Königliches Chaos: Dürfen Charles' Enkel Archie & Lili doch nicht Prinz und Prinzessin sein?

Königliches Chaos: Dürfen Charles' Enkel Archie & Lili doch nicht Prinz und Prinzessin sein?
Meghan hatte im vergangenen Jahr in einem Interview gesagt, ihrem 2019 geborenen Sohn Archie Mountbatten-Windsor sei der Titel Prinz absichtlich vorenthalten worden.

Mit dem Tod von Königin Elizabeth II im September sind die Kinder von Prinz Harry und seiner Frau Meghan technisch Prinz und Prinzessin geworden. Diese Titel stehen ihnen als Enkel des regierenden Monarchen zu, wie aus den Regeln hervorgeht, die König Georg V 1917 erließ. Ihnen steht auch die Bezeichnung "Königliche Hoheit" zu. Ob sie die Titel tragen werden, entscheiden die Eltern - theoretisch.

Die britische Adelsexpertin und Autorin Katie Nicholl glaubt, dass der neue König Charles III darauf bestehen könnte, dass Archie Harrison (3) und Lilibet Diana (1) nur unter bestimmten Bedingungen Prinz und Prinzessin sein dürfen. Im "Palace Confidential"-Podcast sagt sie: "Charles wird verlangen, dass Harry und Meghan die Institution respektieren, wenn die Kinder deren Titel annehmen." Meghan hatte im vergangenen Jahr in einem Interview gesagt, ihrem 2019 geborenen Sohn Archie Mountbatten-Windsor sei der Titel Prinz absichtlich vorenthalten worden. Nach Angaben von Chronisten stand er ihm aber zu dem Zeitpunkt gar nicht zu, weil er zu weit unten in der Thronfolge stand.

Ob Archie und Lili sich nun tatsächlich als Königliche Hoheiten bezeichnen werden dürfen, hat schlussendlich doch König Charles zu entscheiden, denn er könnte ihnen ihr neu erworbenes Recht darauf auch wieder entziehen. Britische Medien spekulieren aktuell, dass der Monarch sich diesbezüglich aktuell in einer Entscheidungsphase befinde. Auf der offiziellen Homepage des Palastes sind die beiden nach wie vor als "Miss" und "Master" angeführt. Die Bezeichnungen anderer Royals, deren Titel sich nach dem Queen-Tod geändert hatten, wurden hingegen bereits angepasst.

Dänemark macht Titelentzug vor

Zuletzt hatte Dänemarks Königin Margrethe II den Kindern ihres jüngsten Sohnes Prinz Joachim mit einem Beschluss ihre Titel als Prinzen und Prinzessin entzogen. König Charles III soll ebenfalls schon lange vorhaben, das Königshaus personell zu verkleinern. In den verganenen Jahren hat die Firma - so nennen sich die Royals intern - neben der Queen gleich drei "Mitarbeiter" verloren: Harry und Meghan leben mit ihren Kindern in den USA, Prinz Andrew ist zudem in den Missbrauchsskandal um den US-Millionär Jeffrey Epstein verwickelt. Seine royalen Aufgaben gab er deshalb auf.

Beinahe zwei Drittel der Briten befürworten nach dem Tod Queen Elizabeths II ein Königshaus mit weniger aktiven Mitgliedern. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Savanta ComRes hervor, die von der Boulevardzeitung Daily Express in Auftrag gegeben wurde.

Wie das Blatt im September berichtete, sprachen sich 65 Prozent der Befragten dafür aus, statt wie bisher elf nur noch sieben "working royals" (arbeitende Royals) zu haben. Nur sieben Prozent lehnten das ab. Der Rest hatte dazu keine Meinung. Dem Express zufolge dürften künftig neben Charles (73) und seiner Königsgemahlin Camilla (75) nur noch Thronfolger Prinz William und Prinzessin Kate (beide 40) sowie Prinzessin Anne (72) und Prinz Edward (58) mit seiner Frau, Gräfin Sophie (57), eine Rolle spielen.

Eine Rückkehr von Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) in den engeren Kreis der Royals wünscht sich nur eine Minderheit. Dafür sprachen sich 32 Prozent der Befragten aus. 57 Prozent wollen das ausdrücklich nicht. Die Umfrage zeigte aber auch ein großes Wohlwollen der Briten für ihr neues Königspaar. So sind 63 Prozent der Befragten überzeugt, Charles habe einen guten Start als Monarch gehabt. Sogar 69 Prozent waren zuversichtlich, dass er ein guter König sein werde. 58 Prozent trauen Camilla zu, in der Rolle als Königsgemahlin zu glänzen. Insgesamt unterstützen der Erhebung zufolge weiterhin zwei Drittel (66 Prozent) der Briten die Staatsform der Monarchie. Immerhin knapp ein Viertel (22 Prozent) wollen sie abschaffen.

Das Verhältnis von Prinz Harry zum Rest der königlichen Familie gilt als angespannt, seit er mit seiner Frau Meghan in die USA gezogen ist und in Interviews Kritik an seinen Familienmitgliedern geäußert hat.

Das Leben von Queen Elizabeth II in Bildern

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Elizabeth II.: Ihr Leben in Bildern

Elizabeth, damals 21, bei der Verlobung mit Philip, ihrer großen, lebenslangen Liebe.

