König Charles' Vorhaben dürfte Harry ordentlich gegen den Strich gehen

König Charles III
Charles kommentierte die Vorwürfe, die Sohn Harry in seinem Buch gegen ihn erhob, bislang nicht.

Demonstrativ entspannt: So präsentierten sich die britischen Royals am Donnerstag bei ihren ersten Auftritten nach der Veröffentlichung von Prinz Harrys mit Spannung erwarteten Memoiren. Fragen zum Buch waren nicht erwünscht.

Royals lächeln Krise weg

Der in "Spare" stark kritisierte ältere Bruder Harrys, Prinz William, und seine Frau Prinzessin Kate zeigten sich etwa bei der Eröffnung einer neuen Universitätsklinik in Liverpool. Sie winkten lächelnd den Schaulustigen zu. Auch König Charles III, der am Donnerstag ein Gemeinschaftszentrum in der schottischen Gemeinde Aboyne besuchte, ließ sich nichts anmerken. Auf Bildern war zu sehen, wie er in gewohnter Weise mit den Menschen vor Ort scherzte und lachte.

König Charles' Vorhaben dürfte Harry ordentlich gegen den Strich gehen

König Charles plaudert mit Fans

Charles habe sich "verspielt" gegeben, analysierte die britische Körpersprache-Expertin Judi James für die britische Zeitung Mirror. "Er wollte humorvoll wirken, hielt Augenkontakt und zeigte Bereitschaft, mit den Menschen zu interagieren." Zudem habe er in seinem Kilt "selbstbewusst" und "unbeschwert" gewirkt. "Sein ganzes Gesicht war vom Lachen gerötet", so James.

Als wäre nichts gewesen

Der König habe eine gute Zeit gehabt, glaubt die Expertin - keine Spur von Gram und Ärger. Demnach verfolge er die Taktik, die aktuelle Krise nicht zu nah an sich heran zu lassen. Man habe den "Wunsch des Königs, in der Öffentlihkeit zu verweilen" sehen können. Selbst als er merkte, dass eine Kamera auf ihn gerichtet ist, habe er keinen Druck verspürt. Stattdessen habe er sich weiter mit einem Fan unterhalten. All das wirke laut James, als ob sich Charles entschieden habe, Harrys Vorwürfe schlicht an sich abprallen zu lassen - ganz nach dem royalen Motto "Never complain, never explain (beschwer dich nie, erklär dich nie). Harry hingegen wünscht sich den Austausch, wie er in Interviews betonte. Das Verhalten seines Vaters dürfte ihn also nicht gerade versöhnlich stimmen. Ob eine Aussprache für beide aktuell überhaupt denkbar wäre, bleibt unklar.

Die mehr als 500 Seiten lange umstrittene Autobiografie, die Harry mit Hilfe des Ghostwriters J.R. Moehringer verfasst hat, beinhaltet seine Sicht auf die Spannungen innerhalb der Royal Family und viele persönliche Anekdoten. Viele Details daraus waren schon vorher an die Öffentlichkeit gelangt. Unter anderem schreibt der 38-jährige Harry, er habe Kokain geschnupft, sein erstes Mal mit einer älteren Frau erlebt und sei handfest mit Bruder William aneinander geraten. Außerdem gab Harry mehrere Interviews und teilte darin hart gegen seine Familie sowie die britischen Medien aus. Bereits vor dem Verkaufsstart waren durch Leaks brisante Details bekannt geworden.

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