Nach Parkinson-Diagnose: Michael J. Fox' traurige Beichte

Nach Parkinson-Diagnose: Michael J. Fox' traurige Beichte
Erstmals spricht der "Zurück in die Zukunft"-Star über die heftige Reaktion nach seiner Parkinson-Diagnose im Jahr 1991.

Schauspieler Michael J. Fox (57) sprach nun erstmals offen über seine Reaktion, als bei ihm im Jahr 1991 die neurologische Krankheit Parkinson, im Volksmund auch "Schüttelkrankheit" genannt, diagnostiziert wurde. Mit Arbeits-und Alkoholexzessen hätte der Schauspieler anschließend versucht, der Realität zu entfliehen.

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Es war das Jahr 1990. Eines Morgens wachte der Hollywoodstar auf und bemerkte, dass sein linker kleiner Finger unkontrolliert zuckte. Ein Jahr später teilte ihm ein New Yorker Neurologe die Diagnose mit: Parkinson mit nur 30 Jahren. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch den langsam fortschreitenden Verlust von Nervenzellen bis hin zur absoluten Bewegungslosigkeit.

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Bittere Beichte

Trotz seines immensen Alkoholkonsums schaffte es der Schauspieler ganze sieben Jahre lang, seine Parkinsonerkrankung zu verheimlichen, um seine Karriere nicht zu gefährden. "Ich habe jeden Job angenommen, den ich nur kriegen konnte. Ich habe mich von meiner Familie isoliert. Die leeren Flaschen habe ich vor meiner Frau Tracy versteckt", beichtete der "Zurück in die Zukunft"-Star jetzt gegenüber dem US-Magazin People. Am 7. Dezember 1998 gab er schließlich gegenüber der US-Zeitschrift People zu, an Parkinson erkrankt zu sein.

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Alkoholkoma neben dem Kleinkind

Auch seine Ehefrau Tracy Pollan (58) fand die Wahrheit über Michaels unheilbare Krankheit erst rund ein Jahr nach der Schock-Diagnose heraus.

Nachdem Michael 1992 eine Nacht mit seinen Kumpels durchgetrunken hatte und spät nach Hause kam, fand ihn seine Frau am Morgen ohnmächtig in einem schlimmen Alkoholdelirium am Sofa vor. Neben ihm ihr gemeinsamer dreijähriger Sohn Sam. Dosen von Bier ergossen sich über den Teppich neben dem Sofa. Wut hätte sie damals keine empfunden, berichtet Michael J. Fox weiter. Stattdessen soll ihn seine Frau ruhig und direkt gefragt haben: "Ist es das, was du machen willst und wer du sein willst?". Dann verließ sie den alkoholgetränkten Raum.

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Der Moment der Erkenntnis

Von diesem Moment an war Alkohol für den damals 31-Jährigen kein Thema mehr. Der "Teenwolf"-Star vereinbarte einen Termin beim Therapeuten, um sein Leben trotz der schlimmen Diagnose wieder in den Griff zu bekommen."Ich habe gelernt, nach vorne zu schauen, mit anderen Patienten zu arbeiten und mir von meiner Familie helfen zu lassen", so Fox.

Nach dieser Entscheidung wurde der Schauspieler mit drei kleinen Wundern belohnt: den Zwillingstöchtern Aquinnah und Schuyler (1995) und Tochter Esme (2001).

Nur kein Mitleid

Bemitleidet will der 57-Jährige keinenfalls werden, denn für den gebürtigen Kanadier ist Mitleid nach eigenen Aussagen "eine Form der Misshandlung", wie er einst gegenüber dem Guardian betonte. "Ich könnte es nicht ausstehen."

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Rollen ja, aber mit Parkinson

2016 verkündete Michael, der nach wie vor als Schauspieler und Synchronsprecher tätig ist, in einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Haute Living: "Ich kann jeden spielen, so lange diese Person auch Parkinson hat." Von 2010 bis 2016 verkörperte er die Rolle des Louis Canning in "Good Wife", die Rolle jenes Anwalts, der an Spätdyskinesie, einer ähnlichen Krankheit wie Parkinson, leidet - und wurde dafür sogar fünfmal für einen Emmy nominiert. 

Hilfe bei alltäglichen Aufgaben

Trotzdem beeinträchtigt die Nervenkrankheit den ehemaligen " Chaos City"-Darsteller im Alltag mehr und mehr. Die meisten einfachen Aufgaben könne er mittlerweile nicht mehr alleine meistern. 2016 berichtete die Gala, dass Fox inzwischen auf die Hilfe einer Krankenpflegerin angewiesen sei, die ihm beim Duschen, Zähneputzen und Anziehen hilft. 

Erneut Sorge

Im Frühjahr diesen Jahres gab es erneut Sorge um den Kanadier, der mit seiner Frau auf einer Farm in Connecticut bei New York lebt. People berichtete von einer Operation an der Wirbelsäule, die allerdings nichts mit seiner Parkinson-Krankheit zu tun hatte. Mittlerweile hat er sich davon erholt. Trotzdem sind seine Anfälle zeitweise so stark, dass sie eine halbseitige Lähmung nach sich ziehen.

Im Jahr 2000 gründete der Hollywood-Star die "Michael J. Fox Foundation", die bis heute knapp eine Milliarde Dollar für die Parkinson-Forschung gespendet hat. Seine Parkinson-Autobiografie "Comeback" (im Original "Lucky Man") zählte lange zu den Top-Ten der US-Bestsellerliste.

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Mittlerweile ist es 25 Jahre her, dass Michael J. Fox sein letztes Bier getrunken hat. An den Moment, in dem er sich für ein positives Leben mit der Krankheit entscheiden hat, wird er sich allerdings bis zum Schluss erinnern. Fox, der im Juli seinen 30. Hochzeitstag mit Ehefrau Tracy feierte, bleibt auch weiterhin optimistisch: "Es ist sehr einfach, optimistisch zu sein. Das ist mein Leben. Worüber kann man sich beschweren?"

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