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Die Hochzeit im November 1947.

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Das Medieninteresse ist groß an Elizabeths Beziehug zu dem schnittigen Kadetten Philip, in den sich die Tochter von Königs Georg VI., und dessen Ehefrau Elizabeth bereits mit 13 Jahren bereits verliebt haben soll.

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Das glückliche Paar während seiner Hochzeitsreise.

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In diesem einfachen Hotel erfuhr Elizabeth während einer Reise durch Kenia im Jahr 1952 vom Tod ihres Vaters. Sie wurde über Nacht zur Königin.

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Die aufwendige Krönung fand aber erst über ein Jahr später am 2. Juni 1953 statt. Die scheue Elizabeth wollte zuerst keine TV-Übertragung. Der Erzbischof von Canterbury verteufelte das Fernsehen sogar als "eine der großen Gefahren der Welt". Schließlich durften dann doch Millionen Menschen das Event vor den Fernsehgeräten verfolgen.

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1952 waren Elizabeth und Philip bereits zweifache Eltern - und zwar von Thronfolger Charles (li.) und Prinzessin Anne.

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1960 kam Kind Nummer drei zur Welt, Andrew. Edward folgte 1964.

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1970: Auf einer Tour durch Australien und Neuseeland führt Elizabeth II. ihre "königlichen Spaziergänge" ein - eine Art distinguiertes Bad in der Menge, bei dem die Königin in Kontakt mit ihren Untertanen tritt. Damit will die Monarchin dem Königshaus offensichtlich ein moderneres Image verschaffen.

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Am 27. August 1979 wird Lord Louis Mountbatten, Onkel von Prinz Philip und Mitglied des innersten Zirkels der Königsfamilie, durch die nordirische Untergrundorganisation IRA getötet. Seine Ermordung macht die in den 70er und 80er Jahren ständig vorhandene Gefahr für die Königsfamilie sichtbar.

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1992: Elizabeth II. erlebt ihr "annus horribilis", ihr "schreckliches Jahr": Ihre Söhne Charles und Andrew trennen sich von ihren Frauen und Prinzessin Anne wird geschieden. Zudem wird Schloss Windsor bei einem Brand schwer beschädigt. Vor allem die der Trennung folgende Schlammschlacht zwischen Diana und Charles lässt das Ansehen des Königshauses in den kommenden Jahren weiter sinken.

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Thronfolger Charles bei seiner Hochzeit mit Diana, 1981. Der Ehe war bekanntlich kein Glück beschieden. In den 1990er-Jahren erreichte das Verhältnis zwischen dem Königshaus und dem Volk jedoch einen Tiefpunkt: Die Ehe zwischen Prinz Charles und Diana, der "Königin der Herzen", war zerrüttet, der Rosenkrieg wurde auch über britische Medien ausgetragen. In einem TV-Interview sagte Diana, mehr gehaucht als gesprochen, über ihre Nebenbuhlerin Camilla: "Sie war die dritte in der Ehe, und es wurde ein wenig eng."

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1997 starb Diana bei einem Autounfall in Paris. Die Queen schwieg lange, was ihr Image schädigte. Im Bild ist sie am Vorabend der Beerdigung mit Ehemann Philip zu sehen.

Die Royals gaben den Medien die Schuld. Bei einem Prozess in Frankreich im Jahr 2017 um heimlich aufgenommene Oben-ohne-Fotos von Williams Frau, Herzogin Kate, teilte William mit, er sei besonders geschockt, weil es ihn an die Belästigung erinnere, die "zum Tod meiner Mutter Diana, Prinzessin von Wales, geführt hat".

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2005 war wohl das glücklichste Jahr für Prinz Charles: Er heiratete seine Jugendliebe Camilla Parker-Bowles.

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2011 heiratete auch sein Sohn William, und zwar die Bürgerliche Catherine Middleton. Die beiden bekamen drei gemeinsame Kinder - George, Charlotte und Louis.

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2018 schloss auch Williams Prinz Harry den Bund der Ehe. Dass er und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, sich später von der Familie abwendeten, hat die Queen wohl nie verwunden.

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Die Queen und Prinzgemahl Philip umringt von Urenkeln.

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In Trauer: Die Queen bei der Beerdigung ihres geliebten Ehemannes Philip im April 2021. Die beiden waren 74 Jahre lang verheiratet gewesen.

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Die Queen gebeugt auf der Beisetzung von Prinz Philip

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15 britische Premierminister hat Elizabeth II. erlebt, die letzte war Liz Truss.

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Als Monarchin kommentierte die Queen nie das politische Geschehen, auch wenn sie etwa den Brexit wohl vehement ablehnte. Für Aufsehen sorgte ihre Rede im Parlament 2017: Elizabeth erschien mit einem blauen Hut mit Sternen, der an die EU-Flagge erinnerte.

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2022 fand das große 70-jährige Thronjubiläum der Queen statt.

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Mit einer riesigen Parade in London, Straßenfesten und landesweiten Picknicks ließ die Bevölkerung Königin Elizabeth II. im Juni mehrere Tage lang hochleben. Trotz eher trüben Wetters feierten Zehntausende die historische Regentschaft Queen, die aus gesundheitlichen Gründen bei den Feierlichkeiten selten anwesend war, aber sich zum Abschluss am Balkon des Buckingham Palace zeigte.

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