der Sinn der ganzen Sache. Das war Daves Botschaft." 

"Habe es nicht verstanden"

Normalerweise beschäftige er sich nicht damit, was online über ihn geschrieben werde, "aber das hier hat mich wirklich verletzt, vor allem, weil ich es nicht verstanden habe", offenbart der Schauspieler. Da er für eine neue Serie drehe, könne er sich die Haare nicht einfach abscheiden. "Der Punkt ist, dass ich mich für die Leute schäme, dass sie ihre Zeit damit verschwenden, während ich nur einen Freund aufmuntern wollte. Ich habe angefangen zu sagen, dass es mir leid tut, aber es tut mir nicht leid", so Stamos. Der Besuch bei Coulier sei "unglaublich" gewesen. "Er weinte, wir lachten, wir sahen uns alte Filme an, wir erzählten Geschichten und ich brachte Videos mit, und es war einfach eine schöne Sache." Dave Coulier hatte sich auf Instagram zuvor selbst zu den negativen Kommentaren geäußert. In einem Statement stellte er klar: "Ich bin ein Comedian und Humor ist mein Antrieb. John weiß, wie er mich aufmuntern kann, und ich habe laut gelacht, als er mit der kahlen Mütze ankam."

Coulier erhält während seiner Krebsbehandlung eigenen Angaben zufolge neben Ehefrau Melissa Bring und Sohn Luc große Unterstützung von seinen früheren Serienkollegen und -kolleginnen. 

Seine Diagnose habe er nach mehreren Tests erhalten. "Zunächst hielt ich es für eine leichte Erkältung, dann war es plötzlich Krebs - das war schon überwältigend", so Coulier im Gespräch mit dem US-Magazin People. "Es war eine rasante Achterbahnfahrt, die ich durchgemacht habe." 

Coulier: "Sind seit so vielen Jahren füreinander da"

Er habe seinen "Full House"-Costars, zu denen neben John Stamos auch etwa Candace Cameron Bure, Andrea Barber, Jodie Sweetin und Lori Loughlin zählen, in einem Gruppenchat von der Erkrankung erzählt. "Ich wollte nicht, dass sie es von jemand anderem erfahren, also habe ich eine Textnachricht verschickt", schilderte Coulier. Allesamt reagierten sie demnach umgehend und liebevoll: "Es kam einfach eine Flut von: 'Ich werde da sein.' Wir wissen, dass du bei (deiner Frau) Mel in guten Händen bist, aber was können wir tun?' Die Liebe, die wir füreinander empfinden, ist wirklich überwältigend. Wir sind schon seit so vielen Jahren füreinander da, das ist wirklich bemerkenswert."

Beim sogenannten Non-Hodgkin-Lymphom sind die weißen Blutkörper betroffen. Die häufigsten Symptome der Krankheit sind: Schwellungen an Hals, Achsel und Leiste, Fieber, unerklärlicher Gewichtsverlust, schwerer Juckreiz und Abgeschlagenheit. Die häufigsten Risikofaktoren für Lymphom sind: hohes Alter, Zöliakie und geschwächtes Immunsystem. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Kommentare